Wo sind die Fans geblieben, die zu diesem Klub stehen?

[just me]

@maple
Ändert aber nichts an der Tatsache das es auch unter ihm rote Zahlen gab !

[brunnerson]

Auch ich habe momentan mehrheitlich den Ansch...
Allerdings habe ich auf Hoffnung auf Besserung.

Beides Emotionen. Auch wenn eine davon negativ ist. Die Emotionen im Zusammenhang mit unserem SCB bringt mir so schnell keiner weg. Insofern kann ich dir also nicht Recht geben justme.

Was aber eindeutig schlechter geworden ist, ist die Stimmung in der Halle. Aber Stimmung ist nicht gleich Emotionen. Und dass sich Sport und Gesellschaft (insbesondere das Konsumationsverhalten - und ich meine hier nicht nur Bier und Wurst) in den letzten Jahrzehnten verändert haben und das einen direkten Zusammenhang mit der Stimmung im Stadion hat, steht glaube ich ausser Frage. Vielleicht kommen da auch wieder bessere Zeiten. Ich würde mir auf alle Fälle wieder eine ECHTE Stimmung wünschen, welche vom gezeigten auf dem Eis direkt beeinflusst wird. Die künstliche Megaphon-Stimmung überträgt sich wohl eher schlechter aufs Team und die anderen Zuschauer. Wenn das Spiel schlecht ist, soll auch die Stimmung schlecht sein und umgekehrt. Das ist meine höchstpersönliche Meinung.

Daneben bin ich aber schon lange genug "im Geschäft", um zu wissen dass die vorherrschenden negativen Emotionen irgendwann wieder in positive Emotionen überschwappen werden. Das soll aber nicht heissen, dass momentan nicht kritisiert werden darf.

[ramsi]

Ich wurde am Montag ins HASTA zu ZSC - Langnau eingeladen. 15 Minuten vor dem Spiel waren wohl kaum 1000 Nasen auf den Rängen. Dann folgte eine aufwendige, laute Licht und Beamershow mit eingespieltem tosendem Publikumsaplaus aus den letzten Meisterfeiern. Kurz vor Spielbeginn begann sich die Ränge zu füllen. Schlussendlich wurde dann die Besucherzahl auf ca. 9000 angegeben, wobei wohl noch der eine oder andere fehlte. Zürich vermeldete 10 verletzungsbedingte Absenzen, Langnau deren 8 und das Spiel war in meinen Augen ein gekraue. Langnau hatte gute kämpferische Ansätze und ZSC begnügte sich auf ein absolutes Minimum. Dementsprechend war kaum Stimmung aufgekommen. Kommt noch dazu, dass am Mittwoch ein Cup-Heimspiel gegen Ambri und heute die Schlagerpartie gegen Lausanne auf dem Programm stand. Anderswo ist es stimmungsmässig wohl noch schlechter bestellt, ich denke halt auch, dass die Zeiten geändert haben. Heute im Derby gegen Langnau ist doch noch mit mehr Emotionen zu rechnen, als am Montag in Zürich.

[Talisker]

Der Beitrag von just me ist dann doch etwas zuviel verklärte Vergangenheitsbetrachtung. Die Zeiten, wo man mit den Abo-Einnahmen der neuen Saison die Schulden der vorherigen Saison bezahlte, sind eher als kriminell zu bezeichnen. Nur weil zu dieser Zeit das Publikum noch nicht so Event-übersättigt war und mehr Emotionen freisetzte an den Spielen kann man doch nicht herleiten, dass dies einen Zusammenhang mit der desolaten Geschäftsführung des SCB von damals gehabt hätte.

Das Publikum bzw. die innere Einstellung des Publikums hat sich in den letzten 20 Jahren auch gewandelt, selbst in Ambri, wo man noch am ehesten Erinnerungsfetzen von "früher" vermeint erkennen zu können, welchen man nachweinen kann. Das hemdsärmlige Amateure die Klubs führten, in vielen Fällen bis in den Abgrund (...der SCB blieb beim Sturz ins Tobel zum Glück noch irgendwo hängen...) sollte bei aller Nostalgie nicht völlig ausgeblendet werden. Für viele Fans gab's da "Emotionen" - vermutlich aber nicht diejenigen, welche man sich erhoffte, wenn der eigene Klub zu Grabe getragen wird.

Natürlich ist heute alles glattgebürsteter und professioneller, nicht nur im Sport. Nur hat man sich vor 20, 30 und mehr Jahren über sehr vieles geärgert, weil es eben völlig amateurhaft war. Objektiv gesehen merkt der SCB-Fan kaum etwas vom stets geschmähten "Kommerz", vielleicht mal ein doofes Pausenspiel oder sonst etwas. Und ja, es gibt mehr Beizen im Stadion, der Zugang zu den Getränkeständen ist auch etwas besser als vor 40 Jahren, es gibt einen Fanshop mit zig Devotionalien statt dem handglismeten Halstuch vom Grosi, welches nach ein paar Spielen jeweils roch wie ein Nikotinfilter, weil rings um einen herum gepafft wurde auf Tod und Leben.

