Geld oder SCB zurück

[sbangerter]

@Greenie:

Nachwuchsplanung / Nachziehen von Kader ist eine Kernaufgabe eines Unternehmens. Ich würde CMS als sportlicher Leiter mit Handkuss nehmen. Eine klare Gewaltentrennung von Sport und Kommerz mit zwei starken und kompetenten Alphatieren an der Bereichsspitze (CMS / ML) könnte viel bewirken. Es ist dann aber auch klar, dass gewisse Leute endlich ihren bequemen Sessel räumen müssen (Bachmann, AC etc.). Ob FS mittelfristig das Potenzial zur SC hat, kann ich nicht beurteilen. In der aktuellen Krise scheint sie wie der Rest der SCB GL überfordert.

Denn es gilt, dass man jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft stellt. Dafür braucht es viel Erfahrung und Kompetenz sowie einen sportlichen Leiter, welcher seine Strategie konsequent durchzieht und nicht für jeden Entscheid das Okay von Kaiser Markus einholen muss.

[Talisker]

Bin auch der Meinung, dass - neben normalem "Dampfablassen" - die Kritik weitgehend konstruktiv ist. Man muss sich allerdings auch bewusst sein, dass man als Fan und Zuschauer nur sehr beschränkt Einsicht hat in das Innenleben des Klubs. Wenn nun auf gewisse Personen eingeprügelt wird und deren Daseinsberechtigung in Frage gestellt wird, so geschieht dies aus dem Frust heraus, und nur weil man die Sache ständig wiederholt, wird sie dadurch nicht wahrer bzw. faktenbasierter. Rolf Bachmann ist primär Sündenbock, weil sich das Gros der Kritiker unter seinem Job - im Gegensatz zum Sportchef, Materialwart oder Physiotherapeuten - nicht viel vorstellen kann. Die geistige (Kurz-)Schlussfolgerung, dass er aus diesem Grund nichts tue und nur beim SCB sei, weil er M.L. seit Jahren kenne, ist deshalb absurd.

Das Einzige, das wir sehen, sind die Vorstellungen auf dem Eis, und dort hat es trotz Trainerwechsel noch keine Trendwende gegeben, obwohl Kogler viel Kompetenz technischer und zwischenmenschlicher Art attestiert wird. Don Nachbaur hatte da scheinbar Defizite. Trotzdem, am Trainer liegt oder lag es vermutlich schon lange nicht (mehr), nicht erst diese Saison. Kaum einer hat beispielsweise wirklich realisiert, was Jalonen aus der immer mittelmässiger werdenden Mannschaft noch herausgeholt hatte. Stattdessen wurde so getan, als ob er die grossen Künstler nicht zur Entfaltung habe kommen lassen, weil sein System zu "eng" gewesen sei. Oder dass er die neuen Roman Josis verkannt und ihnen keine Chancen gegeben hätte. Dabei hatten diverse Nachwuchskräfte - ob Hischer, Meyer, Heim oder dann auch Burren - ziemlich regelmässig ihre Einsätze, trotzdem sie keineswegs überdurchschnittliches Talent erkennen liessen bzw. lassen. Die Anforderungen waren also keineswegs schwindelerregend. Und nur, weil sie nicht gleich viel Eiszeit wie Moser, Arcobello, Untersander oder Ebbett hatten heisst das nicht, dass sie vernachlässigt worden wären. Ähnlich verhielt es sich seinerzeit mit Sven Leuenberger, auch an ihm wurde von den immer gleichen Schreihälsen jahrelang kein gutes Haar gelassen. Item, das ist vorbei. Ich wärme das Thema nur deshalb auf, weil es den einen oder anderen (...selbstkritischen...) Denkprozess auslösen könnte.

Nur eben, bei den Kritikern auf dem Pinboard spielt es keine Rolle, wenn die Analysen und Erkenntnisse daneben liegen. Unterlaufen jedoch dem Management die gleichen Fehler, ist das fataler. Vor allem, wenn einem nicht nur das Ende einer erfolgreichen Dekade auf den Kopf fällt und eine finanziell zunehmend stärkere Konkurrenz, sondern gleichzeitig auch noch Corona. Kritik von aussen und Reformen im inneren des SCB sind deshalb durchaus angebracht. Ich gehe aber davon aus, dass die Selbstkritik und die Selbsterkenntnis beim SCB um einiges weiter vorangeschritten sind, als es hier vermutet wird. Nur wird sich das nicht einfach so in Resultaten auf dem Eis niederschlagen, ebensowenig ist eine Verbesserung auf dem Eis automatisch mit sinnstiftenden Änderungen in der Organisation gleichzusetzen. Eine einfache und / oder schnelle Lösung gibt es aus diversen schon genannten Gründen diesmal nicht. Ein paar Saisons wird man auch im günstigsten Fall hartes Brot essen müssen, verglichen mit den letzten paar Jahren, wo die grössten Probleme die Musik beim Einlaufen und die Temperatur des Spülwassers auf der Toilette im Stadion waren.

