Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 20. Feb 2015, 12:24

Der Bund von heute:

Kein Trainer und kein Sportchef würde je zugeben, dass er Präferenzen hat. Man will den Spielern keinen Anlass geben, eine Mannschaft zu unterschätzen. SCB-Sportchef Sven Leuenberger sagt: «Ich schaue die Tabelle rein mathematisch an.» Emotionen oder gar Vorlieben für mögliche Gegner stellt er in Abrede. Trotzdem gibt es für den SC Bern leichtere oder schwierigere Wege. Wir haben zwei zusammengestellt.

Ein vermeintlich leichter Weg

Viertelfinal Biel
(Qualifikationsrunde: 2 Siege, 1 Niederlage, 1 Spiel ausstehend. 2:1, 4:1, 1:5): Mit der Playoff-Qualifikation hat das Team von Kevin Schläpfer das Ziel erreicht: Er wird seine Mannschaft als A-Club ins neue Stadion
führen. Die frühe Rettung ist mehr, als man in Biel erwarten durfte. Ein Duell mit dem grossen Rivalen SCB könnte zwar noch einmal Energie freisetzen, aber Guy Boucher hat es geschafft, dass die Bieler kein Angstgegner mehr sind. Die 1:5-Niederlage im letzten Spiel dürfte ein Ausrutscher gewesen sein.

Halbfinal Davos
(2 Siege, 2 Niederlagen. 3:6, 3:2, 2:3, 3:1): Natürlich
sind die Bündner offensiv nach wie
vor beeindruckend. Aber die interne
Unruhe (Ausmusterung der Von-Arx-Brüder, das Zögern Del Curtos bei der Vertragsverlängerung) scheint Spuren zu hinterlassen. Die Formkurve zeigt nach unten. Von seinen letzten neun Spielen verlor der HCD sieben. Nichts hätte den instabilen Zustand besser
dokumentieren können als die letzte Partie: In Genf verspielte das Team einen 4:1-Vorsprung. Ausserdem kommt die offene Spielweise dem SCB gelegen.

Final Lugano
(3 Siege, 1 Niederlage, 2 ausstehend. 2:3, 3:2, 2:1, 3:1): Patrick Fischer coacht seine Mannschaft her­vorragend. Auch nach kleinen Tiefs bringt er sie in alter Stärke zurück, und sie spielen fast immer druckvoll. Aber Fischer steht erst in seiner zweiten
Saison als Cheftrainer. Ein Meisterteam zu formen ist etwas anderes als mit
ansehnlichen Mitteln eine spielfreudige Equipe zu formen. Bleiben Pettersson und Klasen gesund, reicht es den Tessinern in den Halbfinal, mit etwas Glück gar ins Endspiel. Aber die Berner haben gezeigt, dass sie die beiden Stars zu
neutralisieren wissen. Sie gewannen
 die letzten drei Partien. Lugano wäre 
für den SCB wohl ein gern gesehener
Finalgegner.

Ein vermeintlich schwieriger Weg

Viertelfinal Lausanne
(1 Sieg, 3 Niederlagen. 1:4, 5:1, 2:3, 0:2): Die alte Geschichte mit der Waadt ist 200 Jahre her. Zu lange, um auf das Eishockey abzufärben. Verglichen mit den Partien gegen Biel sind die Begegnungen mit Lausanne emotionslos. Aber ein Erstrunden-Duell mit Heinz Ehlers Team wäre eine Strafaufgabe. Mit keiner Mannschaft bekundete der SCB mehr Mühe. Die starre
 Defensive kommt der eigenen, mitunter etwas stereotypen Spielweise nicht gelegen. Die 0:2-Niederlage vom letzten Dienstag lieferte den letzten Beweis.

Halbfinal Zug
(2 Siege, 4 Niederlagen. 3:4, 1:3, 3:4, 2:1, 6:4, 1:2): Es ist nicht mehr ganz so schlimm. Nach drei Niederlagen aus den ersten drei Begegnungen entfuhr Guy Boucher ein «Ach, Zug!». Er wisse einfach noch nicht,
wie man gegen die Zentralschweizer
gewinnt. Ihr nüchternes geradliniges Spiel, das oft nicht einmal Emotionen verrät, passt den Bernern nicht. Inzwischen scheint Boucher ihnen auf die Schliche gekommen zu sein: Er gewann zwei der letzten drei Vergleiche. Aber ein Wunschgegner ist Harold Kreis’ Team deshalb noch lange nicht.