Aber das hat nichts zu tun mit den in regelmässigen Abständen wiederkehrenden Klagen von wegen den fehlenden Emotionen. Tatsache ist, dass die Ansprüche an eine "Veranstaltung" allgemein gestiegen sind, und dass die Zuschauer in jeder Beziehungen ge- wenn nicht übersättigt sind. Das ist nicht nur in den Sportstadien so. In der verklärten Vergangenheitsbetrachtung wird dann vieles überhöht, weil es einem eben in zarter Jugend noch mehr mitgerissen hat. Und wenn es einem dazu noch auf den Kopf geschneit hat auf der Ka-We-De, ist dann eben gefühlsmässig die Zamboni-Maschine und der Tschäppät mit seinem "...mir wei es Dach..." schuld, wenn es einem mit 75 Lenzen nicht mehr permanent vom Hocker reisst.....

Letztlich geht es bei dem was L.L. gesagt hat nicht um fehlende Emotionen, sondern darum, dass es einen gewissen %-Satz von Personen gibt, welche durchwegs negativ sind - oder aber nichts von sich hören lassen. Sie haben sich auf irgend ein bestimmtes Thema oder eine Person eingeschossen, und immer wenn irgendwas nicht gut läuft, finden sie mit schlafwandlerischer Sicherheit die einzige und alleinige Ursache bei ihrer fixen Idee. Und im Falle der Leuenbergers ist es halt so, dass in einigen Voten - wobei das Pinboard noch harmlos ist - in ziemlich diffamierender und ehrverletzender Weise gewutschnaubt wird, das Ganze frei von Sachkenntnissen und der Realität. Auch wenn die Protagonisten behaupten, sich nicht auf Online-Foren umzusehen oder Matchberichte zu lesen, so ergibt sich trotz allem eine Wirkung daraus.

Jüngstes Beispiel: Um sich nicht dem Vorwurf der "Vetternwirtschaft" auszusetzen, musste Sven Leuenberger das Amt als Sportchef abgeben, damit Lars Leuenberger den Trainer geben kann. Ausserhalb des kruden Universums von Verschwörungstheoretikern darf man sich die Frage stellen, wie genau "Vetternwirtschaft" zwischen Trainer und Sportchef funktionieren soll? Denn entweder hat die Mannschaft Erfolg, oder sie hat keinen. Und im letzteren Fall kann keine "Vetternwirtschaft" dieser Welt einen Trainer im Amt halten, egal ob der Fehler beim Trainer liegt oder nicht.

Natürlich würde man auf der "grünen Wiese" nicht einen Trainer suchen, und danach versuchen, umzverr..cken dessen Bruder als Sportchef zu engagieren. Aber wenn die Konstellation so ist wie beim SCB gibt es keinen Grund, die Strukturen auf den Kopf zu stellen für einen "Versuch" auf der Trainerposition, von dem niemand sagen kann, ob er erfolgreich sein wird bzw. wie lange er dauert. Vorallem dann nicht, wenn man's tatsächlich nur wegen ein paar Hanswurstiaden von Klaus Zaugg oder in den Online-Kommentaren tut. Soviel "Füdle" müsste man haben.

[roche77]

Ob Lars Leuenberger irgendwelche persönliche Anpöbeleien erleiden musste? Oder pfeifft man das Team während dem Training aus? Keinen Schimmer, was "Laser" zum rhetorischen Rundumschlag bewogen hat. Ohne nähere Kenntnisse würde ich aber den Vorschlag machen, dass man zu einer etwas realistischeren Selbsteinschätzung beim SCB findet, und die Probleme dort sucht und behebt, wo sie tatsächlich vorhanden sind. Dabei nehme ich die Fans nicht aus, nur sind sie derzeit nicht das primäre Problem im Schlittschuclub Bern.

dito SINGLE MALT.....

[SCB_since1977]

Heute kommen viele zum "EVENT" Eishockey und nicht wegen der Liebe zum SCB ins Stadion.
Sei es um Geschäfte anzubandeln/abzuschliessen, sei es um zu trinken oder einfach um zu sagen "ich war dabei"
Somit ist ein SCB-Spiel in etwa gleich wie ein Konzert. Manche machen mit und identifizieren sich mit dem was geboten wird, andere kommen um einen Abend zu verbringen, können aber gut nur zuhören und dabei sich noch anderen Dinge widmen....
Dass da die Stimmung leidet ist klar dazu noch kann man im Gegensatz zu früher jederzeit vom Handy "abgelenkt" werden.

[bandeschreck]

Wenn schon, denn schon hier das gesamte Interview und nicht nur einen kleinen Auszug daraus:

http://www.aargauerzeitung.ch/sport/scb ... -129766693

[frohesfest]

bandeschreck hat geschrieben:
> Wenn schon, denn schon hier das gesamte Interview und nicht nur einen
> kleinen Auszug daraus:
>
>
> http://www.aargauerzeitung.ch/sport/scb ... -129766693

Oder einfach im Post "Pressemeldungen"

[sbangerter]

Lars Leuenberger hat ja im Grundsatz recht. Aber ich finde es den absolut falschen Zeitpunkt, solche Aussagen zu machen. Das ist für mich reine Polemik. Es wäre nun wirklich angebracht, dass man beim SCB primär Selbstkritik betreibt und versucht, die anstehenden und beträchtlichen Probleme im sportlichen Bereich zu lösen. Das sind die wichtigen Dinge, auf die man sich nun fokussieren sollte. Der Pöbel ist bei Gott nicht daran schuld, dass Natispieler mit CHF 500'000 Lohn p.a. keinen Schlittschuh vor den anderen bringen oder eine derart teure Mannschaft wie der SCB sportlich seit drei Jahren kaum vom Fleck kommt.

[Innerspace]

Die Bashers haben das Pinboard momentan wieder im griff....