[sbangerter]

Zu 99.9% einverstanden, Talisker. . Es ist sicher nicht schwarz-weiss, aber am Ende messen wir uns auf dem Eis mit Konkurrenten mit mehr- oder weniger gleich langen Spiessen. Und dass ein angeblich so professionell geführter Verein wie der SCB nicht abliefert und am Tabellenende hängt, sollte tatsächlich zu Denken geben. Dafür muss man das Innenleben eines Vereins nicht im Detail kennen!

[One]

Auch wenn wir nicht wirklich hinter die Kulissen blicken können, tragen Aussagen wie "CMS ist kein SCB-ler" auch nicht gerade dazu bei, Vertrauen bei der Anhängerschaft zu gewinnen. Viel mehr gibt das halt das Gefühl wieder: Sie haben keinen Plan und wursteln in gewohnter Arroganz weiter.

[Mononen17]

One hat geschrieben:
> Auch wenn wir nicht wirklich hinter die Kulissen blicken können, tragen
> Aussagen wie "CMS ist kein SCB-ler" auch nicht gerade dazu bei,
> Vertrauen bei der Anhängerschaft zu gewinnen.

Offenbar war Nachbaur aber ein "SCB-ler" durch und durch.
Bräuchte halt einfach mal frischen und vorallem kompetenten Wind von aussen und vielleicht auch eine etwas andere Sichtweise auf das ganze (sportliche) Gebilde, aber da hat das Politbüro natürlich etwas dagegen, denn wer lässt sich denn schon freiwillig in sein gepflegtes Gärtchen scheissen...

[sbangerter]

- wahre Worte, Mononen17

[hitcher]

Und die geistigen Ergüsse von Talisker werden nicht richtiger mit mehr Zeilen.... jeder darf seine Meinung haben. Und auch ohne das Innenleben im Detail zu kennen riecht man den Filzgeruch ... tut mir leid.

Kenne nur 2 Spieler persönlich und denen geht es nicht wirklich gut im Moment. Wollen aber können nicht

[Aeschbi]

Ich weiss, direkte Posts zum Thema Corona sind nicht gerne gesehen.
Dennoch: mit den wohl verlängerten Massnahmen bis Ende Februar sind Spiele vor Fans in der laufenden Saison definitiv Geschichte.
Einige Optimisten (oder müsste man von Humoristen sprechen) hegten diesbezüglich noch Hoffnung.

Die grosse Frage, welche natürlich niemand beantworten kann, ist aber: sind Mitte September wieder Fans zugelassen? Wenn nicht ist dann wohl definitiv Schluss mit lustig.

[Talisker]

Auch wenn es mit den Impfungen nicht so schnell wie gewünscht laufen dürfte, so kann man davon ausgehen, dass bis im Sommer die Impfaktion im wesentlichen abgeschlossen sein wird. Wer sich vor einer Infektion schützen will, hat bis im September jedenfalls die Möglichkeit, dies zu tun. Ansonsten hat die persönliche Risikoabwägung halt ergeben, dass man das Risiko einer Infektion als geringer erachtet als das Risiko einer Impfung. Das läuft dann aber unter dem strapazierten Begriff der Eigenverantwortung, d.h. es muss niemand mehr quasi "von Staates wegen" vor einer Infektion geschützt werden. Lockdown-Massnahmen wie Geisterspiele etc. machen danach kaum mehr Sinn. Oder wann bzw. unter welchen Voraussetzungen wollte man dann Stadien, Restaurants etc. wieder öffnen?

[brunnerson]

Ja der Staat wird zum Glück keinen Impfzwang erlassen (zum Glück, weil ich finde, dass das jeder selber entscheiden können sollte). Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass man dann im September nur mit einer Impfbescheinigung in die Stadien gelassen wird. Man stelle sich die negative Publicity vor, wenn sich tonnenweise Leute beim Hockey anstecken.

Daher glaube ich, dass die verlangte Impfbescheinigung noch bei einigen Branchen verlangt werden wird. Denn im privaten Sektor ist dies durchaus zulässig. Kann mir auch vorstellen, dass man diese künftig auch für Auslandreisen benötigen wird.

Aber ganz generell hoffe ich doch, dass wir im Herbst (wenn auch unter Auflagen) wieder ins Stadion dürfen!