Final ZSC Lions
(2 Siege, 2 Niederlagen. 2:5, 4:2, 3:1, 1:3): Der logische Final.
Und der schwierigste. Die Lions haben die einzige Mannschaft in der Schweiz, die den SCB dominieren kann. Das Spiel vom letzten Sonntag hat das deutlicher gezeigt als es den Bernern lieb sein kann. Der SCB verfügt über vier starke Linien, die aber ein kleines Gefälle aufweisen. Bei den Zürchern ist die vierte Sturmreihe so gut wie die erste. Oder wie es Sportchef Leuenberger sagt:
«Sie sind qualitativ auf jeder Position so stark, dass du dir keinen einzigen Fehler erlauben darfst.» Das ist ziemlich anspruchsvoll.

Spezialfall Servette
(4 Siege, 0 Niederlagen. 4:1, 5:3, 3:2, 4:1): Servette ist der Lieblingsgegner der Saison. Keine einzige Niederlage setzte es in der Qualifikation ab. Und doch wäre es den Bernern wohl recht, sie würden den Genfern nicht begegnen. Man weiss, wie es ist, wenn die Maschine McSorley einmal auf Touren kommt. Und irgendwie hat man das Gefühl, das richtige Servette noch nicht gesehen zu haben. (Der Bund)

Innerspace
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Fr 20. Feb 2015, 12:33

Auch noch frech vom Bund, bereits über die 1/4-Finals hinaus zu schauen...

Wir haben schon bereits mehrmals den Titel herausposaunt und sind dann kläglich gescheitert in der ersten Playoffrunde.

"eisnachemandere..."

roche77

Re: Pressemeldungen

Beitrag von roche77 » Fr 20. Feb 2015, 12:42

Ist ja der Job der Journis.......oder tat dies Sven oder Marc...Innerspace? :D

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von scb-bärner » Di 24. Feb 2015, 07:21

http://www.bernerzeitung.ch/sport/hocke ... y/28186993

Bertschy wohl während den Viertelsfinals wieder zurück im Line-up :-)

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Di 24. Feb 2015, 08:00

Wäre natürlich toll, wenn Bertschy rechtzeitig wieder zurückkehren könnte.
Allerdings ist es mir fast lieber, wenn er noch 1-2 Spiele mehr aussetzt als eventuell nötig, denn bekanntlich wird in den Playoffs oft unnötig forciert. Lausanne muss man auch ohne Bertschy bezwingen können.

Wann steigt eigentlich der Viertelfinale, 1945 oder 2015 Uhr?

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Di 24. Feb 2015, 08:37

Aeschbi:
19.45h normalerweise.
Nur die TV-Spiele werden um 20.15h angepiffen.
SRF überträgt bereits ab dem 1. Spiel im Viertelfinale!

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Pipo » Do 26. Feb 2015, 16:59

http://www.bernerzeitung.ch/sport/hocke ... y/31243264

Bericht über unsere Nr. 1 im Tor...

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 27. Feb 2015, 10:32

Florida verpflichtet Altmeister Jaromir Jagr
Altmeister Jagr wechselt von New Jersey nach Florida
NZZ 27.2.2015, 10:14 Uhr

Altstar Jaromir Jagr wechselt im hohen Alter von 43 Jahren nochmals zu einem neuen Team. Der Tscheche wechselt innerhalb der NHL von den New Jersey Devils zu den Florida Panthers.

(si) Für das Ex-Team des Schweizers Damien Brunner, das sich nach drei Vierteln der Qualifikation bereits aus dem Playoff-Rennen verabschiedet hat, schoss der 43-jährige Tscheche in 57 Spielen elf Tore und verbuchte 18 Assists. Er war damit er der drittbeste Skorer der Devils in dieser Saison. Mit insgesamt 716 Treffern rangiert er auf Position 6 der ewigen NHL-Torschützenliste. Der Stürmer, der in seiner Heimat Kultstatus geniesst, kam 1990 in die NHL und gewann 1991 und 1992 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup.

Florida erhofft sich durch die Verpflichtung von Jagr vier Tage vor Ende der Wechselperiode einen Schub im Kampf um die Playoff-Plätze. Derzeit liegen die Panthers als Neunte der Eastern Conference zwei Punkte hinter einem K.o.-Runden-Platz.
++++++++++++++++++++++++++++++

Hehehe... still going strong... ein Eishockeyverrückter im besten Sinn... wie heisst es doch: "Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte" - bevor nun aber Jagr zum SCB wechselt, sei doch noch angemerkt, dass die Mischung im Team dafür entscheidend ist, dass die alte Weisheit auch stimmt.

