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Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Do 15. Dez 2016, 09:34

NZZ von heute 15.12.2016

Immerhin, was mein stetes Klagen über einen zu kleinen + leichten SCB anbelangt, ist die NZZ "mit mir". Was in der geschützten Werkstatt NLA wohl erst in den Play-off's ein Thema sein könnte, ist in der Champions Hockey League direkter sichtbar. Wobei der SCB mit Prag dem wohl "gewichtigsten" Gegner (...im wahrsten Sinne des Wortes...) gegenüberstand. Der Rest von seiten der Techniker aus Bern + Zürich ist nicht neu. Fehlender Konkurrenzdruck auf Juniorenstufe, taktische Liederlichkeiten etc.. Schon nur deswegen ist die CHL eine gute Sache - die Spiele zeigen auf, warum das CH-Hockey der internationalen Spitze nicht wirklich näher gekommen ist.
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Schweizer NLA-Klubs
Die Champions Hockey League offenbart die Mängel
von Ulrich Pickel / 14.12.2016, 19:17 Uhr


Das Ausscheiden der ZSC Lions und des SCB in der Champions League geht auf die gleichen Schwächen zurück, mit denen das Schweizer Eishockey kämpft. Eine Baustelle in Schweden zeigt dies exemplarisch.

Die Geschichte ist nicht frei von Ironie. Der Tabellenletzte aus Freiburg stiess am Dienstag in die Top 4 der Champions Hockey League vor, während mit dem SC Bern und den ZSC Lions zwei Aushängeschilder der Nationalliga A ausschieden. Berner und Zürcher spielten im Hinspiel unentschieden (1:1 bzw. 0:0), zogen aber im Rückspiel auswärts den Kürzeren (1:4 bzw. 2:3). Hätten sie gewonnen, würden sie jetzt im Halbfinal gegeneinander spielen, womit auch ein Schweizer Team bereits für den Final qualifiziert gewesen wäre. Hätte, könnte, wäre – die Enttäuschung in Bern und Zürich ist gross.

Freiburg und die Leichtigkeit

Dennoch sieht die vorläufige sportliche Bilanz aus Schweizer Sicht durchaus nicht düster aus. Nie zuvor war die NLA mit drei Teams in der Runde der letzten acht vertreten, die Finnen zum Beispiel waren alle schon vorher ausgeschieden.

Aber zumindest in Sachen Marketing ist nun ein ungünstiger Fall eingetreten. Der Wettbewerb entwickelt sich positiv, in seinem dritten Jahr hat er in der Schweiz breiter Fuss fassen können als zuvor. Aber noch immer muss er um Aufmerksamkeit kämpfen – und nun ist er aus den Zentren verschwunden. Der Halbfinal auf Schweizer Boden zwischen Freiburg und dem schwedischen Spitzenreiter Frölunda Göteborg findet in der abbruchreifen Patinoire St-Léonard in der Provinz statt. Den HC Fribourg-Gottéron muss das nicht stören. Er hat die Gunst der Stunde genutzt, Julien Sprunger und Roman Cervenka waren gegen das tschechische Team Vitkovice überragend. Die Freiburger gewannen beide Male (5:2 bzw. 3:2), sie haben in der Champions League nur eines von zehn Spielen verloren. Auf der internationalen Bühne gelingt es ihnen, mit jener Unbeschwertheit aufzutreten, die ihnen im Liga-Alltag seit Monaten fehlt – ein Phänomen, das gelegentlich auch bei Fussballmannschaften zu beobachten ist. Gottéron kamen auch die Umstände entgegen, was den Erfolg nicht schmälert, aber doch eine Rolle spielte. Vitkovice und Sparta Prag, der Viertelfinal-Gegner des SCB, waren unterschiedliche Schuhnummern.

Der Schweizer Meister war eine der körperlich kleinsten Mannschaften im Wettbewerb.

Das bekamen die Berner buchstäblich zu spüren. Der Schweizer Meister war eine der körperlich kleinsten Mannschaften im Wettbewerb. Sparta aber ist als eines der physisch stärksten Teams in Europa bekannt – und nutzte diesen Vorteil aus. Etwas anders lag der Fall beim Ausscheiden der Zürcher. Die ZSC Lions waren ihrem Gegner Växjö Lakers physisch nicht unterlegen, was nur schon die Körpermasse zeigen: Die Mannschaft der Südschweden ist im Durchschnitt 1,83 m gross und 85 kg schwer. Die entsprechenden Werte der Zürcher liegen bei 1,84 m und 88 kg.

