SCB goes to Pyeongchang 2018

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sbangerter
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von sbangerter » Di 20. Feb 2018, 20:29

Eine der Hauptursachen liegt insbesondere darin, dass im Verband seit Jahren nur Anpasser und Duckmäuler Aufstiegschancen haben. "Schnörris", welche sich primär selber gut vermarkten, aber keine Idee oder Konzept haben, wie man die Nati weiterbringt. Weder Fischer noch Raffainer haben das Format für ihre aktuellen Positionen - sie werden von den Clubs nicht ernst genommen. Zudem habe ich den leisen Verdacht, dass auch die Spieler ihre "kollegialen" Trainer nicht mehr ernst nehmen: Das permanente Gelabber von Swissness, Medaillen oder Augenhöhe mit Topnationen war wohl mit ein Grund, dass Fischer die Spieler nicht mehr erreicht hat - das erbärmliche Abschneiden in Korea muss ganz einfach Folgen haben. Geht der Verband einfach zur Tagesordnung über, wäre das ein veritabler Skandal. In keinem anderen Land mit Hockeyambitionen kann sich ein Trainer nach einer solchen Nichtleistung im Job halten.

Noch zu Hiller: er hat an den OS mehr gespielt als erwartet und gute Leistungen gezeigt. Er hatte folglich keinen Grund, unzufrieden zu sein. Er hätte seinen Rücktritt aus der Nati somit erst in ein paar Tagen kommunzieren können. Hat er aber nicht getan: Er hat mit seinem sofortigen Rücktritt aus meiner Sicht ein klares Statement abgegeben, welches nur gegen den Trainer gerichtet sein kann.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante

Jiri Lala
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Jiri Lala » Di 20. Feb 2018, 20:58

Also dass Hiller sich vor einer WM zurückzieht ist ja sonnenklar ein Protest gegen Fischer. Es ist gleich wie das Stock zerschlagen ein Statment gegen Namara war. Nun was mich aber weit mehr beschäftigt als das Ausscheiden der Schweizernati ist natürlich der SCB und wie dieser Budeausflug nun auf Selbstvertrauen und Formstand wirkt. Man kann ja nun nicht, wie gehofft, sagen, die Jungs kämen mit gestrählter Brust nachhause und hätten im Gegensatz zu den Daheimgebliebenen das Internationale Hockey just auf die Playoffs verinnerlicht. Möglicherweise kommt noch Lagerkoller hinzu. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass nach dieser letzten Schwächephase und der schwachen Leistung an Olympia nun auf einmal der Hebel wieder umgedreht werden kann.. oder schafft das Kari?

meister_petz
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von meister_petz » Di 20. Feb 2018, 21:14

Kari hat doch alles genau so geplant ;-)

Aeschbi
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Aeschbi » Mi 21. Feb 2018, 06:52

Benotung 20 Min:

Ramon Untersander (Verteidiger), Note: 2,5
Fand nie ins Turnier, ein Schatten seiner selbst. Langsam muss man sich aber auch die Frage stellen, ob er überschätzt wird und dieses Level für ihn eine Schuhnummer zu gross ist.

Leonardo Genoni (Torhüter), Note: 2
Ein erschreckend schwacher und seltsamer Match beim 1:5 gegen Kanada. Wirkte irgendwie saftlos. Die Ruhe, die ihn sonst auszeichnet, war nicht vorhanden. Nach 25 Minuten war das Turnier für ihn vorbei und er die Nummer-1-Stellung los. Welch eine Enttäuschung!

Eric Blum (Verteidiger), Note: 3,5
Bildete zusammen mit Untersander ein wackliges Verteidiger-Paar. Immerhin steigerte er sich nach schwachem Beginn, war dann klar besser als sein Partner und hatte sein bestes Spiel gegen Deutschland.

Gaëtan Haas (Stürmer), Note: 3
Begann gegen Kanada gut, war beim 1:5 noch der beste Schweizer. Doch danach baute er kontinuierlich ab und litt je länger je mehr sichtlich darunter, dass seine Linienpartner Praplan und Hollenstein nichts zusammenbrachten.