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Fr 27. Feb 2015, 14:02

Froidevaux’ Frühlingsgefühle
Von Reto Kirchhofer. Aktualisiert am 27.02.2015

Der ehemalige SCB-Junior Etienne Froidevaux fühlt sich mit seiner alten Heimat noch immer verbunden. Ab Samstag will er seinem Stammverein mit Lausanne aber ein Bein stellen.
Stippvisite an alter Wirkungsstätte. «Es waren wunderbare Jahre in Bern», sagt Etienne Froidevaux. Dennoch hat er ein SCB-Angebot abgelehnt.

Zum Februarende erreichen zwei Vorboten des Frühlings die Postfinance-Arena. Die Sonne erhellt den Vorplatz des Berner Heimstadions, und Etienne Froidevaux blickt von der Autobahnbrücke auf seine frühere Wirkungsstätte. Der 25-Jährige verkörpert gewissermassen die Frühlingsgefühle, schliesslich hat sich der Stürmer den Ruf erarbeitet, im Frühling sein bestes Eishockey zu spielen – dann, wenn es zählt.

2010 sorgte im Playoff-Final zwischen dem SC Bern und Servette die vierte Berner Linie um den damals 21-jährigen Center für die Differenz: Froidevaux sammelte in der Serie 6 Punkte, erzielte in der entscheidenden siebten Partie das Ausgleichstor zum 1:1. Wenn Froidevaux, mittlerweile bei Lausanne engagiert, wie an diesem sonnigen Mittwoch in Bern weilt, kommen Erinnerungen hoch.

«Du vergisst nie, woher du kommst. Es waren wunderbare Jahre in Bern.» Ab Samstag will Froidevaux seinem Stammverein ein Bein stellen, wenn er mit Lausanne in den Viertelfinals den SCB herausfordert. Es sei «eine sehr spezielle Affiche», zumal er in Bern viele Freunde habe. «Für mein Team ist es insofern ein gutes Los, weil jeder weiss, dass er sich gegen Bern keine schwache Minute erlauben darf.»

Meisterlicher Zusammenhalt

Froidevaux sagt, Bern sei «der klare Favorit». Doch er ist überzeugt, dass Lausanne reelle Siegchancen besitzt. Wie im Vorjahr haben sich die Waadtländer den Platz an der Playoff-Sonne dank solider Defensivarbeit gesichert. «Ohne unser Defensivsystem wären wir nicht dort, wo wir stehen», sagt der Center. Jeder Spieler identifiziere sich mit der Spielweise von Coach Heinz Ehlers, «zumal in der Offensive vieles leichter fällt, wenn du hinten solid spielst».

Die grösste Stärke des LHC ortet Froidevaux im Kollektiv. Wenn er sagt, bei Lausanne denke keiner als Erstes an seine Punktewerte, sondern an den Teamerfolg, ist dies keine Floskel. «Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft ist ähnlich stark wie beim SCB während der Meistersaison 2009/2010.»

Froidevaux nimmt in Ehlers Ensemble eine wichtige Rolle ein: Er erhält als Zweiwegcenter viel Eiszeit, steht im Power- und Boxplay auf dem Eis, hat sich in der Garderobe Respekt verschafft. Mit 23 Punkten ist er der beste Schweizer Skorer.

Der Korb für den SCB

Der 25-Jährige fühlt sich wohl in der Waadt, sucht zurzeit eine Wohnung am See. Mindestens einmal pro Woche ist er bei seiner Freundin in Bern, trifft unter den Lauben oder auf dem Gurten regelmässig frühere Teamkollegen. SCB-Sportchef Sven Leuenberger hatte versucht, den verlorenen Sohn im Hinblick auf die kommende Spielzeit zurückzuholen. Zur Überraschung vieler sagte Froidevaux dem SCB ab, verlängerte in Lausanne um drei Saisons.

Ein «extrem harter Entschluss» sei es gewesen, sagt der Stürmer. Er begründet: «Um mein Potenzial noch besser auszuschöpfen, brauche ich weiterhin viel Verantwortung und Eiszeit. Das erhalte ich in Lausanne, zudem ist die Ambiance im Team hervorragend.» Gegen Bern habe die Besetzung der Mittelachse gesprochen. Froidevaux hatte den SCB 2012 verlassen, weil er als Center Nummer 4 hinter Byron Ritchie, Martin Plüss und Ryan Gardner keine Perspektiven gesehen hatte.