Doch die Probleme, die Zürcher wie Berner hatten, gehen letztlich auf die gleichen Ursachen zurück. Sie sind nicht neu. Es geht um die Mängel in der Ausbildung, die jeweils besonders auffallen, wenn Schweizer Mannschaften in internationalen Wettbewerben antreten. Für Sven Leuenberger, den langjährigen SCB-Sportchef, ist nur schon die Grösse des Talent-Pools, der hierzulande zur Verfügung steht, ein Problem. Er sagt: «Auf Juniorenstufe ist das Umfeld in der Schweiz zu wenig kompetitiv, es herrscht zu wenig Konkurrenzkampf. Dies umso mehr, als jeweils ein Teil der besten Spieler nach Nordamerika abwandert.»

Den Zürcher Sportchef Edgar Salis beeindruckten die Schweden, weil sie offensichtlich die Grundlagen des Eishockeys besser beherrschten. Er sagt: «Wir waren zwar spielerisch und körperlich auf Augenhöhe, aber Växjö war disziplinierter. Physisch, läuferisch, technisch und in Bezug auf die Systemtreue – das war alles auf hohem Niveau. Wir aber leisteten uns ein paar dumme Strafen. Wieso? Weil wir nicht zuletzt durch ihre Klasse dazu gezwungen wurden.»

Eine Baustelle erregt Neid

Was die Grundlagenausbildung in der Schweiz von jener in Schweden unterscheidet, bekam die Zürcher Delegation im 65 000-Einwohner-Städtchen Växjö nicht nur während des Spiels zu sehen. Salis sagt: «Dort liegen die Eishalle, die Trainingshallen, ein Fussballstadion und ein Unihockey-Stadion nebeneinander. Perfekte Infrastruktur. Und mittendrin eine grosse Baustelle. Als wir fragten, was da entstehe, sagte man, das gebe eine Sportschule, damit die Talente Stundenplan und Training optimal unter einen Hut bringen könnten. Wir blickten neidisch auf diese Baustelle.»

hitcher
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von hitcher » Do 15. Dez 2016, 09:47

eigentlich nichts neues.....oder?

Habe vor ein paar Tagen eine Zusammenstellung der Eisflächen gesehen (glaube im Blick). Dort sind die
Unterschiede markant sichtbar geworden. Aber es widerspiegelt zu einem grossen Teil das Bildungssystem der verschiedenen Länder. Hierzulande ist und bleibt es eher konservativ...

- Schule (musst du gut sein)
- dann macht man eine Lehre oder die Matur (musst du gut sein)
- allenfalls wird studiert
- dann wird einmal gearbeitet und Man(n) geht ins Militär

usw usw

Eine Sportschule zu besuchen mag aus der Optik des Sportlers (Kindes) eine tolle Sache sein. Aber die Realität sieht dann schon ein wenig anders aus. Und die Eltern welche das bezahlen wollen und können müssen auch noch mitspielen.

Sport soll Freude machen und der Gesundheit dienen. Das geht dann irgendwo bei der "Zucht" von Talenten
mittels Stallhaltung auf engem Raum verloren und wird noch mehr zum Kommerz. Wenn man Nummer 1 werden will, dann führt kein Weg an solchen Einrichtungen vorbei.

Aber wollen wir Schweizer das wirklich ??

gruss Hitch

Poseidon
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Poseidon » Do 15. Dez 2016, 11:02

Aber wollen wir Schweizer das wirklich ??

gruss Hitch

ich sage wir wollen das nicht. die schweiz steht so gut da gerade weil sport nicht diesen hohen stellenwert hat. so schade das für unser eishockey auch ist.

Hockeyfan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Hockeyfan » Do 15. Dez 2016, 13:31

Das Hauptproblem liegt meines Erachtens nicht in der Ausbildung der Spieler. Unser grösster Nachteil gegenüber den Topnationen ist immer noch, dass wir zu wenig lizenzierte Hockeyspieler haben. Um daran etwas zu ändern müsste man mehr Eisfelder bauen und zwar an Orten wo es bisher keine gibt. Wenn man zum Beispiel in Belp wohnt, muss man mit den Kindern nach Worb, Wichtrach oder Bern fahren um eine Hockeyschule zu besuchen. In Ländern wie Finnland haben Gemeinden solcher Grösse halt ihre eigenen Eisbahnen.