Thomas Rüfenacht (Stürmer), Note: 5
Wenn man bedenkt wo er herkommt, ein weiterer bemerkenswerter Schritt nach oben an seinem ersten Olympia-Turnier. Denn übers Ganze gesehen der beste Schweizer. Einer der ganz wenigen, der die Erwartungen erfüllte.

Simon Bodenmann (Stürmer), Note: 2,5
Ohne Einfluss aufs Spiel, es war nicht sein Turnier. Zwischenzeitlich war er auch überzählig.

Simon Moser (Stürmer), Note: 4,5
Ein bemerkenswerter Auftritt, wenn man bedenkt, dass er bis kurz vor dem Turnier für lange Zeit verletzt war. Nicht der Simon Moser der allerbesten Tage, aber ein guter Simon Moser.

Tristan Scherwey (Stürmer), Note: 4,5
Stets in Bewegung, stets giftig und eine Nervensäge für die Gegenspieler. Tat das, was man von ihm erwarten konnte.

Tja, schon komisch, dass man die Benotungen mehr oder weniger auch auf die letzten Monate der Quali übertragen könnte. Ergo, absolut keine Steigerung in Südkorea, aber wenn man sich teilweise halt monatelang zurücklehnt, kommt dann sowas raus.

Steinbock80
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Steinbock80 » Mi 21. Feb 2018, 07:45

So, auch Arco ist schon in Kürze wieder beim Team. :)

gretzky99
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von gretzky99 » Mi 21. Feb 2018, 08:31

Ja, auch Arco kommt mit schlechtem Gefühl zurück. Sein Tor im letzten Match war schön, aber der Penalty heute :roll: Hoffentlich übt er das noch bis zu den Playoffs...

Talisker
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Talisker » Mi 21. Feb 2018, 10:40

Hoffen wir, dass Kari den Dreh findet. Denn diverse Spieler sind seit längerem in einem eigenartigen "Modus" unterwegs. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist in diesem Zusammenhang, dass das Team sich nie durch eine Krise kämpfen musste. Die letzten rund 2 Monate waren keine Krise, sondern ein Dahintrödeln. Wenn es gerade so ging, hat man gepunktet, wenn ein Gegner motiviert auftrat und Gas gab (...beim ZSC ist dies primär gegen den SCB der Fall, sonst nicht...), hat man halt verloren. Spielte keine Rolle, denn die Konkurrenz konnte vom SCB-Gelauer ja auch nicht profitieren - dieser Umstand erklärt auch einen Teil des Problems der Nationalmannschaft.

Man kann wegen der Selektion von Du Bois oder Almond auf Fischer eindreschen, weil - ausser einer respektablen Vergangenheit in der Nati - keine Faktoren für sie sprachen. Aber sonst? Hollenstein + Praplan scheinen gezeichnet vom täglichen Überlebenskampf in Kloten, und dass Spiel für Spiel praktisch alles von ihnen abhängt. Wo sind die Alternativen dazu? Und ich meine damit nicht die daheim gebliebenen Schönwetterspieler. Vom Tief seiner Flügelleute war auch Haas betroffen; wobei auch ihm die (vorläufigen) Grenzen aufgezeigt worden sind, insbesondere in Sachen Physis + Durchsetzungsvermögen.

Es ist keine Überraschung, dass das Trio Rüfi, Moser und Scherwey noch am positivsten in Erscheinung getreten ist, obwohl die beiden Erstgenannten erst kurz (Moser ganz kurz) vor der Olympiade von Verletzungen zurückkehrten. Aber sie bringen den Biss und die Härte mit, welche auf internationaler Ebene mindestens gefordert sind. Und diese Mindestanforderung erfüll(t)en diverse andere nicht.

