Jallonen kein Trainer für die Playyoffs ?

[SCB_since1977]

Da hast Du recht. Es waren individuelle Fehler die zu den Gegentoren führten.

Bidu unter Bedrängnis spielt den Puck immer so, da vom System vorgesehen.
Der Gegner weiss dies inzwischen. Bidu hätte den Puck an der Bande weiterspielen können dort stand ein Mitspieler der besser postiert gewesen wäre. Bidu spielt aber wie er es vom System gewohnt war.

Blum und seine Fehler (wie Andersson und Almquist auch) deuten auf Konzentrationsfehler die auch einer gewissen Überbelastung geschuldet werden kann, da in quali übermässig (unnötigerweise) forciert.

Tore wurden gestern geschossen als man sich nicht mehr ans System hielt sondern die Scheibe möglichst schnell aufs Tor bringen und auf Ablenker / Abpraller hoffen. War auch schon gegen genf so. Wenn Bern untypisch für das System so spielte waren sie am gefährlichsten.
Im letzten Drittel war man wieder "systemtreuer" mit aussen rum kurven und immer wieder ein Pässchen (zuviel) suchen. Erst wenn der direkte Zug aufs Tor da war, wurde Bern wieder gefährlicher. Aber in der "systemtreuen" Angriffsauslösung kam nichts. Warum? weil es mittlerweilen alle Gegner wissen und somit sich voll darauf eingestellt haben.

[Talisker]

Stimme SCB_since1977 da absolut zu. Zudem muss man die verschiedenen Ebenen bzw. die entsprechenden Vorwürfe etwas auseinanderhalten.

Fehler / Ursachen
Die individuellen Fehler waren gestern ein Faktor, davon gab es übrigens noch weitaus mehr als nur diejenigen, welche zu Gegentoren führten. Überbeanspruchung kann eine Erklärung sein, und das wäre auch meine Diagnose, wenn ein sehr beanspruchter Spieler zum Beispiel in der zigsten Verlängerung in Genf einen Bock geschossen hätte. Nur befanden wir uns gestern in den ersten Minuten eines Spieles nach einer 5tägigen Pause. Und in der grossen Statistik nach der Quali war der SCB bezüglich Akkordarbeiter - ich habe auch 2x hingesehen - nicht in den vorderen Rängen vertreten. Der Vorwurf der Überforcierung kann man deshalb nicht so pauschal erheben.

Ausländer
Mit Ausnahme von Arcobello schneiden die SCB-Söldner im Vergleich mit den bisherigen PO-Gegner nicht gut ab. Tömmenes, Winnik und Wingels bei Genf waren zum Beispiel weitaus auffälliger und prägender als etwa Ebbett, Boychuck und Almquist von Bern. Im Vergleich mit Biel dürfte es wieder in eine ähnliche Richtung gehen, aber man kann sich da vorläufig noch rausreden, dass es ja erst ein Spiel gewesen sei. Natürlich ist es komisch, dass ein Trainer wie Jalonen keine Spieler kennt, welche dem SCB etwas mehr bringen als Altonnen, Pyörälä & Co. In dieser Beziehung rückt dann aber eher unser Sportchef in den Fokus, denn grad' über seinen Kopf hinweg werden im SCB ja wohl kaum Ausländer engagiert. Man war mit Spielern wie Roy, Conacher, Ebbett zu seinen besten Zeiten, Arcobello, Noreau etc. natürlich auch etwas verwöhnt. Deshalb ist der Bruch nun umso offensichtlicher. Was beispielsweise Chatelain geritten hat, mit Ebbett nochmals einen 2-Jahresvertrag abzuschliessen, wissen die Götter. Einfach weil ihm nichts besseres in den Sinn kam? Angesichts der Vorstellung von Ebbett diese Saison kann es jedenfalls nichts mit der Leistung zu tun haben.

Stärken....(???)
Wo hat der SCB seine Stärken? Da wird die Antwort langsam schwierig. Im Zweikampf wird man mittlerweile von praktisch jedem Gegner abgemeldet, spielerisch passt nicht allzuviel zusammen. Mit Hängen und Würgen und Genoni und Glück irgendwie Gegentore verhindern kommt mir noch am ehesten als Pluspunkt in den Sinn, und auch dieser ist auf Talfahrt.