Nun kriegt man mit dem neuen Fernsehvertrag rund 35 Mio. pro Jahr für das Schweizer Eishockey, welche sich die Klubs krallen wollen um die durchschnittlichen Schweizer Spieler noch mehr zu überzahlen, anstatt dies in das Angebot von Eisbahnen zu investieren. Und in Bern diskutiert man ernsthaft darüber ein zusätzliches Eisfeld auf der Allmend zu bauen, anstatt dieses Feld dort zu bauen, wo es bisher noch keines gibt.

So muss man sich halt nicht wundern, wenn man gegenüber den Topnationen keinen Meter weiterkommt.

Poseidon
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Poseidon » Do 15. Dez 2016, 14:06

aber in finnland gibt es gefühlt auch nur eishockey. bei uns ist die nr. 1 fussball. dann gibt es tennis,und wintersport von unihockey, reitsport, radsprt und laufsportarten rede ich gar nicht.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von tomatito » Do 15. Dez 2016, 14:16

wir sind ein sehr kleines territorium. bei uns hat ausbildung immer vorrang. und das ist gut so. sport ist ein gut bezahltes hobby und unterhaltung. im normalfall werden wir nie weltmeister, nicht im hockey, nicht im fussball. warum auch, muss nicht sein. sportplatzbau ist eigentlich aufgabe der totogesellschaft.

es ist doch auch geil, wenn schweizer sportler ab und zu ueber sich hinauswachsen. ich sag, so wie es ist ist ok, lieber als roboter wie in der ddr. im hockey liegt in der schweiz nur noch mehr drin, wenn die trainingseinheiten inhaltlich verbessert und zeitlich erhoeht werden. talente haben wir viele. mehr als deutschland mit immerhin 10 x mehr einwohnern.
mehr als die je 50 millionen aufwand bei yb und dem scb im raum bern liegt gar nicht drin.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 16. Dez 2016, 10:34

Guter BZ-Bericht über die Center-Thematik (in der Nati resp. Schweiz im allgemeinen)
http://www.bernerzeitung.ch/sport/hocke ... y/22988282

Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Fr 16. Dez 2016, 15:03

Poseidon hat geschrieben:
> aber in finnland gibt es gefühlt auch nur eishockey.

Was ihr immer alles so fühlt...
Nordischer Skisport, Eisschnellauf und Floorball (Unihockey) sind in Finnland jetzt auch nicht gerade ultimativ unbekannte Randsportarten. Sport spielt in Finnland eine sehr große Rolle. Schon in der Schule findet ein breit gefächerter und abwechslungsreicher Sportunterricht statt. Auch in der Leichtathletik hat Finnland schon einige Olympiasieger und Weltmeister hervorgebracht.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von der_pär » Sa 17. Dez 2016, 13:06

Poseidon hat geschrieben:
> Aber wollen wir Schweizer das wirklich ??
>
> gruss Hitch
>
> ich sage wir wollen das nicht. die schweiz steht so gut da gerade weil
> sport nicht diesen hohen stellenwert hat. so schade das für unser eishockey
> auch ist.

Ich als Sportler möchte das. Auch wenn ich nicht im Eishockey tätig bin. Ich haben während meiner Karriere viele Opfer erbracht, habe kaum Freizeit und war nie er Beste in der Schule. Ich trainiere 18 Stunden die Woche, zahle aber die Reisekosten zu Welt- und Europameisterschaften selber. Ich habe mich aber dazu entschieden, und wäre Froh wenn am Ende dabei etwas herausschauen würde.

pole

Re: Pressemeldungen

Beitrag von pole » So 18. Dez 2016, 16:24

im vorläufigen u20 wm-aufgebot sind folgende 3 scb-junioren vertreten:
Goalie Philippe Wüthrich, die verteidiger Yanik Burren und Colin Gerber. im sturm sind mit Nico Hischier und Philipp Kurashev zwei ehemalige scb-junioren mit dabei.

http://www.swisshockeynews.ch/index.php ... ior-roster

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