Gratulation an den HCD

[Innerspace]

> Wenn man hinter den Jungen steht, sind diese, gerade bei Playoffintensität, äusserst
> wertvoll. Natürlich nur, wenn man ihnen vertraut und bei Fehlern hinter ihnen steht.

Genau... Nur stehen die eigenen Fans nichtmal hinter den Spielern. Das hirnlose Pack auf den Stehplätzen, welches dann bei jedem Fehler mit pfeiffen beginnt, ist auch nicht gerade förderlich, dass man in Bern ruhig arbeiten kann.

In Bern ticken die Uhren einfach anders.

[Talisker]

Etwas mehr Mut wäre sicher nicht schlecht - dem unweigerlich folgenden Vorwurf, die Jungspunde nicht richtig einschätzen zu können und / oder diese zu "verheizen" müsste man sich halt stellen. Auf jeden Fall hätte man den psychologischen Vorteil auf seiner Seite: Wer kann schon ernsthaft anstinken dagegen, dass man mehr oder weniger hoffnungsvollen Spielern Chancen gibt - auch wenn's dann halt mal eine zuviel ist.

Andererseits neigt man auch dazu, nach Saisonende und unter dem Eindruck der letzten Resultate Entwicklungen schöner bzw. schlechter zu sehen, als sie es sind. In Bern hat man in der letzten Saison mehrheitlich gutes + erfolgreiches Hockey gesehen, trotz einer Anzahl von Verletzten, welche zwischenzeitlich fast 2 Blöcke ausmachten. Von einer "zu defensiven" Ausrichtung hatte kein Mensch etwas gesehen oder geschrieben. Aufgrund der Kritiken im Nachgang hätte man allerdings meinen können, der SCB hätte sich während der ganzen Saison hinten eingemauert. Diese Kritik an der Taktik zielt natürlich in erster Linie auf den Trainer.

Dessen grösstes Handicap scheint mittlerweile zu sein, dass er schon mal in der NHL Coach war und Interviews mit Journalisten sowie Sponsorenanlässe mit einer gewissen Eloquenz bestreitet. Er gibt nicht den knorrigen, sperrigen Übungsleiter, um damit Sympathien zu wecken. Was naturgemäss nicht überall gleich gut ankommt, gerade in der CH macht man sich mit den in Nordamerika gebräuchlichen Redensarten verdächtig.

Kritik ist auf verschiedenen Ebenen natürlich durchaus angebracht - wie eigentlich immer, wenn einem der Titelgewinn nicht grade das "Maul stopft". Nur sollte die Kritik am richtigen Ort ansetzen. Das Problem der abgelaufenen Saison liegt kaum in der defensiven Ausrichtung in der Serie gegen Lausanne - etwas unqualifiziert als "Steinzeithockey" abgestraft. Hingegen ist zu hinterfragen, weshalb die Formkurve des Teams ab Januar stetig abwärts ging. Übergeordnet stehen Themen wie Scouting von jungen Talenten (intern + extern) sowie deren ideale Weiterentwicklung praktisch permanent auf dem Prüfstand.

Immerhin, und um auf den verdienten Titelgewinner HCD zurückzukommen: Liest man die Saisonprognosen über den HCD, relativiert sich das Mediengedönse wie üblich relativ rasch und es wird einmal mehr klar: Wer am Schluss gewinnt, hat alles richtig gemacht. Der Titelgewinn war gemäss den (oder dem...) Chronisten eigentlich schon immer absehbar, denn die einen spielen "modern", und die anderen eben "Steinzeit". Wer etwas genauer hingeschaut hat, d.h. ohne den Zwang, irgendwelche Vorurteile bestätigt zu sehen, könnte auch zu profaneren, weniger weltbewegenden Schlüssen kommen. Nämlich dass Torhüter Genoni in diesen Play-off's mal wieder zu ganz grosser Form fand, und die Zürcher zur Verzweiflung hexte. Wäre dies nicht so gewesen, so könnte man derzeit eher Schlagzeilen lesen wie: "Mit Vollgas ins Elend"...."Der HCD rennt dem abgeklärten ZSC ins offene Messer"... "Ist Arno del Curto taktisch zu berechenbar geworden?"... etc. etc.

Damit soll nicht die Leistung des HCD relativiert werden. Sondern eher das Reden und Schreiben von Sportjournalisten, Eishockeyexperten und Chronisten. Relativieren heisst nicht, dass alles in Bausch und Bogen falsch ist, was da geäussert wird. Aber noch weniger ist alles richtig.

[Duc]

Wie es auch sei, mir graut.

Dufner und Grossniklaus lässt man ziehen und holt einen Occasion und einen Muni aus dem letzten Jahrhundert. Einen, den man bei Lugano, Zug und Fribourg aussortierte.

Froidevaux unterschreibt, wohl wegen zu zögerlichem Gebaren unserer Transferfront, erneut in Lausanne. Obwohl man Gardner offensichtlich aussortieren wollte. Aber eben: man will den Fünfer und das Weggli und jetzt hat man nichts, respektive diesen Muni.

