SCB goes to Pyeongchang 2018

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foresthill
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von foresthill » So 25. Feb 2018, 23:16

http://sport.ch.sportalsports.com/sport ... 00000.html

Man mag von Thomas Roost halten was man will, aber diese Analyse betreffend CH / DE Eishockey und dem Olympiaturnier ist aus meiner Sicht ziemlich treffend

Aeschbi
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Aeschbi » Mo 26. Feb 2018, 07:11

@sbangerter
Du sprichtst zurecht P. Fischer an. Da sind wir wohl einer Meinung, denn Fischer ist auch für mich der falsche Trainer. Sein Leistungsausweis als Trainer ist sehr gering, meiner Meinung nach fehlt ihm (noch) das Rüstzeug.
Bei Lugano schlussendlich grandios gescheitert und mit der Nati könnte es auch in einem Debakel enden.

Die WM in Kopenhagen wird zeigen wohin die Reise geht. Schneidet man auch dort deutlich unter den Erwartungen ab, ist Fischer fällig.

Ansonsten hat es @Mononen17 schon richtig erkannt, mir ging es in meinem Post um das allgemeine Schweizer Bashing, auf Stufe Sport oder in der Arbeitswelt.
Wenn aber @tomatito solches loslässt
"es ist eben auch ein Spiegelbild unseres Landes. verwöhnt, abgesichert, kaum existenzaengste. wenns aber um etwas geht, begnuegsamkeit. nicht über sich hinauswachsen."
lupft es mir den Hut.

Solche Aussagen finde ich schlichtweg eine Frechheit und respektlos. Es gibt inzwischen auch hier etliche Leute mit Existenzängsten, Leute welche für einen Minimallohn tagtäglich arbeiten und mit der Pension dennoch mit dem Minimum auskommen müssen, von den zahlreichen Ausgesteuerten Ü50 wollen wir gar nicht sprechen.
Im Alterheis oder Pflegeheim findet man weitere Beispiele, Menschen die nur noch ein Kostenfaktor sind und wenn in 44 Erwerbsjahren etwas angespart wurde, dann ist dieses Geld im Nu aufgebraucht.

Um die zu politisch zu werden, auch zahlreiche Schweizer Sportler sind nicht genügsam, Namen brauche ich keine aufzuzählen.
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist man sportlich sehr wohl erfolgreich, Äpfel mit Birnen vergleichen war noch nie besonders zielführend.

Und ja, mit hat das Abschneider der Nati auch genervt, ja, die NLA Cracks verdienen wohl eher zuviel, aber das sind hierzulande halt die Regeln. Angebot und Nachfrage, ganz einfach.

Was haben denn die Deutschen Hockeyaner inden letzten 10 Jahren, Ausnahme das gestrige Silber, gross gerissen? Sicher nicht mehr als die CH Nati.

Die Kolummne von Roost trifft mehrheitlich zu, auf jeden Fall muss auf Stufe Junioren und Ausbildung angesetzt werden. Ist eigentlich nur logisch. Aber auch hier: Kanada wird immer mehr Spieler zur Verfügung haben als wir, entsprechend die Kräfteverhältnisse.

Talisker
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Talisker » Mo 26. Feb 2018, 09:54

Roost trifft den Nagel nicht übel auf den Kopf. Nur auf Fischer einzudreschen ist zu einfach bzw. eine "Schutzbehauptung", um sich nicht mit Dingen auseinandersetzen zu müssen, welche dem persönlichen Weltbild nicht ganz entsprechen.

1) Bei Fischer oder dem Verband geht mir primär die Kommunikation auf den Geist bzw. die grossen Sprüche, welche wohl als Gegenreaktion zu einer übertriebenen Bescheidenheit gedacht sind. Plus - quasi als "Folgefehler" - eine daraus entstehende unrealistische Spielanlage. Gerade Fischer müsste wissen, dass offensive Kommunikation hierzulande schlecht ankommt - zumindest wenn dann nicht "geliefert" wird. Dies mag z.B. in Nordamerika anders sein, aber dort weiss jeder, wie er die "Kampfansagen" des Coaches aufzufassen hat. Ebenfalls nicht daneben liegt Roost mit der Feststellung, dass die heimische Presse bzw. die Journalisten die Liga besser schreibt, als sie ist. Soweit mit Roost einig.

2) Die Grundlagen für die Leistungen auf dem Eis werden nicht in der Nationalmannschaft gelegt, und wenn unsere besten Spieler im Powerplay ideenlos herumstehen, weil die sonst anwesenden Dirigenten fehlen, so hätten wohl noch weitaus renommiertere Trainer ihre liebe Mühe, dies innert ein paar Tagen zu korrigieren. Ähnliches könnte man vom Unterzahspiel vermelden, auch wenn man dort eigentlich nicht so von den Ausländern abhängig ist. Soweit mit Roost einig.

3) Der Seitenhieb bzw. der Verweis auf die CHL und gewisse Ergebnisse dort ist zwar nicht unberechtigt, dennoch muss man festhalten, dass die CH-Klubs nicht gegen Wurstwasserliebhaber aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind. Trotzdem, auch in der CHL präsentieren sich nicht komplett andere Bilder, als man an ener WM oder Olympiade zu sehen bekommt. Aber diesen Steilpass konnte Roost natürlich nicht vorbei lassen. Somit nur eingeschränkt mit Roost einig.