«Die drei sind immer noch da», sagt er – ohne Gram, mit Respekt. «Es ist unglaublich, wie gut Plüss spielt. Ich konnte viel von ihm profitieren.» Froidevaux erwähnt zwei weitere Spieler, die «grossen Einfluss auf meine Karriere» hatten: Ivo Rüthemann («Er hat gezeigt, was Professionalität bedeutet») und Martin Steinegger («Ein Vorbild als Führungsspieler»). Der 25-Jährige sagt, es sei sein Ziel, noch einmal für den SCB zu spielen. Vorerst aber hofft Froidevaux auf den Coup mit Lausanne – und dass er ab morgen seine Frühlingsform ausspielen kann. (Berner Zeitung)

Erstellt: 27.02.2015, 09:52 Uhr

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Fr 27. Feb 2015, 14:12

«Ich hinterfrage nicht mehr alles»

SCB-Stürmer Simon Moser bestreitet ab morgen erstmals in seiner Karriere ein Playoff, in dem er etwas gewinnen kann. Er geht das gelassen an, das hat ihn die Saison in Übersee gelernt.

Simon Moser ist ein typischer Eishockeyprofi. Zumindest was die optische Erscheinung angeht. Beim Interviewtermin behält er natürlich auch im Restaurant seine Kappe auf, unter der die Haarspitzen hervorschauen. Im Gespräch streift er die Stereotypen aber bald ab.

Er hat nicht das typische Hobby: Seine Passion gilt dem Fischen, dem er in den wärmeren Monaten frönt, am liebsten in der Emme oder der Ilfis. «In der Aare habe ich es noch nie versucht. Die Flussgrösse ist noch mal etwas anderes», sagt er. Nach seiner Rückkehr aus Nordamerika vergangenen Sommer wählte er auch bezüglich Wohnsituation die unkomplizierte Variante: Er zog ­zurück in die WG, die er vor vier Jahren in Muri zusammen mit seinem Bruder Christian (EHC Biel) und Tobias Bucher (SCL Tigers) gegründet hatte.

Sind Sie nervös?

Worauf? Aufs Playoff?

Genau.

Nervös nicht, aber aufgeregt. Ich freue mich sehr.

Wir fragen, weil Sie trotz Ihren 25 Jahren erst vier Playoff-Partien absolviert haben.

Das stimmt. Dafür habe ich Erfahrung in Playout-Spielen. Da hat man auch Druck, es geht auch über vier Siege.

Dann fehlt Ihnen nichts an Erfahrung, obwohl Sie bislang fast immer gegen etwas – den Abstieg – und nicht für etwas – den Meistertitel – gespielt haben?

Nein, ich glaube nicht. Im Playout hast du den Abstiegsdruck. In Bern hast du Druck, dass du eine Runde weiterkommen musst.

Ist das vom Gefühl her ähnlich? Oder war es früher in Langnau existenzieller?

Dort war ich jeweils fast noch nervöser.

In den letzten Qualifikationsspielen haben Sie starke Aufwärtstendenz gezeigt – es scheint, dass Sie genau aufs Playoff hin Ihre Form gefunden haben. Stimmt der Eindruck?

Ja, ich fühle mich immer besser, und auch das Selbstvertrauen kommt langsam zurück. Ich fehlte lange, und dann dauerte es viel länger, als ich gedacht hatte, bis ich wieder ein Spiel über 60 Minuten durchspielen konnte. Aber jetzt fühle ich mich topfit.

Mit Ihrer raumgreifenden Spielweise und der Stärke im Slot verkörpern Sie den Playoffspieler schlechthin.

Das sehe ich auch so. Bei meiner Rückkehr fehlte das noch. Wenn du stets einen Schritt zu spät bist, kannst du ­deinen Körper gar nicht einsetzen.

Wie nahe sind Sie nun an dem Spiel, das Sie von sich erwarten?

Körperlich bin ich bei 100 Prozent. Das Selbstvertrauen ist auch wieder hoch – da muss ich selber schauen, dass das so bleibt. Ich bin enorm froh, dass es wieder so ist. In den ersten 10, 15 Spielen nach meinem Comeback kamen schon Zweifel auf.

Kamen Sie etwa zu früh zurück nach Ihrer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber?

Nein, nein, das war vorüber. Aber ich hatte im August praktisch das ganze Sommertraining verpasst, wo man physisch am meisten Fortschritte macht. Ich hätte danach nicht gedacht, dass es so hart würde, sich während der Meisterschaft zurückzukämpfen. Anfänglich war bei mir nach einem Drittel die Kraft weg.

Waren jene ersten Partien fast noch härter als die Zeit zuvor? Sie spielten, waren aber nur ein Schatten Ihrer selbst.

Ja, das war zermürbend. Ich wollte ­helfen, lief aber hauptsächlich dem Puck hinterher, anstatt mit ihm etwas zu machen. Zum Glück hatten wir dann eine Phase, in der es uns lief, wir praktisch jedes Spiel gewannen. Das gab mir Zeit, meine Form wieder zu finden.