Jetzt gilt wieder die Losung, hoffen auf Überausländer, die es gewöhnlich nicht gibt. Das Gerüst des Teams muss aus Schweizern bestehen, nicht aus Möchtegern-NHL- Spielern. Bleibt die Frage, wer unser Gerüst bildet. Grossätti Plüss und der fleissige Publikumsliebling Scherwey, oder wer?

Leider agiert man in Bern oft mutlos und von Angst gesteuert. So war es auch bei der Trainerwahl. Zu viel Label, zu wenig zukunftsgerichtet.

[Poseidon]

"Genau... Nur stehen die eigenen Fans nichtmal hinter den Spielern. Das hirnlose Pack auf den Stehplätzen, welches dann bei jedem Fehler mit pfeiffen beginnt, ist auch nicht gerade förderlich, dass man in Bern ruhig arbeiten kann."

DU BIST DER ABSCHAUM!

Thomas Minder

[Talisker]

...ähem... also mit den von mir genannten "Expertenkreisen" hatte ich eigentlich in erster Linie die "Externen" im Sinn, und nicht "interne" Blogger, oder Pinboard-Schreiber... nur damit da keine Missverständnisse aufkommen...( ...)

Daran, dass die Stehrampe einen jungen Spieler auspfeifft kann ich mich auch nicht so direkt erinnern. Ich würde dies wenn schon als "allgemeine Missfallenskundgebung" bezeichnen, wenn das Gestochere die Schmerzgrenze übersteigt. Abgesehen davon finde ich die Pfeifferei daneben, auch wenn ich mich des Fluchens in gewissen Situationen auch nicht enthalten kann...

[Duc]

Spielt eigentlich keine Rolle. Ich motze ja auch von Beginn weg am Trainer rum u betrachte unser Hockey als Neandertalerspiel.

[sabsi]

Dass man in Bern nicht mit jungen Spielern arbeiten kann halte ich für einen Mythos. Wenn man vor der Saison den Umbruch ausruft, und diesen Gebetsmühelnartig in den Medien wiederholt (Interviews nach dem Spiel, Presseberichte) dann wird sich auch der "Pöbel" in Bern mit einem 4. Platz zufriedengeben.

Wenn man aber vor der Saison davon fabuliert, dass man sich jetzt auf 10 Positionen mit Charakterspielern und Goalgettern verstärkt hat, weckt das auch eine gewisse Erwartungshaltung, die nicht zwangsweise erfüllt werden muss und je nach dem wie stark die Gegner sind auch gar nicht erfüllt werden kann.

Genauso ist auch der Mythos der vielen Jungen in Davos eben nur ein Mythos. Bei den Davosern hat es zwar einige U25 Spieler im Team, von denen sind aber auch ein paar schon das 2. Mal Meister geworden und auch schon mehr als 1x in den Playoffs gestanden. Nur weil Arno der ganzen Schweiz vorjammert wie jung und unerfahren sein Team ist und was er auf der anderen Seite für alte und verletzte Spieler hat, muss das noch lange nicht der Realität auf dem Eis entsprechen.

Gratulieren mag ich dem HCD nicht. Ich hätte dem Z den Titel gewünscht, nach dem Qualisieg hätten sie diesen auch verdient gehabt. Der HCD geht mir jedes Jahr mehr auf den Zeiger und das ständige gejammere und gelamentiere aus den Bergen kann ich nicht mehr hören. Arno hat sich bei mir auch einen tiefen Graben ausgehoben mit seinen Mauschelvorwürfen beim Cup.

[SCB_since1977]

Zwischen durch zum Schmunzeln, wie viel hier schlecht geredet wird, Staff und Führung unfähig Neandertalerhockey, Muni, Grobmotorik etc etc, von anderen Vereinen geschwärmt was die für Traumhockey spielen und alles mit Jungspunden.
schlussendlich wird brav das Abo wieder einbezahlt und in die Postbaracke gepilgert.
Das nimmt ja schon masochistische Züge an

[GO-4-IT]

Der HCD ist Schweizermeister! - Gratulation!

Ich hätte nicht gedacht, dass es beim HCD bis hinten hinaus reicht. - So aber ziehe ich den Hut! - Gut gemacht!

Was uns der ZSC und der HCD im Finale geboten haben, ist m.E. zwischen sehr gut und Spitzenklasse einzuordnen. Ich habe drei Spiele live gesehen und muss sagen, dass unser SCB mit der in dieser Saison gezeigten Spielanlage wohl mit "Pauken und Trompeten" untergegangen wäre. - Aber das ist lediglich meine Meinung. - Und erfahren werde ich es ja sowieso nie.

Ich melde mich hier kaum mehr zu Wort, weil sich das, was im Club läuft, auch ins Pinboard durchzieht. Nämlich, dass die meisten i.d.R. nicht dazu fähig sind, etwas über den Tellerrand zu schauen. Es gibt nur den SCB und es gibt nur Superstars. Oder Pfeifen.

