Neuer Trainer beim SCB ?

[Hektor]

Wie schon mal gesagt, bleibt er, bestens, geht er, à la bonheur.

Dass GB den Markt prüft kann ich nachvollziehen. Für ihn ist diese Situation "ds 5i u ds Weggli". Entweder findest du einen neuen Job in der NHL der dich interessiert, oder du bleibst halt Cheftrainer in Bern.

Weil A) sind wir nicht das Mekka des Eishockeys und B) auch nicht das Bayern München des Eishockeys in Europa. Ein blödsinniger Vergleich, im Fussball spielen sie in einem anderen internationen Umfeld und Markt. Wenn schon sind wir das Montreal oder das Toronto von Europa, mehr aber auch nicht. Und C) ist die NLA halt einfach eine etwas ambitioniertere Liga in Europa, in der schöne Löhne gezahlt werden gepaart mit einem angenehmen Leben, und kein spezieller Sonderfall, wie gerne beschrieben.

Das jeweilige "Gesülze" wegen Umfeld, Familie u.ä. ist bei den Trainern dem Geleier von Spielern gleichzustellen. Was sollen sie auch anderes erzählen? Ist ähnlich wie in der Firma nach irgendwelchen Work-Shops oder anderen Anlässen, irgendwelchen Strategie-Papieren o.ä., da wird auch mit Floskeln um sich geworfen um die Sache zu beschreiben und gut tönen zu lassen... Und das gilt für alle, ungeachtet der Herkunft. Die Nordamerikaner sind einfach geübt in Sachen nichtssagenden, gut klingenden Worthülsen. Viel reden, nichts sagen. Gilt übrigens auch für einheimische Trainer, der eine oder andere hat halt einfach einen etwas höheren Unterhaltungswert als andere.

Dass Toronto für GB interessant ist, kann ich nachvollziehen. Unter Babcock kann jeder Trainer noch etwas lernen (oder zumindest viele von ihnen), die Leafs sind seit Jahren derart erfolglos, da kannst du praktisch nur gewinnen und es gibt nebst Montreal kaum einen Ort, an dem Eishockey einen vergleichbaren Stellenwert hat.

Ob's einen Plan B gibt, keine Ahnung. Man kann ja schlecht schon jetzt die Bewerbungen sammeln und mögliche Kandidaten evaluieren. Aber sich ein Szenario zurechtgelegt haben werden sie sich in der Teppichetage sicherlich.

Wer ein Kandidat sein könnte, keine Ahnung. Keinen Schimmer wer aktuell auf dem Markt ist und welcher Nordamerikaner - sofern das in Betracht gezogen wird - ein Engagement in Europa ins Auge fassen könnte.

Und sollte ein Neuer kommen, so hat er wenigstens nicht von Spiel 1 an das Messer am Hals und kann eine stabilisierte Equipe übernehmen, die nicht aus einer Seuchensaison kommt. Ganz so unattraktiv wie im Januar 14 ist es nicht mehr.

Und ob's mit einem Schläpfer oder AdC zwingend erfolgreicher laufen würde, ist dieselbe Kaffeesatzleserei wie bei neuen Ausländern. Zudem steht bei beiden, wie auch schon mal geschrieben, die Frage im Raum, weswegen sie ein gemachtes Nest wie in Biel oder Davos für Bern verlassen sollten. In Biel wie in Davos kannst du locker 5 bis 6 Mal hintereinander verlieren, in die Playouts fallen oder 3x hintereinander im VF rausfaulen, und keine Sau interessiert's oder es wird am Trainer festgemacht. Wie wir u.a. schon auf 3 Niederlagen hintereinander reagieren, muss man wohl niemandem erklären. Sowohl KS wie auch AdC sind in der "5i u ds Weggli"-Situation. Guter Job, alle rutschen auf den Knien vor ihnen und gelten als Säulenheilige (sowohl in Medien wie im jeweiligen Umfeld). Der HCD war übrigens in den letzten 5 Jahren trotz AdC nicht erfolgreicher als irgendjemand anderes beim SCB. Und nein, auch Davos stellt keine Billigequipe. Und wenn man sieht, wie sich der ZSC und auch sonst kein Verein mit den uns ähnlichen, gleichen oder besseren Voraussetzungen Jahr für Jahr nicht einfach so durch die Playoffs und durch die Quali marschiert, ist es eigentlich nicht nötig, dass man bei uns jeweils den Schaum vor dem Mund hat, wenn's mal nicht wie auf dem Reissbrett ideal vorgzeichnet läuft. Unterhaltungswert hin oder her.