Wäre es nach der Formkurve gegangen, so hätte Fischer weder einen Bodenmann noch einen Untersander aufbieten dürfen. Nach einem extremen Höhenflug nach der Vertragsunterzeichnung beim ZSC hat Bodenmann einen ebenos extremen Rückfall in den "Mitläufermodus" erlitten, der letztlich auf der Olympia-Tribüne endete. Das darf einem gestandenen Nationalspieler wie Bodenmann nicht passieren. Etwas gnädiger bin ich bei Untersander: Er hat seit seinem Wechsel zum SCB grundsätzlich eine positive Entwicklung durchgemacht. Offenbar hat er die noch nicht verdaut bzw. überschätzt sich zusehends. Seine Versuche, mit technischen Kabinettstücklein die Scheibe zu behaupten, den Gegner auszutricksen um dann im Stile des grandiosen Offensivverteidigers den "Paul Coffey Gedenkpass" zu spielen provoziert schon in der Meisterschaft haarsträubendes im eigenen Drittel. International ist damit endgültig kein Blumentopf zu gewinnen. Ich tue dies jetzt mal als "jugendlicher Übermut" und "Lehrblätz" ab und hoffe, dass Unti wieder in die Spur findet. Oder dass Kari ihn ins Gebet nimmt. Denn in Sachen Zweikampfverhalten und Körperspiel liegt bei Unti noch verschiedenes brach.

Ich gehe davon aus, dass Kari Jalonen die "Entwicklung" seiner Schäfchen nicht entgangen ist. Wäre noch interessant zu erfahren, wie überrascht er in Tat und Wahrheit ist. Ist er (...wie Fischer wohl auch...) davon ausgegangen, dass die Spieler bei Olympiade aus dem Schlafwandler-Modus erwachen + eine Leistungssteigerung hinlegen? Oder hat der Guru den "Absturz" mehr oder weniger vorausgeahnt? Tja, erfahren wird man es nicht, dafür ist Kari ein zu gewiefter Fuchs. Er hat nun die schwierige Aufgabe, das Team insgesamt wieder auf Kurs zu bringen.

Fozzie Bear
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Fozzie Bear » Mi 21. Feb 2018, 11:00

GO-4-IT hat geschrieben:
> Diese Spiele haben die Realität gezeigt. - Es fehlen uns ca. 50'000
> lizensierte Spieler aus denen sich die Bestern herauskristallisieren
> könnten. Mit gerade mal 26'000 Spielern haben wir on top auch zu wenige für
> eine ausgeglichene 12er Liga. - Das sage ich seit Jahren, seit Jahren
> glaubt man mir nicht...
>
> Schade ist daneben aber auch, dass es eben, das habe ich schön öfters
> erwähnt, nicht nur die BESTEN sind, die schlussendlich aus den Junioren
> weiterkommen. - Es sind vielmehr v.a. diejenigen, deren Eltern den längsten
> finanziellen Schnauf haben. Denn Eishockey ist ein aufwändiger Sport, nicht
> nur zeit- sondern auch kostenintensiv.
>
> Eines aber ist mir spätenstens seit der Fischer-Vertragsverlängerung klar:
> Was auch immer der sihf macht, er macht es mit fast traumwandlerischer
> Sicherheit falsch.
>
> Denn wer, ohne messbare Erfolge und offenbar ohne Klausel zur vorzeitigen
> Vertragsauflösung, einen Coach um mehrere Jahre verlängert, dem ist nicht
> zu helfen. Man könnte fast meinen, dass die traumwandlerische Sicherheit
> Erfolglose zu den Erfolglosen führt.
>
> Raeto Raffainers Erfolgausweis ist - 3 Mal Elite A Meister
> Patrick Fischers Erfolgsausweis ist - 2 Mal NLA-Meister
>
> Meiner Meinung nach müssen die von den beiden Herren besetzten Plätze von
> charismatischen Leitwölfen besetzt werden. Und solche gibt es auch in
> unserem kleinen Land!
>
> Beide Herren, Raffainer und Fischer, sind fast alles, aber bestimmt nicht
> charismatisch und gerade wahnsinnig erfolgreich sind sie auch nicht...
>
> Aus diesem Grund schlage ich vor:
>
> GO-4-IT
>
> :)
>
>
>
> PS:
> Sorry Claudio R., dass ich hier Deinen Sohn in die Pfanne haue! - Er hat
> einfach nicht Dein Kaliber!
>
> PS1:
> Ich weiss, dass Patrick F. auch den sagenumwobenen Spengler-Cup gewonnen
> hat; für mich ist das jedoch eher eine Randbemerkung.



