Gratulation an den HCD

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sbangerter
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Re: Gratulation an den HCD

Beitrag von sbangerter » Di 14. Apr 2015, 23:31

Fakt ist eben, dass AdC Spieler wie Corvi, Walser und Simoni, welche in einem anderen Club stagnieren, dann nach Davos holt und diese dort innert kurzer Zeit weiter bringt. Diesen Kredit muss man ihm geben und diese Leistung sollte man - ob man den Bergdruiden mag oder nicht - neidlos anerkennen.

Und ja: Auch in Bern haben wir Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, welche sich zum NLA Spieler gemausert haben. Der Unterschied liegt allenfalls darin, dass viele dieser Spieler (bspw. P. Berger, T. Scherwey etc.) ab einem bestimmten Niveau stagnierten und sich aus meiner Sicht nicht zu den erhofften Leaderfiguren auf dem Eis entwickelt haben.

Ich attestiere AdC, dass er ein sehr gutes Auge für die Stärken und Schwächen eines Spielers hat und das Potenzial in seinem Kader besser ausschöpft als andere Trainer. So hat er auch bei den Ausländern in der Regel ein sehr gutes Händchen: auch dort setzt er lieber auf Talent und Spielanlage als auf Namen, selbst wenn diese Spieler im Markt noch relativ jung und nicht bekannt sind.

Das Problem in Bern ist doch so: Holt SL mit Helbling einen Nativerteidiger, kann man ihm später keinen Vorwurf machen. Denn: Auf dem Papier ist "Helbling" eine Granate, auch wenn er auf dem Eis weder bei Zug noch bei Fribourg grosse Stricke zerrissen hat. Mag sein, dass ich Timo Unrecht tue, aber für mich ist das ein typischer Transfer, welcher die Mentalität beim SCB relativ gut aufzeigt. Das Sicherheitsdenken und das Vertrauen auf Namen mit einem gewissen Track Record kommt stets vor dem gewissen Risiko, welches ein Einsatz von jungen Spielern oft mit sich bringt.
Gerade weil AdC diese Risiken bewusst in Kauf nimmt und dem Nachwuchs konsequent das Vertrauen gibt, zahlen ihm das die jungen Talente iR. mit guten Leistungen zurück. Im Weiteren macht ihn dieses Konzept zu einem Übervater, für welchen die Spieler durchs Feuer geben. Ich bin überzeugt, dass das Teambuilding beim HCD durch diese Konstellation wesentlich vereinfacht wird...

Und ich sage nicht, dass in Bern nicht auch junge Spieler in der ersten Mannschaft integriert werden. Aber aus meiner Sicht geschieht dies leider nur halbherzig und für meinen Geschmack zu wenig konsequent.
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trisu
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Re: Gratulation an den HCD

Beitrag von trisu » Mi 15. Apr 2015, 18:00

Jetzt tretet mal halblang. So etwas wie ein Arno in Davos macht wäre in Bern nicht möglich. Schon nur wegen den Fans nicht.
Man stelle sich vor der SCB dümpelt 3-4 Saisons im hinteren Mittelfeld oder am Strich rum. Fällt 3 oder 4 mal im Folge im Viertelfinal raus. Da brennt der Baum. Langfristiger Umbruch, Mannschaftsaufbau, Junge integrieren alles in Ehren.
Arno wäre spätestens in der 2. Saison auf dem Weg zum Pluto.

Der Pöbel auf den ach so teuren Sitz- bzw. Stehplätzen hat in Bern den Anspruch auf Spitzenhockey. Sonst brennts...
Darum hört auf mit der romantischen Berggeschichte. Läuft hier halt einfach nicht. Punkt.

sbangerter
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Re: Gratulation an den HCD

Beitrag von sbangerter » So 19. Apr 2015, 09:03

Das mit dem Pöbel ist ein Mythos, welcher immer wieder runtergeleiert wird. Wer sagt denn, dass das Berner Publikum so viel ungeduldiger ist als das Davoser. Die Frage ist eben, wie man das Ganze kommuniziert. Solange man in Bern aber weiterhin viel Geld in bestandene Natispieler und teuere Leistungsträger mit Track Record investiert, welche ihre Leistung dann oft nicht bringen (Deruns, Rubin etc.), erwartet sowohl das Management wie auch das Publikum Meistertitel in Serie. Die Kommunikation ist dann auch entsprechend und schürt oftmals eine unrealistische Erwartungshaltung. Das könnte man aber entsprechend ändern, wenn den Worten auch konsequente Taten (= konsequenter Umbruch) folgen würden. Gerade in Bern hat man ein treues Publikum, welches sogar den Abstieg in die Nati B mitgetragen hat - der SCB hatte damals im B einen deutlich höheren Zuschauerschnitt als alle NLA Teams.

Letztendlich kauft der SCB-Fan sein Saisonabi (sogar mit 10% Aufschlag :D ) - unabhängig davon, wer an der Bande steht oder unabhängig davon, wie die Saison abgeschlossen wurde (siehe letztes Jahr). Auch ein dreimaliges Ausscheiden in den Viertelfinals würde man in Bern sehr wohl akzeptieren, so lange die Leistungskurve der Mannschaft in der Tendenz stimmt bzw. der Umbruch auf dem Eis sichtbar ist.
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