Spendenaktion ja oder nein

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guschti
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von guschti » Do 19. Nov 2020, 21:35

https://www.watson.ch/sport/eismeister%20zaugg/516500964-corona-das-ist-der-brief-der-dem-scb-die-millionen-retten-soll

greenie
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von greenie » Fr 20. Nov 2020, 01:32

Gemäss den Angaben liegen diesem Schreiben ein Talon sowie ein Retourcouvert bei. Frage mich jetzt schon, was für einen Aufwand das bedeutet, rasch ein Kreuz zu machen oder eine Zahl hinzuschreiben, die notwendigen Daten hinzuschreiben, zu unterschreiben, einpacken und den Brief in einem Briefkasten abzusenden. Da bin ich absolut bei Marc Lüthi, wenn jemandem dieser Minimalaufwand schon zuviel ist, um Geld zurück zu erhalten (was das Recht einer jeden Aboinhaberin, eines jeden Aboninhabers ist), dann ist das okay anzunehmen, dass diese Person einverstanden ist, auf eine Rückerstattung zu verzichten, wenn keine Rückmeldung erfolgt. Aber klar, man kann ja auch aus dieser Mücke den berühmten Elefanten machen.

Aeschbi
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Aeschbi » Fr 20. Nov 2020, 05:32

Es geht nicht um den Aufwand, das Schreiben habe ich einigen Sekunden erledigt.
Es geht um die Frist und auch die Art und Weise, vor allem wüsste ich noch gerne mehr zum Thema Einsparungen.
Diese 20% der Spieler waren vor einigen Wochen noch akzeptabel, jetzt müssen die Zugeständnisse schlicht viel höher ausfallen.

Aber da werden vielleicht ganz andere Kaliber Druck ausüben, sprich die Sponsoren. Sofern Lüthi diese dann eben noch als Sponsor behalten möchte.

NewYork-HongKong
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von NewYork-HongKong » Fr 20. Nov 2020, 06:10

ich bin relativ neu hier auf dem board, aber 'passiv watcher', seit 20 Jahren, Fan seit Kindheit in den spaeten 1970er, durch Vater/ Grossvater ... Lebe seit 23 Jahren im Ausland und sehe so einmal pro Jahr ein Spiel in der Allmend, pardon Postfinanz. So, nur als kleiner background, mein English ist mittlerweile besser.
Habe kein Saisonabo aber spontan Geld ueberwiesen, es geht doch um mehr als die unselige Lohn Diskussion! Es geht um das Ueberleben und um das Spitzeneishockey in Bern und der CH. ML ist ein sensationeller CEO, er wird die richtigen Entscheidungen treffen; die Spieler haben auch ihre Kompensationen eingesetzt um in andere Businesse, Hypotheken etc. zu investieren, da ist es einfach zu sagen die sollen doch einfach auf die Haelfte verzichten.....voellig unrealistisch und hilft niemanden. Ich habe die 80er als Teen erlebt im Raum Kloten, und wuerde gerne verzichten auf Kuesnacht-SCB Matches (da haben wir sogar auf die Muetze bekommen). Man sollte ein bisschen groesser denken, jetzt unterstuetzen und die SCB Leute in Ruhe arbeiten lassen. Szene Bern top gemacht. Gruesse aus Hong Kong und Dubai, bisschen warm hier fuers Eishockey!
Stephan

Sniper
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Sniper » Fr 20. Nov 2020, 06:14

Ich habe nochmals darüber geschlafen. Und ja, so wie diese gewünschte Rettungsaktion läuft, ist meiner Meinung nach DER Skandal der Klubgeschichte. Es geht mir nicht um mein Geld. Ob ich mich mit 100 oder 1000 oder gar mehr daran finanzieren würde. Aber von mir kommt ein klares NEIN, so lange die Spieler auf nicht grössere Einkünfte während dieser Zeit verzichten. Es geht mir ums Prinzip. Fan hin oder her, Marc Lüthi & Co verändern meine Prinzipien dadurch nicht!!!

