Swiss Ice Hockey Cup

[Innerspace]

Was soll man da noch sagen...
Die Gelben siegen und siegen und dass noch überzeugend und im Tessin völlig verdient!
Das Selbstvertrauen scheint vollends zurück zu sein. Meine erneuten Playoutängste sind nun auch verflogen. Nun gegen Lausanne zuhause gewinnen - dann liegt in Genf wenns schlecht läuft auch wiedermal eine Niederlage drin.

Zum Cup:
Ich finde den Wettbewerb eine gute Ergänzung zum Meisterschaftsalltag. Das K.O-System sorgt für reichlich Spannung. Und eine riesen Zusatzbelastung sollten die maximal 5 zusätzlichen Spiele nun auch nicht sein.
Die Zuschauerzahlen im Cup sind jedoch noch nicht so rosig. Ich denke auch in Bern würden nicht mehr als 5'000 Fans die Heimspiele besuchen. Darum hoffe ich nun auf ein Weiterkommen der beiden SCL's aus unserem Kanton und auf ein allfälliges Cupfest im Viertelfinale!

[Talisker]

Noch vor ein paar Wochen fragte ich mich, warum man beim SCB so wenig Sorge zur Scheibe trägt, bzw. diese dem Gegner durch sinnloses, nicht erzwungenes Wegdreschen ins gegnerische Drittel kampflos überlässt. Oder warum man nach nahezu 15 Ernstkämpfen in CHL und NLA und Cup noch immer eine Fehlpassquote von gefühlten 80% hatte. War mir etwas entgangen? Muss Eishockey evtl. "weh" tun, oder gibt es Zusatzpunkte, wenn man den Fehlpässen hinterher rennen muss?

Vorläufig darf man jedoch feststellen, dass der SCB in diesen Bereichen nun doch einige Fortschritte erzielt hat. Gegen Lugano war man auch im Cup in der Lage, einen gut gestaffelten Riegel über das Feld zu ziehen, aus welchem stets 1-2 SCB'ler ausbrachen und den Gegner früh unter Druck setzten. Dieser "Riegel" verschob sich gut über das ganze Feld, kein Vergleich mehr zur Situation, wo die einzelnen Spieler Lichtjahre voneinander entfernt schienen, und Krethi + Plethi in Überzahlt ungestört vor Bührer aufkreuzen konnte. Hatten sich die schwedischen Supertechniker dann mal von einem Störenfried freigespielt, war schon der nächste zur Stelle, und dann nochmals einer - Tempo aufnehmen und elegant umkurven lag da nicht drinn.

Etwas weniger gut und entschlossen wirkten die Angriffsbemühungen, wo man zu lange zu wenig zwingendes fertigbrachte. Zwar gelang es immer wieder, um das Laguno-Gehäuse herum Unruhe zu stiften, aber so richtig gefährlich wurde es eigentlich meist nur aufgrund von Zufälligkeiten und Fehlern des Gegners. Wobei natürlich nichts gegen die Devise "Scheibe auf's Tor bringen" gesagt sein soll - nur muss dann dort auch etwas "passieren". Dieser Umstand hätte den SCB (fast) noch in Schwierigkeiten gebracht, denn bekanntlich brauchen Pettersson, Klasen & Co. nicht viele Möglichkeiten, um die Scheibe zu versenken. Die "Zurückhaltung" nach dem 1:2 rächte sich danach bei der (zu) streng gepfiffenen Strafe gegen Gerber, als die Schweden in üblicher Manier einnetzten. Blüemli sei Dank hat es dann in der Overtime doch noch gereicht.

Die Schiedsrichter kamen auch im Cup nicht ohne einen krassen Fehlentscheid über die Runden. Der LaguNOnesi verlor ohne Kontakt mit irgendeinem SCB'ler das Gleichgewicht, stand quasi auf dem Innenski mit anschliessendem Kantenfehler. Wenigstens ging der Penalty nicht rein. Auch die Strafe gegen Gerber war (zu) streng - da hält ja jeder Amateur den Stock besser in den Wurstfingern als der Lagunamoresi, der diesen nach etwas "Klopfen" von Gerber vor Schreck hat fallen lassen. Wenn wir aber schon so gnadenlos objektiv sein wollen, haben die Schiris dies dann in 2 Situationen wieder kompensiert. Einmal ein glasklares Halten an der Bande, und einmal Stockschaufel auf's Plappermaul - für beides gäbe es üblicherweise Strafen gegen den SCB, die aber eben nicht gepfiffen worden sind. Somit haben sich die Fehlentscheide in etwa neutralisiert.