4) Dass aus einzelnen Highlights - sei es nun Korea bei den Deutschen oder Stockholm bei der CH - nicht allgemeingültige Schlussfolgerungen über die tatsächlichen Stärkeverhältnisse gezogen werden können, ist eigentlich klar. Damit kämen wir wieder ins Gebiet des Schönreden (siehe Pt. 1). ABER: Auch wenn derzeit die Polemik vom letzten Eindruck geprägt ist, so verläuft die Entwicklung insgesamt halt trotzdem nicht gerade positiv, und da kommt jeder Trainer unter Druck. Ein renommierterer Trainer als P. Fischer hätte einfach den Vorteil, dass sich das Trommelfeuer nicht gerade von Anfang an auf ihn konzentrieren würde. Nur, gerade am "Anfang" steht der aktuelle Übungsleiter eben nicht.

Bliebe dann noch die nicht unbedeutende Nebenfrage, was denn "positiv" eigentlich heisst. Bisher habe ich die 1/4-Final Quali als Massstab dafür angesehen, dass das Minimum erfüllt worden ist. Alles darüber wäre dann eine "positive" Zugabe. Man kann noch lange hin und her schwadronieren, aber letztlich müssen diejenigen in die Hosen, welche im CH-Hockey etwas zu sagen haben - und dass sind primär die Klubs. Die haben sich die Macht über die Verbandsfunktionäre vermutlich nicht deswegen gesichert, um mit solchen Problemen konfrontiert zu werden. Aber sie sind nunmal diejenigen, welche bestimmen. Und sie sind auch diejenigen, welche die Nachwuchsarbeit machen.

sbangerter
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von sbangerter » Mo 26. Feb 2018, 18:53

@Mononen 17 und Aeschbi:

Wir haben keine Differenzen :D :D :D - von der CH Truppe in Pyeongchang war ich grundsätzlich sehr angetan. Neben den Medaillen haben wir erstaunlich viele Diplome in Sportarten geholt, wo wir vor einigen Jahren noch der Weltspitze hinterherliefen (Bsp. Biathlon). Ein generelles CH Bashing ist definitiv nicht angesagt - es waren erfolgreiche OS.

Die guten CH Leistungen zeigen, dass mit den richtigen Leuten und dem richtigen Konzept auch in unserem Land innert 8 Jahren sehr viel positive Aufbauarbeit geleistet und ein Schritt in Richtung Topnationen gemacht werden kann. Es gibt aber auch die anderen Sportarten wie eben bspw. unser Hockeyteam, welches leider eher den anderen Weg geht. Der falsche Staff, ein ungeeignetes Konzept bzw. eine Spielanlage welche nicht den Fähigkeiten der Spieler entspricht kombiniert mit chronischer Selbstüberschätzung und Mediengeilheit.
Ich bin froh, dass die Kritik an der Nati, dem Staff und dem Verband so gross ist - sonst würde man heute bereits wieder zum Courant Normal übergehen.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante

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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Mononen17 » Mo 26. Feb 2018, 20:26

sbangerter hat geschrieben:
> @Mononen 17 und Aeschbi:
> Wir haben keine Differenzen :D :D :D

Mit Sicherheit nicht! ;)

Das nächste mal klappt es dann auch MIT Fischer in Korea...GARANTIERT! :mrgreen:
https://www.youtube.com/watch?v=W2WQRVEnK18
Lasst sie Stahl fressen! (Khan Noonien Singh)

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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von greenie » Mi 28. Feb 2018, 01:25

Talisker hat geschrieben:

> Aber wahrscheinlich hat Coach Fischer - im Gegensatz zu
> Coach Sturm - es versäumt, seinen Mannen mitzuteilen, dass ohne gewonnene
> Zweikämpfe auch die schönsten Hockeybögen und die schnellsten Sprints
> absolut wertlos sind.
>
Und für das soll ein Natitrainer da sein? Wenn das die Spieler nicht selber schon von ihren Clubs her kennen, resp. ganz generell als hochbezahlte Eishockeyprofis nicht wissen, dann frage ich mich, mit was für einer Einstellung sie eigentlich zur Nationalmannschaft kommen. Das gehört zum 1 x 1 eines jeden Profispielers, das einem Natispieler noch einimpfen zu müssen kann wohl kaum Aufgabe des Natitrainers sein. Die Nati ist doch kein Kindergarten, in welcher die Spieler die elementarsten Grundelemente des Eishockeys lernen sollen. Gut, kann mich natürlich täuschen....

Talisker
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Talisker » Mi 28. Feb 2018, 08:23

@greenie:
Habe "Ironie on" vergessen - denn abgesehen davon, dass ich eine defensiver ausgerichtete Spielanlage für geeigneter halten würde (...zumindest als Ausgangslage...), erübrigen sich grosse Taktikdiskussionen, wenn die Spieler die Basics vergessen.

Paul Coffey
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Paul Coffey » Mi 28. Feb 2018, 09:18

Leute, wenn ein Spieler, der es bis auf Profiniveau geschafft hat, einfach so immer selber alles umsetzen könnte, ohne dass ein Coach Anweisungen gibt, dann bräuchten wir ja auf Profiniveau gar keine Coaches mehr. Nach all den Jahren müsste ein Sportler ja wissen, welche Übungen er im Training machen muss, damit es ihn weiterbringt, oder? Nach all den Jahren müsste er ja eigentlich die Basics haargenau kennen, immer abrufen können und somit keinen an der Bande brauchen, der irgend etwas in Erinnerung ruft, nicht?
Vergesst es, funktioniert nicht. Ein Spieler jeden Niveaus muss immer gecoacht werden, auch bei Nationalmannschaften. Ja, auch bezüglich Elementarem. Deshalb ist Fischer auch fehl am Platz, der kann das nicht, oder nicht überzeugend. Vergleiche mit Sturm sind müssig aber die CH Nationalmannschaft muss von einem Top Mann gecoacht werden, ansonsten wird das nichts mit Fortschritt auf dem Internationalen Parkett.

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