HAMMER POST!

Genau so sehe ich das auch!

GO-4-IT for president ;)

St.Louis
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von St.Louis » Mi 21. Feb 2018, 11:28

Für mich ist das schwache abschneiden der Schweizer und insbesondere auch der "Berner" ein klares Indiz dafür, dass die von Jalonen schon seit Monaten kritisierte und nun auch von Fischer/Raffainer bestätigte Übermüdung bzw. Überlastung doch nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden kann. Es kann ja nicht Zufall sein, dass genau die aufgrund von Verletzungen einigermassen erholten Moser und Rüfenacht, nebst Duracell-Scherwey, die (mit Abstand) besten waren. Notabene nicht nur die besten "Berner", sondern die besten Schweizer.

Blum, Untersander, Haas und Genoni wurden über die letzten Wochen und Monate stark forciert und dies ist nun die Quittung dafür. Umso dankbarer bin ich nun, dass der Quali-Sieg feststeht und die Schweiz bei der erstmöglichen Gelegenheit ausgeschieden ist. Immerhin können die Olympia-Teilnehmer nun noch ausreichend Kräfte tanken, um für die Playoffs wieder bereit zu sein.

Insofern widerlegt dies meiner Meinung nach auch etwas den Vorwurf des "Laueribetriebs" während den letzten Wochen. Es war wohl eher ein Problem der Müdigkeit und nicht der Einstellung.

Aeschbi
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Re: SCB goes to Pyeongchang 2018

Beitrag von Aeschbi » Mi 21. Feb 2018, 11:41

St.Louis hat geschrieben:
>
> Blum, Untersander, Haas und Genoni wurden über die letzten Wochen und Monate stark
> forciert und dies ist nun die Quittung dafür.

Da bin ich einverstanden, die Liste müsste mindestens noch um die ausländischen Cracks erweitert werden.
Aber dieser Vorwurf geht dann klar an Jalonen.

Dann verstehe ich aber nicht weshalb nun wohl auf ewig an diesen 50 Qualispielen festgehalten werden muss.
Nur weil international so üblich? Dann erhöht doch auf 80 Spiele, wird schliesslich in der besten Liga der Welt so gemacht, dann muss es hier doch auch funktionieren?!
Nein, die Voraussetzungen und der Spielerpool sind völlig unterschiedlich, Äpfel mit Birnen vergleichn hat noch nie funktioniert.
Aber von einer Reduktion auf 44 Spiele kann ich wohl nur träumen, so lange sich auch nur 1'000 Nasen an das gefühlte hundertste Qualiderby verirren ändert hier gar nichts, der Rubel rollt und man verdient noch Geld mit dem Blödsinn. ML würde ansonsten sofort beim Verband vorstellig und für eine Reduktion weibeln.

Oder man erhöht eben sogar die Anzahl der Qualispiele und für die Playoffs sind nur die Plätze 1-4 berechtigt (wie hier vorgeschlagen). Dann käme man wenigstens wieder in den Genuss von interessanten Matches, weil es geht dann auch um etwas. Die höhere Intensität käme dann auch der Nati zugute, denn ein monatelanges Zurücklehnen wären dann gar nicht mehr möglich.

Aber davon kann ich träumen, so lasse ich unterdessen halt das eine oder andere Qualispiel sausen (wie andere unterdessen auch).
Das Spiel vom nächsten Mittwoch gegen Davos könnte auch in diese Kategorie fallen. Es geht zumindest für Bern um nichts mehr, zahlreiche Spieler werden eventuell gar geschont oder sind immer noch müde, zudem will sich vor den Playoffs auch keiner mehr verletzen. Die Mechanismen müssen auch wieder wochenlang neu eingeübt werden, dann noch das harte Krafttraining. Also ein weiteres körperloses Spielchen. Nächste Woche dann auch bei eisigen Minustemperaturen.
Mal sehen wie viele den Weg nach Bern antreten. Es steigt schliesslich ein Match in einer der weltbesten Liga, gleich nach der NHL und KHL: :lol:
Zuletzt geändert von Aeschbi am Mi 21. Feb 2018, 11:45, insgesamt 2-mal geändert.

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