Um noch ein neues Thema anzureissen: bei der medialen (Betonung auf Medien, nicht hier drin) Trainer-Schelte gegenüber GB frage ich manchmal schon, ob's nicht auch daran liegt, dass GB den Medienschaffenden halt nicht Honig um den Bart schmiert und ihnen vermittelt, dass er es ganz toll findet sich mit ihnen herumzuschlagen. Sowohl AT wie auch GB geben deutlich zu spüren, dass es einfach ein (mitunter lästiger) Teil des Jobs ist mit ihnen zu schwafeln, nicht mehr, nicht weniger. An AT wurde ständig rumgemäkelt (und dann wurde dieser "Anfänger" auch noch Meister...), an GB ebenfalls. Beide fallen nicht gerade durch einen hohen Unterhaltungswert für die Journalisten-Schar auf. Zudem sind auch beide nicht anfällig auf Lob und Bauchpinselei und diktieren ihnen alles was sie hören wollen in die Blöcke. Das Gegenstück zu AT und GB ist LH. Der war und ist lockerer im Umgang und ist eitel genug, dass er es toll findet, wenn man ihm das Gefühl gibt, dass er toll ist. Und LH wurde ebenfalls gerne mit Samthandschuhen angefasst, heikel wurde es erst, als es definitiv kaum noch zum Ankucken war. Einen Luxus, dem sich weder AT noch GB erfreuten (obwohl sich das SCB-Eishockey mit wenigen Ausnahmen in Sachen Unterhaltung in eine sehr positive Richtung entwickelte).

An der Stelle übrigens mal ein Lob an die BZ. Ein gutes Beispiel, dass es auch ohne Lobeshymnen oder "in Grund un Boden schreiben" geht, ohne dass die Texte austauschbar wären.

[Talisker]

Sehr guter Beitrag von Hektor, kann jedes Wort unterschreiben! Obwohl es eher ein "Nebengeleise" ist: Aber es ist in der Tat so, dass die BZ bisher einen Mittelweg gefunden hat und grösstenteils differenziert über den SCB berichtet. Keine "Hofberichterstattung", keine übertriebene Nähe zur Führungsetage, zu Trainern (...dafür ist auch keiner lange genug im Amt.. ) oder zu Spielern. Wenn man dies mit dem personenbezogenen Theater vom BLICK vergleicht...direkt wohltuend.

Da der SCB nach meinem Empfinden in den letzten Jahren punkto Kommunikation zusehends vorsichtiger / restriktiver geworden ist, dürfte das Journalistenleben nicht eben einfach sein. Ab und an scheint zwar etwas Information vermittelt zu werden. Sportjourni Kirchhofer ist aber jeweils sichtlich bemüht, den entsprechenden Artikel nicht im Stile von "...wie S. Leuenberger verlauten liess..." zu gestalten. Was ihm wohl eben den einen oder anderen Info-Brocken sichert.

[salidu1]

Es sind noch 3 Trainerposten Frei in der NHL.
Buffalo, New Jersey und die frei gewordene Stelle bei Detroit.

Und scheinbar ist Boucher bei den Devils auch im Gespräch sein.

Mal schauen wie es weiter geht.