Mein Fazit: Die Spieler geben nicht mehr her. Deshalb diese hastige Aktion. Mit solchen Spielern kommen wir nicht aus dem Loch. Auf dem Eis sehen wir es bereits die zweite Saison. Armer, sehr kranker SCB :!:

Aeschbi
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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Aeschbi » Fr 20. Nov 2020, 06:55

NewYork-HongKong hat geschrieben:
> Habe kein Saisonabo aber spontan Geld ueberwiesen, es geht doch um mehr als die unselige Lohn Diskussion! Es geht um das Ueberleben und um das
> Spitzeneishockey in Bern und der CH. ML ist ein sensationeller CEO, er wird die richtigen Entscheidungen treffen; die Spieler haben auch ihre
> Kompensationen eingesetzt um in andere Businesse, Hypotheken etc. zu investieren, da ist es einfach zu sagen die sollen doch einfach auf die
> Haelfte verzichten.....voellig unrealistisch und hilft niemanden.

Du schreibst es gehe um's Überleben, um Spitzenhockey, mehr als die Lohndiskussion.
Du sagst es schon, um's Überleben, um den Sport, also wo ist der grösste Ausgabenposten? Genau, die Spielerlöhne, die 20% Reduktion genügt nicht (mehr).

Die Einnahmen aktuell beinahe bei Null, obwohl vom Bund bald wieder Bares gesprochen wird, aber das ist noch nicht sicher. Also bleibt nichts anderes mehr übrig als die Ausgabenseite weiter zusammenzustreichen. Dann darf ML auch um die vermeintlichen bisherigen Einnahmen (Sponsoren, Abos) kämpfen.

ML muss jetzt die richtigen Entscheide treffen, in den letzten Jahren hat er Grosses geleistet, aber jetzt muss er wieder knallhart durchgreifen.
Die Spieler haben auch Verpflichtungen, aber nehmen wir mal als Beispiel einen (SCB) Grossverdiener der um TCHF 600 verdient (absolut realistisch), das sind monatlich CHF 50'000!!!
Die bisherige Kürzung entspricht TCHF 120, er verdient also immer noch monatlich CHF 40'000. Und da sollen keine weiteren Kürzungen mehr drinliegen, die Meisterschaft ist eh für die Katz, der sportliche Druck war auch schon mal grösser.
Da liegt nochmals eine Kürzung um mindestens 20% drin, dann erhält er monatlich immer noch TCHF 30! Wenn er damit seine Projekte und Hypotheken nicht mehr finanzieren kann, ist ihm auch nicht zu helfen. Wenn die Karriere womöglich bloss 10 Jahre dauert, dann sollte man sich halt während der Aktivzeit halt schon ein finanzielles Polster zulegen, sonst ist er schlichtweg dumm. Wie wär's mit Weiterbildung während der Aktivzeit? Oder muss ein Hockeycrack während der Aktivzeit derart viel verdienen, dass er sich bis zur Pension am Strand sonnen kann? Sicher nicht, willkommen in der realen Welt.
Soll ich mal die Risiken der "normal" arbeitenden Bevölkerung aufzählen? Dann werde ich gar nicht mehr fertig.

Wir haben die grösste Krise seit Jahrzehnten und solche Saläre, auch der Medianlohn im CH Hockey von TCHF 250' ist enorm viel, sollen von der breiten Masse immer noch mir nichts dir nichts akzeptiert werden. Und wenn nicht kommt man gleich mit der Neidkultur.

Dann sollen sie sich doch einen anderen Job suchen, mit dieser Bezahlung gibt es den aber nicht.
Und wenn das Niveau im Hockey halt sinken sollte, Hauptsache es wird gespielt, das langesame Hockey der 80er Jahre war genauso unterhaltsam wie das Highspeedspiel der Neuzeit.

=> wie pervers die Gesellschaft ist zeigt sich daran: Krieg gegen einen Virus und die teils perversen Lohnauswüchse der letzten Jahre werden von manchen immer noch verteidigt, nein, man MUSS in diesem Business anscheinend einfach mal 300'000 aufwärts verdienen. Wirklich? Die Servicekraft bei der SCB Gastro verdient mit Trinkgeld vielleicht brutto CHF 4'200, der Spieler im gleichen Betrieb dann CHF 20'000...

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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Sniper » Fr 20. Nov 2020, 07:05

Sollte ein Hockeyaner in seinen eigenen vier Wänden wohnen, dürfte dieser Spieler so einige Jahre als Profhockeyler auf dem Buckel haben. Und sollte dieser Spieler mit einem zwischenzeitlichen Jahressalär um die 200T nicht mehr auskommen, möchte ich diese Zahlen genau kennen. Das geht fast nicht! Zudem würde die Bank einem solchen Spieler wegen eines temporären "Engpasses" (blödes Wort in diesem Beispiel) kaum die Hütte wegnehmen. Die Preise in NY oder Hongkong wären natürlich andere Beispiele...

