Neuer Trainer beim SCB ?

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frohesfest
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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von frohesfest » Di 2. Jun 2015, 08:29

Ich finde diesen Satz aus dem BZ-Kommentar so toll:
"Die SCB-Verantwortlichen dürften aus dem Frühlingstheater die Lehren ziehen und in absehbarer Zeit keinem Trainer mehr eine Ausstiegsklausel gewähren".
Sorry, aber das ist ganz einfach das Business. Wenn man einen NHL-Trainer engagieren will, wird dieser nur einen Mehrjahresvertrag unterschreiben, wenn er eine Ausstiegsklausel im Vertrag hat. Und das Märchen von wegen "mit Herz und Seele beim SCB" müssen wir ganz einfach langsam aber sicher vergessen... hier geht's simpel ausgedrückt um einen Job - und wenn ein Job mit besser dotiertem Gehalt, in der besten Liga der Welt winkt, ist JEDER weg - ganz besonders ein Kanadier oder jemand aus den USA. Viele schreien nach Spielern und Trainern aus der NHL. Und wenn derjenige dann nach einem Jahr weg sein sollte, ist man erstaunt... das erstaunt mich :)

Talisker
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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von Talisker » Di 2. Jun 2015, 08:46

Da hat Boucher wohl die "Klub-Kultur" in der CH nicht begriffen, und dass die Fans etwas anders "gestrickt" sind als in der NHL. Beim ZSC und Crawford kam es letzten Sommer auch zu einer längeren Periode, wo man nicht wusste, wohin es Crawford ziehen wird, und dieser ebenfalls mit verschiedenen Klubs verhandelte. Diesmal war es ruhiger um Crawford, entweder hat der gemerkt, dass man etwas diskreter vorgehen muss, oder er hatte keine ernsthaften Absichten oder kein "heisses" Angebot. Möglicherweise hat CEO Zahner Crawford auch dazu angehalten, seine "Suche" nicht zu offensiv zu betreiben. M.L. hat in einem Interview zwar abgewiegelt und alles als "courant normal" bezeichnet, begeistert dürfte er trotzdem nicht gewesen sein. Dass Trainer + Spieler in die NHL wollen ist verständlich, über die Art + Weise wird sich M.L. sicher noch mit Boucher unterhalten müssen. Ob es deswegen Probleme gibt nächste Saison bleibt abzuwarten - etwas ironisch könnte man hier sagen, dass der SCB bisher keinen speziellen Grund benötigte, um eine Saison schlecht anzufangen oder schlecht zu beenden. Nächste Saison könnte man - im Unterschied zu anderen Saisons - das Ganze dann einfach den zu offen gezeigten Wechselgelüsten von Boucher zuschreiben.

Was die Spekulationen um AdC betrifft, so fussen diese offenbar auf der Annahme, AdC richte seine Vertragsverlängerungen in Davos darauf aus, beim SCB anzuheuern. In Wirklichkeit hat AdC andere Motive. Beispielsweise will er vom Klub und vom Team ein "committment" spüren, seine Ideen mitzutragen. Und letzthin sind ihm gewisse "Personen" offenbar auch etwas auf die Füsse getreten - das lange Zieren von AdC war auch etwas eine Retourkutsche dafür. Ebenso wie die Beschränkung auf jährige Vertragsverlängerungen. Da wir meistens mit eigenem Gejammer beschäftigt sind, hat man nicht so mitbekommen, dass auch in Davos 3xige outs im 1/4-Final nicht einfach mit stoischer Ruhe hingenommen werden, sondern dass dies erhebliches Rumoren auslöste. Zumal der HCD, trotz "Umbruchs-Propaganda", nicht eine Billig-Truppe am Start hatte.