[SCB_since1977]

Für mich interessant:
Dieses Jahr fällt der Name Crawford selten bis nie.
Alle Gerüchte tragen meist den Namen Boucher
Hat sich Crawford bereits klar zum Zett bekennt und dies den Verantwortlichen der jeweiligen Vereine drüben mitgeteilt?
Fachlich mindestens auf gleicher Höhe wie Boucher, deshalb doch auch interessant für einen Job?
Oder hat sich Boucher trotz gegenteiliger Aussage DOCH bei diversen Vereinen angeboten?

[One]

Irgendwo las ich, dass mit der Verpflichtung von Jungstar Matthews auch klar sei, dass Crawford Trainer beim ZSC bleibt. Vielleicht (wahrscheinlich) war das Voraussetzung für die Unterschrift von Matthews und Crawford ist deshalb vorerst mal vom Markt.

[Talisker]

Könnte mir schon vorstellen, dass man beim ZSC nach dem letztjährigen Theater ein Wörtchen mit Crawford geredet hat. Andererseits sind Ausstiegsklauseln halt Ausstiegsklauseln - wenn Tag X definiert ist, an welchem der Entscheid fallen muss, dann können Spieler + Trainer bis zu diesem Termin ihr Glück anderswo versuchen.

Ist für Otto Normalfan zwar schwer verdaulich, dass der Klub seines Herzens nicht bedingungslos an oberster Stelle steht, aber so läuft das "Business" nun mal. Wenn ein KHL-Klub oder ein SWE-Klub z.B. Eric Blum ein gutes Angebot macht, ist der auch weg. In Kloten wollte man nicht mit dieser Unsicherheit leben und hat Blum keine Ausstiegsklausel zugestanden.

Innerhalb von Europa läuft es einfach nicht mit soviel Getöse ab, wie wenn in der NHL etwas passiert. In den Hockey-Städten dort wird jeden Tag seitenweise über Hockey geschrieben. Ist ein Trainerposten zu vergeben, werden sämtliche bekannten Grössen vorwärts + rückwärts durchbesprochen, Vermutungen geäussert usw. usw.. Und da auf Anfrage die Führungsetagen eigentlich nie sagen "Trainer XY wollen wir aber ganz sicher nicht..." ist halt auch praktisch jeder "im Gespräch". Ob Boucher - wie es einige befürchten - sich tatsächlich überall andient, oder ob er einfach "im Gespräch" ist, ist vorläufig kaum beurteilbar.

Ich gehe davon aus, dass M.L. hier schon das nötige Augenmerk darauf richtet. Sollte er zum Schluss kommen, dass Boucher nicht einfach näher auf eine Traumofferte eingegangen ist - Toronto wäre wohl so eine gewesen - sondern sich krampfhaft überall andient wo möglich, dürfte er säuerlich reagieren. Ob's dann bei einem ernsten Wort bleibt, oder M.L. gröbere Konsequenzen zieht, bleibt abzuwarten.

[frohesfest]

Der Klaus mit seinem Senf dazu:
http://www.watson.ch/Front/articles/469 ... BCrdigkeit

[Paul Coffey]

So viel ich weiss, hat Blum keine Klausel mehr, die war nur in der letzten Saison gültig. nichtsdestotrotz ist wohl jeder Spieler seines Kalibers weg, wenn die NHL oder KHL ruft, auch ohne Klausel. Ich verstehe ansonstn die Aufregung wegen Boucher nicht so. Er hat eine Klausel und bis die dahin ist, kann er nun mal mit NHL Franchisen verhandeln. Da muss er sich keinesfalls jetzt zum SCB bekennen, wie das verschiedentlich hier gefordert wurde.

[Duc]

Boucher auf den Pluto, aber subito!

[DanTheMan]

Bin zwar kein Zaugg Fan, aber seinem hierbezüglichen Statement muss ich beipflichten. Mit dem, was Boucher zur Zeit relativen offenkundig abzieht, schiesst er sich nur selber in's Bein. Sollte er tatsächlich in Bern bleiben, der Erfolg jedoch ausbleiben, wird man ihn hier in der Schweiz aufgrund seiner derzeitigen und offenkundigen Abwanderungswünschen aufhängen.