Formkurve / Qualität
Mit Ausnahme von Grassi und Heim ist bei keinem SCB-Spieler wirklich ein markanter Formanstieg zu verzeichnen. Das mag bei den wenigen Spielern, welche seit Wochen wenn nicht Monaten den Karren reissen (Arcobello, Moser, Blum, mit einiger Distanz evtl. noch Scherwey), und nicht noch mehr tun können, keine grosse Rolle spielen. Aber wenn der SCB bloss eine Handvoll Spieler hat, welche auf gutem NLA-Niveau agieren, dann ist man etwa soweit wie Ambri.

Aber eben, wenn der SCB nur noch gewinnen kann, wenn 2 Tore oder - wenn der totale Spiel- & Torrausch einem fortträgt - gar 3 (in Worten DREI) Tore zum Sieg langen, Genoni in Hochform ist, keiner einen Fehler macht, kein Schneehäufchen auf dem Eis und keine Delle in der Bande dem Puck eine unverhoffte Drehung verpasst, hat man früher oder später ein Problem.

Wie SCB_since1977 erkannt hat, ist mit Vollgas-Hockey und Emotionen noch am ehesten eine Steigerung erkennbar. Wenn aber der Formel-1 Motor nur sporadisch hochdreht wenn die Überrundung droht, und ansonsten stottert und Ölwolken ausstösst, hat man ein Problem im Rennbetrieb.

Den einen oder anderen der obgenannten Punkte könnte wohl irgendwie kompensiert werden. Insgesamt werden sie aber zu einer (zu) grossen Hypothek.

Was bleibt? Man muss darauf hoffen, dass gewisse Herren nicht 2x nacheinander solche Slapstick-Nummern hinkriegen wie gestern, und sich daneben an der 2en Hälfte des Spiels festklammern, wo der SCB Druck machen konnte.

[pancho]

Also bei Vertragsverlängerungen wird doch erst recht der Trainer gefragt, ob er diesen Spieler dann doch noch will oder nicht?

und kennt ihr alle so genau das system, das vorsieht, dass einer einen blinden pass spielt und überhaupt nicht mehr schaut was auf ihn zukommt? können wir ja froh sein hat sich der bidu verletzt, dass er nicht geradeaus in die bande gefahren ist. vielleicht wisst ihr ja wirklich viel mehr wie ich und kennt jeden spielzug und wisst, dass diese alle wie von robotern ausgeführt warden und denken abgeschaltet wird.

[greenie]

Sorry, Pancho, aber lebst Du eigentlich auf rosa-Wolke-Nr. 7, dass Du die Probleme beim SCB schlicht negierst? Aber egal.
Ich habe es schon gestern geschrieben, von Formtief der Spieler kann nicht mehr gesprochen werden, sondern nur noch davon, ob sie nicht mehr besser sind, resp. ihren Zenit überschritten haben. Das wäre eine Sicht.
Es ist aber auch ganz gut möglich, dass ihnen dieses Systemhockey ganz einfach auch auf den Wecker geht und sie sich immer mehr so darin gefangen fühlen, dass schlicht nichts mehr gehen will.
Darum für mich ganz klar der Titel "Jalonen kein Trainer für die Playoffs" falsch, für mich heisst der Titel nur noch "wann endlich SCB ohne Jalonen".
Und noch etwas zum Titelgewinn von Jalonen. Diesen Titel hat er zu einem sehr grossen Teil LL verdanken, welcher das Team wieder in die richtige Spur gebracht hatte. Darum lief es noch in der ersten Jalonen-Saison. Und schon damals schrieb ich vor der zweiten Jalonen-Saison, dass die Schonfrist nun vorbei und Jalonen nun liefern muss. Und aus meiner Sicht hat Jalonen ausser diesem immer unansehnlicheren Eishockey nichts geliefert, Ausnahme dem nachhaltigen Einbau von Burren und Heim ins Team. Denn mit diesem Kader wäre sehr viel mehr möglich, wenn man diese Spieler denn auch Eishockey spielen lassen würde.
Und jetzt dürft Ihr auch mich steinigen, ist mir egal, ich hoffe nur, der Finne fliegt Ende Saison mit einem Einwegticket zurück nach Finnland.
Und dabei bleibe ich selbst im verrücktesten Fall, nämlich, dass der SCB Meister würde.