[scb-bärner]

Visp - Davos

Check von Jörg an Julian Schmutz: viel zu spät und gegen den Kopf. Jörg muss für mich gesperrt werden.

[Talisker]

Julian Schmutz machte aber eine gute Falle bis zum Foul, und ist ein Leistungsträger bei den Vispern. Ob man daraus schon "NLA-Tauglichkeit" ableiten kann, müssen die Leute vom Fach entscheiden. Aber schlecht sind seine Chancen sicher nicht.

Abgesehen davon durchlaufen die Nachwuchsspieler beim SCB (...und nicht nur dort...) beim Durchlauf durch die Juniorenstufen eine stetig intensiver werdende "Talentschau". Wer die Stufe eines Julian Schmutz oder eines Müllers erreicht, bzw. bei NLB-Klubs zu "Entwicklungszwecken" mit Ziel NLA platziert wird, bei dem gehen die Techniker davon aus, dass er mit grosser Wahrscheinlichkeit das Zeug für die NLA hat.

Wie Figura zeigt, ist es am Ende ein verschwindender Prozentsatz von Spielern, der diese Stufe erreicht. Für viele Jugendliche - und teilweise noch mehr für deren Eltern - ist die Erkenntnis, dass es nicht für mehr als für's Amateurhockey reicht, eine schmerzliche. Hat man doch jahrelang einen grossen Zeitaufwand für den Sport betreiben müssen, oft in der Hoffnung auf eine Hockey-Karriere. Wer schon mal die Schimpftiraden eines enttäuschten Vaters über Nachwuchsschef X oder Sportchef Y gehört hat, welche von Hockey keine Ahnung hätten, weil sie dem Filius keine Hockeyzukunft auf höchstem Niveau zutrauen wollten, kann sich eine schwache Vorstellung von diesem Frust machen. Oft sehen die Jugendlichen selber einiges klarer als die ehrgeizigen Eltern, weil sie im Verlauf der Zeit meist auch darauf gekommen sind, dass es nicht reicht. Und die Eltern? Die einen finden sich früher oder später damit ab. Und die anderen bleiben verbittert, und machen ihrer Wut bei sich bietender Gelegenheit Luft. In Zeiten von Internetforen und Onlinekommentaren bieten sich dafür viele Möglichkeiten, wie man unschwer erkennen kann.

[scb-bärner]

Wäre Bern derart pomadig wie der HCD gestern rausgeflogen, würde Klausi jetzt wieder ganze Pergamentrollen volllabern, Bern habe ein Problem mit der Leistungskultur, der Metzger könne die Wintermantelbestellung sistieren und an allem sei sowieso das Ego von ML schuld.

Jetzt ist's halt dem Überverein aus den Bergen passiert. Wär nicht überrascht, wenn jetzt Schweigen im Walde herrschte resp. das Ganze als ein genialer taktischer Schachzug von AdC dargestellt würde (Bündelung der Kräfte bla bla) und überhaupt, für den Super-HCD sei der Cup sowieso irrelevant weil dieser ja das traditionsreichste und bedeutendste Hockey-Clubturnier der ganzen Welt (!) austrage.

[Paul Coffey]

scb-bärner hat geschrieben:

> Jetzt ist's halt dem Überverein aus den Bergen passiert. Wär nicht
> überrascht, wenn jetzt Schweigen im Walde herrschte resp. das Ganze als ein
> genialer taktischer Schachzug von AdC dargestellt würde (Bündelung der
> Kräfte bla bla) und überhaupt, für den Super-HCD sei der Cup sowieso
> irrelevant weil dieser ja das traditionsreichste und bedeutendste
> Hockey-Clubturnier der ganzen Welt (!) austrage.