Kurz und gut, die Spekulationen um AdC und seinen Wechsel zum SCB gehören zu einem richtigen Sommer, nachdem das Thema "Briére" altershalber nicht mehr so zieht wie früher. Auf realistischen Annahmen beruhen die Spekulationen aber nicht. Was aber auch noch nie ein Kriterium war oder künftige unterhaltsame Spekulationen verhindern soll. Denn wer weiss..... ;)

Hockeyfan
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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von Hockeyfan » Di 2. Jun 2015, 09:30

Finde das ganze Theater, das nun um Boucher gemacht wird auch lächerlich. Vor allem, dass er nun nicht mit ganzem Herzblut in Bern sein soll ist ein Witz. Mal angenommen Bern sucht einen neuen Trainer und unter den Kandidaten ist unter Anderen der Trainer des EHC Olten, welcher jedoch noch einen Vertrag hat. Da er den Job beim SCB nicht erhält, wird er weiter dort Trainer bleiben. Käme in diesem Fall jemandem in den Sinn, Vorwürfe zu machen, weil er sich moralisch falsch verhalten hat? Wohl nicht.

Und genau so ist es hier Schwachsinn GB irgend welche Vorwürfe zu machen. Zumal ich genau ein Interview gelesen habe, wo er sich dahingehend äusserte, dass er offen sei für ein Angebot aus der NHL, wenn alles stimme. Sollte jemand mehr Aussagen von GB in diese Richtung gelesen haben, wo er sich angeboten hat, kann er den Link hier gerne reinposten.

Er hat sich somit völlig korrekt verhalten und ich zweifle keine Sekunde, dass er nächste Saison mit vollem Herzblut hier sein wird. Denn auch er weiss, dass sein Chancen auf einen Job in der NHL geringer werden, sollte er in Bern nicht erfolgreich sein.

One
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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von One » Di 2. Jun 2015, 09:52

Ich sehe das genau so wie Hockeyfan. That's Business. Der SCB ist nun mal nicht der Nabel der Hockeywelt... Das Beispiel oben mit dem EHC Olten-Trainer bringt es auf den Punkt.
Man wusste von der ersten Minute an auf was man sich mit Boucher einlässt. Und dass man deswegen in Zukunft nun auf NHL-Coaches verzichten soll/will, halte ich persönlich für ziemlich dumm (wenn es denn stimmen soll).

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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von SCB_since1977 » Di 2. Jun 2015, 11:22

Sehe das auch so wie die Vorschreiber.
Im übrigen hat auch Crawford in einem Interview gesagt dass sein Ziel wieder die NHL sei und bis es soweit ist sei die Zeit an der Bande beim Zett "Lehrjahre".
Das Gekreische um Herzblut geht auch auf den S..ck.
Wenn GB ohne sein flirten kein Erfolg mehr gehabt hätte in der neuen Saison, müsste er trotz mehr Herzblut gehen!
Natürlich werden dies jetzt die üblichen verdächtigen Schreiberlinge in ihren Ergüssen immer erwähnen falls GB einen Fehlstart mit dem Team hinlegen wird.
Handumkehrt:
Hatte denn zB ein Vermin kein Herzblut mehr als er nur noch auf Leihbasis bei Bern spielte aber bereits wusste dass er nach Nordamerika abwandern wird?
Hat SL kein Herzblut da er bei vielen Transfers danebengriff?
„Ein Spieler, der nicht bereit ist, sich ständig zu verbessern und nicht jedes Spiel, sei es noch so unwichtig, gewinnen will, der wird nie ein Großer werden!“
Wiktor Wassiljewitsch Tichonow
4.6.1930 - 24.11.2014

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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von DanTheMan » Di 2. Jun 2015, 13:00

Es geht hier m.E. auch nicht um "Herzblut", sondern um ein gewisses Mass an Respekt und Fingespitzengefühl gegenüber einem der grössten und professionell geführtesten Eishockeyvereine Europas. Ich hege keine Bedenken, dass Boucher seinen Job hier nicht mit dem selben Engagement weiterführt wie vergangene Saison. Die Frage ist doch, wie viel Glaubwürdigkeit ein solcher Trainer gegenüber den Spielern, dem Management und den Fans des SCB noch einverlangen kann. Wenn selbst der Sportchef öffentlich hinter das Vorgehen Boucher's ein Fragezeichen setzt (vgl. Artikel von heute), muss in den entsprechenden Kreisen ein nicht unerhebliches Mass an Enttäuschung über eben dieses Verhalten vorhanden sein.

Ich bleibe dabei: Boucher hat sich gehörig verzockt und was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack.