Mit 25 sind Sie zum ersten Mal in der Situation, einen Titel gewinnen zu können. Gleichaltrige haben da schon mehrere gewonnen. Hinterfragen Sie manchmal den Entscheid, so lange mit dem Wechsel zu einem grösseren Team gewartet zu haben?

Nein, ich habe das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Ich wechselte zum richtigen Zeitpunkt nach Übersee, zur richtigen Zeit zum SC Bern. Und schliesslich habe ich den ersten Titel schon ­gewonnen: Den Cup! Zudem ist man nie zu alt, um etwas zu gewinnen.

In welchem Alter erhielten Sie erstmals ein verlockendes Angebot?

Das war wohl mit 20, als ich bei Langnau zwei Saisons Stammspieler war.

Der SC Bern war da schon unter den Interessenten?

Sie waren auch interessiert, ja.

Wie schwer war der Entscheid zum Verbleib als 20-Jähriger? Sie hätten anderswo sicher mehr verdienen können.

Das ist so. Aber ich fühlte mich noch nicht bereit, Langnau hinter mir zu ­lassen. Es stellte sich dann als gute Entscheidung heraus. Ich erhielt immer mehr Eiszeit und Verantwortung, das brachte mich weiter.

Möglicherweise spielt Ihr Stammclub nächstes Jahr auch wieder in der NLA . . .

. . . das würde ich ihnen gönnen! Aber jetzt ist mein Herz beim SCB, ich würde mich freuen, gegen sie zu spielen. Heuer im Cup klappte es ja nicht, weil ich gesperrt war.

Wie denken Sie mit eineinhalb Jahren Abstand über den Traum NHL?

Vergangenen Sommer war das ein klares Ziel für mich.

Ein Ziel, es im kommenden Sommer wieder zu versuchen?

Genau. Ich wollte mich durch meine Leistungen hier wieder aufdrängen. Dann kam erst die Oberschenkelverletzung und dann das Pfeiffersche Drüsenfieber. Danach rückte das in den Hintergrund, ich konzentrierte mich darauf, wieder in Topform zu kommen, um dem SCB zu helfen.

Dann war der Wunsch nach Sicherheit auch Grund dafür, dass Sie für drei Saisons mit dem Club verlängert haben?

Es war schon so, dass Zweifel aufgekommen waren, es war frustrierend. Da suchte ich schon eine gewisse Sicherheit. Und nächsten und übernächsten Sommer habe ich immer noch eine Ausstiegsklausel für Übersee.

Wobei jene in diesem Sommer kaum infrage kommen dürfte.

Das glaube ich auch. Ich müsste schon ein Riesen-Playoff und auch eine Riesen-WM spielen. Damit rechne ich nicht.

Worin sind Sie stärker geworden während des Jahrs in Übersee?

Ich hinterfrage nicht mehr alles. Du lernst, dir nicht immer Gedanken zu ­machen, wenn sie einen anderen in die NHL hochbefördern statt dich.

Mehr machen statt denken.

Ja. Machen, aber auf schlaue Art.

Haben Sie sich durch die lange Absenz in dieser Saison verändert?

Ich glaube nicht. Verletzungen gehören dazu, ich hatte auch schon nach einem Kreuzbandriss eine lange Pause.

Ihnen wurde in einem Vorbereitungsspiel von einer gegnerischen Kufe ein Stück Oberschenkelmuskel rausgeschnitten. War das so fürchterlich, wie es sich anhörte?

Es ging, es schmerzte gar nicht übermässig. Jetzt ist der Oberschenkel gefühlsmässig auch wieder gleich stark wie der andere. Und bei der Narbe sage ich künftig, die sei von einem Hai­angriff. (lacht)

Ab Samstag spielen Sie gegen das defensivstarke Lausanne. Wie unangenehm ist das für Sie als Stürmer?

Wir sind ein Chrampferteam, sind gut darin, Mauern zu durchbrechen, die Teams wie Lausanne aufstellen.

Ist es anstrengender gegen eine Mannschaft, die sich so sehr auf die Defensive konzentriert?

Es kommt drauf an: Wenn du die Scheibe hast, macht es keinen grossen Unterschied. Wir müssen klug agieren, das ist wichtig.

Was trauen Sie dem SCB in diesem Playoff zu?

Viel! Vor und nach Weihnachten haben wir über längere Zeit praktisch jedes Team besiegt. Jetzt fängt es neu an, ­jedes Team braucht 12 Siege für den Meistertitel. Aber zuerst wollen wir mal die erste Runde gewinnen. (Der Bund)
(Erstellt: 27.02.2015, 08:30 Uhr)

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