Ist es vielleicht sogar, weil seit es in Thun den Weihnachts-Cup nicht mehr gibt, ist es wahrscheinlich auch das einzige Klubturnier der Welt. Gut vielleicht gibt es noch eines in Südafrika oder Neuseeland, ich versuche mich da mal schlau zu machen

[frohesfest]

Ich bin ab Weihnachten für einige Zeit in Neuseeland - werde danach natürlich sofort im Forum berichten wies zum Thema Cup in Neuseeland aussieht


Paul Coffey hat geschrieben:
> scb-bärner hat geschrieben:
>
> > Jetzt ist's halt dem Überverein aus den Bergen passiert. Wär nicht
> > überrascht, wenn jetzt Schweigen im Walde herrschte resp. das Ganze als ein
> > genialer taktischer Schachzug von AdC dargestellt würde (Bündelung der
> > Kräfte bla bla) und überhaupt, für den Super-HCD sei der Cup sowieso
> > irrelevant weil dieser ja das traditionsreichste und bedeutendste
> > Hockey-Clubturnier der ganzen Welt (!) austrage.
>
> Ist es vielleicht sogar, weil seit es in Thun den Weihnachts-Cup nicht mehr gibt, ist
> es wahrscheinlich auch das einzige Klubturnier der Welt. Gut vielleicht gibt es noch
> eines in Südafrika oder Neuseeland, ich versuche mich da mal schlau zu machen

[JimmyP]

Lest die Klaus-Kolumne auf watson.

AdC hat sie Sache nicht vergeigt, sonder er ist einfach nur ehrlich...

[sabsi]

Klaus findet Arno wie erwartet super.. Er hat dem Verband die Clownsnase aufgesetzt und den absurden Cup ad absurdum geführt... :

Den Lakers ist es wohler als an einem Tag im Alpamare und Arno Del Curto bleibt der ehrlichste Trainer im Eishockey-Geschäft

Der Cup ist im Eishockey also doch eine tolle Sache. Dieser Cup hat nicht nur den Lakers ein Jahrzehnterlebnis beschert. Wir haben nun auch den Beweis, dass Arno Del Curto der ehrlichste Trainer im Schweizer Sport ist.

Klaus Zaugg

Es gibt Ereignisse, an die wir uns ein Leben lang erinnern. Wir sagen dann: Weisst Du noch, damals? Und wir wissen ganz genau, wo, wie und mit wem wir diesen bestimmten Tag verbracht haben. Das gilt beispielsweise für die Mondlandung vom 21. Juli 1969. Oder den 19. Mai 2013, den Tag, an dem die Schweiz bei der Eishockey-WM das Finale gegen Schweden bestritten hat.

Ein Sieg für die freundlichsten Verlierer im Eishockey

Den 29. Oktober 2014 werden alle Anhänger der Lakers nie mehr vergessen. Und noch in 20 Jahren sagen: Weisst Du noch, damals? Und jeder wird wissen, so er an diesem Abend war. Die Lakers, die freundlichsten und ausdauerndsten Verlierer des europäischen Klubhockeys haben nämlich wieder einmal gesiegt. Und zwar gleich 7:0! Alle drei Drittel gewonnen! In einem Spiel, in dem es um alles oder nichts ging! Im Cup-Achtelfinal nämlich.

Und nicht nur das: Sie erzielten Tore in Überzahl und Unterzahl und bei nummerischem Gleichstand! Sie tanzten! Sie dominierten ihren Gegner zu Land, zu Wasser, in der Luft, einfach in jeder Beziehung! Sie kassierten keinen Gegentreffer! Wo doch das Saisonziel ist, weniger als drei Gegentreffer pro Match zuzulassen! Sie gerieten nie in Gefahr, dieses bisher wichtigste Spiel der Saison zu verlieren.

Der Abend, an dem die Lakers tanzten

Dazu gaben die mitgereisten Fans der Lakers der grandiosen Darbietung einen festlichen Rahmen. Sie dominierten die schmucke Arena in Langenthal stimmlich von der ersten Minute bis zur Schlusssirene. Lakers-Festspiele! Ach, welch ein schöner, historischer Abend! So wie ich mich an die Nacht der Mondlandung und an den Tag des WM-Finals, so werde ich mich künftig an den Abend erinnern, an dem die Lakers tanzten.

Dieses 7:0 in Langenthal muss den Lakers an Leib und Seele mehr wohl getan haben als ein Aufenthalt im Alpamare. Es muss für diese notorischen aber freundlichen und sympathischen Verlierer gewesen sein wie Geburtstag und Weihnachten am gleichen Tag.

Dass der SC Langenthal tief in einer Krise und im Tabellenkeller der NLB steckt und nur mit dem Ersatzgoalie spielte, wollen wir verschweigen. Es gehört sich einfach nicht, diesen wundersamen Moment der Glückseligkeit für die Lakers mit hämischen Worten oder dem Hinweis auf einen ganz, ganz, ganz schwachen Gegner zu trüben. Das wäre bösartig. Schliesslich spielt eine Mannschaft ja nur so gut wie es der Gegner zulässt. Eben.