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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von Hockeyfan » Di 2. Jun 2015, 13:12

Sorry, aber wie kann sich ein Sportchef, der einem Trainer eine Ausstiegsklausel in den Vertrag schreibt, ernsthaft ereifern, wenn dieser dann den Mark testet? Das war ja von Anfang an klar, dass er das machen würde, sonst hätte er keine Klausel verlangt. Wenn schon, müsste man das Verhalten des Sportchefs tadeln, der dem Trainer diese Klausel in den Vertrag geschrieben hat.

Ich kann zudem nicht verstehen, wie man an der Glaubwürdigkeit eines ehemaligen NHL-Trainers zweifeln kann, wenn dieser sagt, dass es sein Ziel sei, bei entsprechendem Angebot dahin zurückzukehren. Man müsste eher an der Glaubwürdigkeit zweifeln, wenn er das Gegenteil behaupten würde!

Und nein, Boucher hat sich überhaupt nicht verzockt. Er hat einfach den Markt geprüft, was sein gutes Recht war. Etwas, das jeder Trainer machen würde, wenn er von einer tieferen in eine höhere Liga wechseln könnte.

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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von Grinder » Di 2. Jun 2015, 13:17

Boucher wird seinen Vertrag in Bern erfüllen? Hmm Pustekuchen, Anfangs November in der ersten Nati Pause steht ein neuer Mann an der Bande so sehe ich das ganze! :D

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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von Talisker » Di 2. Jun 2015, 13:36

Die Diskussion dreht sich etwas im Kreis, weil jeder NUR den Aspekt der Story heraushebt, der seine eigene Meinung stützt. Dabei ist eigentlich einfach:

+++Ja, Boucher hat eine Ausstiegsklausel (sonst wäre er gar nie zu Bern gekommen...) und ja, es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn er bei entsprechenden Angeboten verhandelt.

+++Ebenso ja aber, dass man Dinge so oder so angehen kann, bzw. dass eine gewisse Diskretion seitens von Boucher wünschbar ist, damit nicht der Eindruck entsteht, er wolle unter allen Umständen weg vom SCB.

Inwieweit Boucher selber dafür verantwortlich ist, dass man von letzterem ausgehen müsste, konnte bislang nicht überzeugend dargelegt werden. Selber gesehen (und gepostet) habe ich nur ein Interview im Radio betreffend Toronto. Und dort betont er ausdrücklich, dass alles stimmen müsste, weil er momentan sehr zufrieden sei (...in Bern).

Was er anderswo gesagt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Ob man ihm aufgrund der Aussage, dass er gerne in die NHL zurückkehren würde, einen Strick drehen kann ist letztlich Ansichtssache. Wenn das Verhalten von Boucher auch bei Eingeweihten wie M.L. und S.L. Unmut hervorgerufen hat, dann müssen sie halt Boucher entsprechend "briefen" - mit Vorteil hätte man dies natürlich VORHER getan. Crawford hat bisher auch keine Gelegenheit ausgelassen zu betonen, dass er gerne in die NHL zurück möchte von seinen "Lehrjahren" in Zürich. Und bei dem man offenbar auch noch nicht 100%ig sicher ist ob er bleibt. Deshalb wurde der Zuzug von Jungstar Matthews noch nicht offizialisiert - der macht dies offenbar vom Verbleib von Crawford abhängig.

Wie Figura zeigt, ist die Sache nicht einfach schwarz oder weiss...

DanTheMan
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Re: Neuer Trainer beim SCB ?

Beitrag von DanTheMan » Di 2. Jun 2015, 13:59

Talisker hat geschrieben:
> +++Ebenso ja aber, dass man Dinge so oder so angehen kann, bzw. dass eine gewisse
> Diskretion seitens von Boucher wünschbar ist, damit nicht der Eindruck entsteht,
> er wolle unter allen Umständen weg vom SCB.
>
> Inwieweit Boucher selber dafür verantwortlich ist, dass man von letzterem ausgehen
> müsste, konnte bislang nicht überzeugend dargelegt werden.

Auch nicht, wenn unser Sportchef dies explizit so ausführt? Denn Ich gehe mal davon aus, dass SL durchaus weiss, wie Boucher sich im nordamerikanischen Bewerbungskampf verhalten hat.

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