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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Sensuna » Fr 20. Nov 2020, 07:19

Immerhin sparen sie die Playoff-Prämie diese Saison.... :roll:

Ansonsten kann ich z.B. Sniper voll zustimmen, die ganze Aktion wirft definitiv einige berechtigte Fragen auf und ärgert mich auch auf eine gewisse Art. Ein Kommunikationsexperte war hier sicher nicht am Werke.

Interessant wäre zudem zuerst mal zu wissen, wie sich das Budget des Vereins genau rechnet und welche detaillierten Sparmassnahmen überhaupt vorgesehen sind.

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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von SCB_since1977 » Fr 20. Nov 2020, 07:27

Kann hier gewisse User nicht verstehen wie sie
a.) auf den Spielerlöhne herumreiten (sind nun mal da)
b.) aus diesem "Mücken-Schreiben" einen Elefanten ja sogar einen Skandal herauf beschwören

Es geht hier um mehr als "nur" die Spieler zu finanzieren. Der Club steht auf dem Spiel. Mit ihm die Juniorenabteilung, die Zulieferanten von Essen, Trinken, WC-Papier, Handtücher (C-Papier wird übrigens auch in der Blindenwerkstatt Bern hergestellt..), die Gratisabo für die Helfer in den roten Jacken für welche es viele das Highlight ist.
Jeder auch wir als Pöbel passen unseren Lebensstandart unserem Verdienst an, das ist das normalste. So auch die Spieler. Wie würden wir unsere Fixkosten von unserer Lebensweise bezahlen wollen, wenn plötzlich Ende Monat 60% des Lohnes oder mehr weg sind? Ohne die Spieler unendlich in Schutz nehmen zu wollen. Auch sie müssen ihre Fixkosten jeden Monat finanzieren auch wenn es in einer höheren Sphäre ist als bei den meisten von uns.
Weshalb wird hier zB die Stadionmiete nicht so stark angeprangert? Manche Vermieter erlassen/erliessen Unternehmer z.T. ihre Mieten in der Coronakrise. Was ist in der PFA?
Mit 4'000'000.- auch nicht ein kleiner Betrag.
Was weiter hier viel vergessen wird, der SCB finanziert das Hockey das wir konsumieren über die Gastronomie. Also hat es den Verein 2x "a grind kläpft". Diese Einnahmequelle ist auch praktisch versiegt, da viele Beizen zuerst geschlossen wurden und nun nur mit strengen Auflagen offen haben können.

Wir Pöbel können nun böckelen und weiter auf den Spielerlöhnen herumreiten (was wohl nicht viel nützt) und Skandal schreien oder ein Zeichen setzen.

Auch ich denke dass das Ende der Fahnenstange bei den Spieler bezüglich Lohnverzicht erreicht ist, aber dennoch werde ich zu 100% auf Rückerstattung verzichten, egal was mit den Löhnen passiert.
„Ein Spieler, der nicht bereit ist, sich ständig zu verbessern und nicht jedes Spiel, sei es noch so unwichtig, gewinnen will, der wird nie ein Großer werden!“
Wiktor Wassiljewitsch Tichonow
4.6.1930 - 24.11.2014

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Re: Spendenaktion ja oder nein

Beitrag von Innerspace » Fr 20. Nov 2020, 07:51

Einige hier haben Relationen völlig verloren. Der Virus macht nicht nur die Lunge Krank, sondern auch den Kopf.
Es geht Schlag auf Schlag! Im 3-Tages-Rythmus werden neue Regeln kommuniziert. Wie soll da ein Sportklub vernünftig planen? Wie soll da eine Administration vernünftig arbeiten können? Meint ihr eigentlich im Hintergrund laufen keine Abklärungen? Meint ihr Lüthi suche keine Gespräche mit dem Stadionvermieter und den Spielern?
Wir sind keine Aktionäre oder VR-Mitglieder welche ständig up to date sein müssen! Es wird wichtig sein, solche Erfolge wie Lohnverzicht zu kommunizieren, das macht Lüthi auch! Aber sicher nicht im Tagesrythmus!

Habt ihr die schönen Momente im Allmendstadion bereits vergessen? Denkt mal drüber nach.
Und wenns einer von euch ein wenig drauf hat mit Videoproduktion, dann wärde doch ein Bildzusammenschnitt mit den Magic Moments der letzten Jahre doch sehr hilfreich für die Entscheidung, obs Geld zurück gibt oder nicht.

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