Del Curto fürchtet nicht einmal den Teufel

Das wahre Highlight ist indes der 4:2-Triumph von Visp über den HC Davos. Eine Sensation! Aber etwas anderes als das Resultat ist wichtig. Diese Partie hat uns nämlich den Beweis geliefert, dass Arno Del Curto der ehrlichste Trainer des Schweizer Sportes ist. Er fürchtet eben nicht mal den Teufel.

Was lästern doch die Klub- und Verbands- Generäle ständig hinter vorgehaltener Hand über diesen Cup im Eishockey. Aber zitieren lassen will sich natürlich keiner. Brav machen sie mit. Weil es ein paar Fränkli gibt. Sportlicher Gehalt? Glaubwürdigkeit? Das ist etwas für Puritaner, die nicht begriffen haben, wie der Sport im 21. Jahrhundert funktioniert.

Arno Del Curto hat nun den Mut gehabt, zu zeigen, was er über diesen Wettbewerb denkt. Wie das Kind, das mit dem Finger auf den Kaiser zeigt und sagt: Aber der Kaiser hat ja gar keine Kleider an!

Merci, Arno!

Arno Del Curto ist in Visp nur mit zwei statt vier Ausländern angetreten. Ein Trainer verzichtet freiwillig und vorsätzlich auf einen zentralen Wettbewerbsvorteil. Das hat es so im Schweizer Sport noch nicht gegeben. Besser könnte man einen Wettbewerb nicht lächerlich machen und ad absurdum führen. Einerseits zeigt dieser Verzicht die Absurdität des Reglements, das es einem NLA-Klub erlaubt, mit vier Ausländern gegen Erstligisten ohne Ausländer oder gegen einen NLB- Vertreter mit lediglich zwei Ausländern anzutreten. Andererseits könnte nicht besser demonstriert werden, welche sportliche Bedeutung dieser Wettbewerb in Tat und Wahrheit hat. Nämlich gar keine. Nullkommanull. Merci, Arno!

«Das Geld liegt auf der Strasse»

Ich wollte gestern Abend noch in der Schorenhalle zu Langenthal von einem ganz hochrangingen Verbands-Vertreter am Hosentelefon wissen, was man denn an höchster Stelle von den HCD-Machenschaften halte. Der Herr sagt, ganz offensichtlich aufgebracht: «Es ist ganz einfach ein Skandal! Es geht ja nicht nur um den Sport. Da ist in diesem Wettbewerb Geld zu verdienen, das Geld liegt sozusagen auf der Strasse und dann das – einfach unglaublich!»

Ich frage: «Darf ich Dich zitieren?» Die Antwort: «Nein, bist Du wahnsinnig! »Leitet Ihr jetzt ein Disziplinarverfahren gegen den HC Davos und dessen Trainer ein? «Nein, bist Du wahnsinnig?» Eigentlich sollten alle Verbandsvertreter fürderhin mit einer Clown-Nase an den Cupspielen erscheinen.

Seit diesem 29. Oktober 2014 bin ich definitiv ein Cup-Fan geworden. So gute Unterhaltung, so viel Entlarvung wie am Abend dieses Tages hat uns das nationale Hockey schon lange nicht mehr beschert. Ich werde selbstverständlich auch im Viertelfinale irgendwo im Stadion sein. Nur etwas stört mich ein wenig: Unser Staatsfernsehen, alimentiert auch von meinen Gebühren, will den Eishockey-Cupfinal übertragen. Das ist grober Unfug. Es kann doch nicht sein, dass beispielsweise eine so ernsthafte Angelegenheit wie die Miss Schweiz-Wahlen nicht mehr übertragen werden, dafür aber der Hockey-Cupfinal!.

Quelle: watson.ch

[Hektor]

Im Gegensatz zu Lugano, die haben vorgestern ein Spiel, in dem es mal um alles oder nichts ging, wieder voll versagt. Wie doch die Bedeutung eines Wettbewerbes je nach Banden-Säulenheiligem doch schwanken kann...
Naja, irgendwie muss man sich die Gratis-Woche in den Bergen ja verdienen. Vor allem, weil dort der sportliche Wert ja um Lichtjahre höher ist als beim Cup...