Maple Leaf hat geschrieben:
> Unten ein brandaktueller Text aus BZ-Online. Betrifft eine andere Sportart
> und eine andere Situation.
>
> Erklärt trotzdem exzellent, wieso dieses "Monats-Captain"-Ding
> blanker Nonsens ist und - einigermassen im Widerspruch zum Text der
> SCB-Medienstelle - nirgendswo auf der Welt mit auch nur teilweise
> nachhaltigem Erfolg praktiziert worden ist.
>
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> In seiner Aktivzeit war Gürkan Sermeter Captain bei YB, Bellinzona und in
> Abwesenheit von Sven Christ auch in Aarau. «Ein Captain muss eine hohe
> Sozialkompetenz mitbringen. Er ist das Bindeglied zwischen der Mannschaft,
> dem Trainer und dem Club», sagt Sermeter. Ein Captain müsse in jeder
> Situation Verantwortung übernehmen und sich auch dann hinstellen, wenn es
> mal nicht so gut laufe. «Ein Captain repräsentiert den Club.»
>
> Die Integrität und die Loyalität eines Captains gegenüber seinen
> Teamkollegen, dem Trainer und dem Club habe oberste Priorität. «Der Captain
> ist der verlängerte Arm des Trainers. Er muss eine absolute Leaderfigur
> sein. Er muss besonders darauf sensibilisiert sein, wenn er beispielsweise
> gewisse atmosphärische Strömungen oder Störungen innerhalb der Gruppe
> feststellt. Dann kann ich als Captain gemeinsam mit dem Trainer darauf
> reagieren und eine Eskalation, zu der es bei GC jetzt leider gekommen ist,
> womöglich verhindern.»
Für mich ist der Vergleich des Capitano zwischen Fussball und Eishockey nichtig.
Im Fussball kann der Trainer viel weniger auf die einzelnen Spieler einwirken, im Eishockey hat er während des ganzen Spiels jeden Spieler (ausser Den Goalie) mehrere Male auf der Bank um Anweisungen zu geben und auf die Spieler einzuwirken.
Beim Eishockey (wenn zB ein Tor angeschaut wird) holt man meist den "C" oder einen der "A" beim Spielunterbruch zum Schirikreis um die Situation zu besprechen. Im Fussball gibts sowas nicht.
Weiter im Fussball keine offiziellen "A's" auf dem Feld.
Das Eis ist kleiner als ein Fussballfeld deshalb von der Bank besser überschaubar, auch wenn es ein wenig schneller ist.
Wie bereits geschrieben ist es wichtiger in der Kabine Führungsspieler zu haben als wer nun das "C" oder "A" auf der Brust trägt. Glaube einmal in der NHL war sogar ein Torwart "C" oder vorgesehen.
Als verlängerter Arm des Trainers sehe ich im Eishockey den "C" weniger wichtig als im Fussball.
Bei Genf braucht es gar keinen, so oft wie McSorbet die Schiris an die Bande pfeift (und die gehorchen brav) um einen Entscheid zu diskutieren, ebenso der Alpendruide.
Als Repräsentant des Vereins ist es vielleicht ein bisschen anders.