Wenn wir aber etwas über den erwähnten Tellerrand hinaus schauen, dann ist es doch so, dass im Speziellen ein HCD (und auch andere Vereine in der NLA) es als Herausforderung ansieht, jungen Spielern eine Chance zu geben, sie Fehler machen zu lassen und zu akzeptieren, dass sie zum reifen Zeit benötigen.

Ein HCD will sich Schweizer Spieler die reif und überdurchschnittlich sind auf dem Transfermarkt nicht unbedingt leisten. - Das ist zwar trivial, entspricht aber (grösstenteils) den Tatsachen.

Was AdC beim HCD macht ist nichts anderes als das, was viele von uns in der Armee erleben: Man geht als Individuum mit eher komischen Gedanken da hin und ist innert vier, fünf Wochen zu einer Einheit zusammengewachsen, die ein Eindringen von aussen gar nicht mehr zulässt.

Aus Kreisen die es wissen müssen habe ich erfahren, dass AdC ist so ein Integrations-Typ ist. Neben dem Eis eine Art Ersatzpapi und auf dem Eis Drill-Sergeant ohne "wenn und aber".

Wie wir sehen, funktionieren solche "Modelle" nicht bloss in der Armee sondern auch bei einem HCD (und an vielen anderen Orten auch!) - Früher gabe es solche Führungs-Persönlichkeiten auch in der Wirtschaft: Die hat man damals "Parton" genannt.

Streng aber fair, hart aber herzlich. Hinzukommen muss jedoch, das ist zwingend, hohe Sachkompetenz.

Und die scheint AdC zu haben.

Falls er sie nicht hätte, dann würde sich mir die Frage stellen, warum ein Super-Super-Superstar wie beispielsweise Joe Thornton aus den Sommertrainings immer noch viel Neues mitnehmen kann und über AdC nur Positives sagt.

M.M.n. ist es im Schweizer Hockey genau so, wie in der Politik im Lande: Basisdemokratisch mit enorm viel Macht, die bei den Spielern liegt.

Wenn die sportliche Führung beim SCB sagen würde, dass das der Trainer ist und, dass sich daran nichts ändern wird, dann würde das die Macht der Spieler brechen.

Weil aber die Schweiz ein kleines Biotop mit einer Randsportart namens Hockey ist, gibt es sehr wenig Spieler, die das Niveau haben. Wenn denen dann die Nase des Coaches nicht passt, dann hat das halt Konsequenzen. Und die sind zu 100% vom Trainer zu tragen.

In Davos ist das komplett anders: Wenn es dem Spieler nicht passt wie es ist, dann geht der Spieler.

Der Trainer bleibt und der Erfolg gibt diesem System recht!

Unter uns gesagt würde etwas mehr "Davos-ness" keinem Club in der Schweiz schaden.

Meiner Meinung nach....

GO-4-IT

[diver]

sabsi hat geschrieben:
> Dass man in Bern nicht mit jungen Spielern arbeiten kann halte ich für
> einen Mythos. Wenn man vor der Saison den Umbruch ausruft, und diesen
> Gebetsmühelnartig in den Medien wiederholt (Interviews nach dem Spiel,
> Presseberichte) dann wird sich auch der "Pöbel" in Bern mit einem
> 4. Platz zufriedengeben.
>
> Wenn man aber vor der Saison davon fabuliert, dass man sich jetzt auf 10
> Positionen mit Charakterspielern und Goalgettern verstärkt hat, weckt das
> auch eine gewisse Erwartungshaltung, die nicht zwangsweise erfüllt werden
> muss und je nach dem wie stark die Gegner sind auch gar nicht erfüllt
> werden kann.
>
> Genauso ist auch der Mythos der vielen Jungen in Davos eben nur ein Mythos.
> Bei den Davosern hat es zwar einige U25 Spieler im Team, von denen sind
> aber auch ein paar schon das 2. Mal Meister geworden und auch schon mehr
> als 1x in den Playoffs gestanden. Nur weil Arno der ganzen Schweiz
> vorjammert wie jung und unerfahren sein Team ist und was er auf der anderen
> Seite für alte und verletzte Spieler hat, muss das noch lange nicht der
> Realität auf dem Eis entsprechen.
>
> Gratulieren mag ich dem HCD nicht. Ich hätte dem Z den Titel gewünscht,
> nach dem Qualisieg hätten sie diesen auch verdient gehabt. Der HCD geht mir
> jedes Jahr mehr auf den Zeiger und das ständige gejammere und gelamentiere
> aus den Bergen kann ich nicht mehr hören. Arno hat sich bei mir auch einen
> tiefen Graben ausgehoben mit seinen Mauschelvorwürfen beim Cup.

Danke sabsi
Dieser Standpunkt ist in etwa genau das was auch ich schreiben wollte…
…Somit erübrigt sich dies

Übrigens, jetzt wo ihr dies alles erwähnt! Aha es wurde noch Hockey gespielt

diver