[Tom Sawyer]

Klare Ansichten und Statements von Talisker und Greenie! Ich selber habe sonst eigentlich auch viel Geduld, aber diese neigt sich dem Ende zu! Ich hoffe es ist irgendwie möglich das Kari ende Saison gehen wird, und nicht noch ein weiteres Jahr an der Bande stehen wird! Ich wäre danach für einen jungen Trainer aus der Schweiz, aber bitte nicht Lars es braucht neuen und frischen Wind! Mein Wunschkandiat: Michel Zeiter

[pancho]

natürlich habe ich eine SCB-Brille an. Ich glaube ich kann mittlerweile auch einfach besser mit Niederlagen umgehen und diese Weltuntergangsstimmung geht mir etwas zu weit. Gestern haben eigentlich 3 fatale Patzer zum 0-3 geführt und auch fast alle anderen Torchancen nach individuellen Fehlern. Mich stimmt das positive, weil ich weiss, dass die Spieler das besser können und besser machen werden. Ich glaube auch nicht, dass sie so gespielt haben wie Jalonen das wollte. Man sieht auch auf den Tor-Zusammenfassungen, dass Jalonen den Kopf schüttelt. Es mag sein, dass die Spieler gar nicht so gut zum Jalonen-System passen.
Wie dem auch sei, Bern hat klar die Quali gewonnen und auch verdient den Viertelfinal gegen einen unangenehmen Gegner überstanden. Es ist gerade mal 1 Spiel gespielt, da wird noch was kommen. Und ja, in den meisten Spielen gegen Genf hab ich mich bestens unterhalten. Spannung pur und das bessere Ende für den SCB

[DragonLord]

@Pancho: Es geht nicht um die Niederlage sondern um die Art und Weise. "Es mag sein, dass die Spieler gar nicht so gut zum Jalonen-System passen." Ich hoffe, das ist so, es wird eine Nach-Jalonen Zeit geben, da würden wir ein Problem haben, wenn die Spieler nur Jalonen können.

[pancho]

und was ist dann die art und weise? die spieler haben den start verschlafen, eigentlich die ersten 30min. dann sind sie aber aufgewacht und sich zurück in die partie gekämpft. aber eigentlich ist das ja nichts neues und mittlerweile eigentlich jammern auf hohem niveau. schon zu früheren zeiten wurde gemotzt was das zeugs halt. ich mag mich noch erinnern, wo man im stadion über den lechenne geflucht hat. grundsätzlich gibt es wohl selten ein ausscheiden in den playoffs wo man total happy ist, schon gar nicht als favorit.

[Noel16]

@pancho

Genau das ist es, was ich in einem anderen Post meinte. Du fühltest dich gegen Genf gut unterhalten weil der SCB noch gewonnen hat und die Spiele eng waren.
Ich fühle mich gut unterhalten wenn das Spiel gut war. Da ist das Resultat zum Teil zweitrangig.
Aber das Mottto, wenn jeder spielt was er könnte ja dann.... ist ziemlich blauäugig.
Die Hoffnung stirbt ja zuletzt. Ich gehe lieber mit fliegenden Fahnen unter als das ich mich zum Qualisieg Jallone und mit Dusel evtl sogar ins Finale. Das System Jallonen ist Perfekt für: Den Qualisieg und Mannschaften mit weniger Qualität. Stick to the System. Machte und macht Genf jedes Jahr perfekt. Auch der Ehlers Hennä im Emmental macht und machte das super.
Bern hat aber eine Mannschaft die mehr könnte wenn man sie denn auch liesse. Siehe Grassi / Heim / Burren.
Gibt man ihnen mehr Auslauf, dann werden sie auch besser. So gesehen war Untis Ausfall eigentlich ein Glück. Da musste Burren mehr spielen. Selbst Kamerzin machte einige sehr gute Spiele als er mehr Eiszeit hatte.
Natürlich machte nicht Jallonen die Fehlpässe oder befielt den Spielern das Tor nicht zu treffen. Aber warum musste eigentlich Blum mit der Scheibe so lange laufen? Weil die Angriffsauslösung ein Witz ist.

[pancho]

wer verliert schon eine Playoff serie, wenn man konstant gut spielt? wann in den letzten 10 jahren hat dann der scb so toll gespielt und trotzdem verloren? oder kann das spiel auch vom gegner gut sein. also wenn biel klasse hockey zeigt, dass bist du zufrieden?