Weiss nicht so ganz, was man in Sachen Moser genau für Erwartungen hat(te). Dass er es in der NHL versuchen will oder wollte war schon lange bekannt, der Weg dorthin ebenfalls. Ob es reicht oder nicht wird man sehen, wobei es da auch immer etwas Glück braucht, um im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Was das berühmte "beissen" anbelangt, so ist Realismus angesagt. Wenn keine realistische Chance besteht, den Schritt in absehbarer Zeit machen zu können, so muss man sich ab einem gewissen Alter schon überlegen, wie lange der Versuch andauern soll. Ein Vermin kann sich da etwas mehr Zeit geben als ein Moser. Natürlich gibt es Spieler, die in der AHL relativ gut leben können - aber die verdienen dann eben nicht nur 70'000.- US$ brutto, von welchen netto dann etwa 35'000.- pro Saison übrigbleiben.
Beim SCB hat man mehr od. weniger gewusst, auf was man sich mit Moser einlässt. Für den Klub wäre es natürlich besser, man hätte in dieser Personalie Gewissheit. Nie genau zu wissen, ob einer jetzt während der Saison plötzlich geht, ist kein Idealzustand. Deswegen auf den Moser-Transfer zu verzichten, wäre allerding auch keine Option gewesen, welche man der Gränni-Fraktion hätte verkaufen können. Und Moser bzw. der SCB müssen sich ja ohnehin in absehbarer Zeit (Vertrag bis 2015) entscheiden, wie es weiter laufen soll. Entweder findet Moser drüben einen Klub, bei dem er eine Chance sieht - und dann spielt er halt dort solange noch etwas für Kost und Logis - oder er bricht das Abenteuer vorläufig ab und versucht, sich zuerst in der NLA - mit der üblichen Ausstiegsklausel - hervorzutun. Denn ganz so unbeachtet ist die Liga "drüben" trotz allen Unkenrufen nicht - zumal sich je länger je mehr Coaches und ex NHL-Spieler hier tummeln. Und auch die Scouts. Die aktuelle Situation ist sowohl für Moser als auch für den SCB kaum eine befriedigende, der Klub zeigt mit seinem Entgegenkommen aber, dass ihm am Spieler etwas liegt. Diesem wird aber auch klar sein, dass dies eine einmalige "Lösung" ist.
Moser auf Vorrat zu unterstellen, er würde beim SCB dann ohnehin keinen Einsatz zeigen, weil er ja ein "Langnauer" sei und in Bern ohnehin nur darauf warte, bis die Tigers wieder in der NLA spielten, ist absurd. Diese Ansichten haben vor etwa 40 Jahren noch eine gewisse Berechtigung gehabt, wie das Beispiel Bruno Wittwer (seinerzeit Wechsel vom SC Langnau zum SCB) zeigte. Wobei es bei der legendären #15 nicht etwa an Einsatz + Können fehlte - er war im Dorf Langnau dann einfach "persona-non-grata", und jeder lokale Milchpanscher war wohlgelittener. Aber eben, die Zeiten und das Hockey haben sich seither etwas verändert.... Wollte man alle Transfers aus dieser Optik betrachten, dürfte man überhaupt keine ambitionierten Spieler mehr verpflichten - keinen Moser, keinen Blum... und Lötscher hätte vielleicht auch noch mal den Sprung über den Teich gewagt. Oder beim SCB darauf gewartet, dass der EHC Visp aufsteigt. Ähnliches gilt für praktisch jeden hier im Forum schon "herbeigewünschten" Spieler, von Guggisberg bis Bürgler.
Nicht ganz vergessen sollte man die Lage des SCB betreffend valabler Spieler im besten Hockeyalter. An einem wahnsinnig langen Hebel sitzen wir nicht. Dies dürfte mit ein Grund sein, warum Moser vorläufig quasi "auf Abruf" beim SCB bleibt. Man stelle sich vor, M.L. würde ein Machtwort sprechen bzw. Moser vor die Wahl stellen, entweder einen Mehrjahresvertrag zu unterschreiben, oder halt anderswo abzuwarten. Und Moser würde dann im Frühling 2015 (...oder früher...) bei einem anderen Klub einen Vertrag unterschreiben. Das gäbe wohl eine watson-Spezialausgabe von Klaus Zaugg über den bösen Marc Lüthi, der alle Spieler kopfscheu machen würde. Nicht zu reden vom Lamento der Heulsusen im Forum. Da ist mir etwas Ungewissheit ehrlich gesagt lieber...