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Themen rund um den SCB.
Aeschbi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Do 11. Apr 2019, 09:44

Drrrrr Bund bzw. Kent Ruhnke, welcher mit seiner Analyse richtig liegt:

Die jungen Bullen fordern die alten Stiere
Wenn die Zuger den Mut haben, ihr frenetisches Eishockey durchzuziehen, werden sie den Playoff-Final gegen Bern gewinnen.

Wenn sich die Hockeygötter um Gerechtigkeit scheren würden, würde der EHC Biel ab heute gegen den EV Zug um seinen ersten Meistertitel seit 36 Jahren spielen. (Quizfrage: Wer war der Trainer jenes Teams?) Und ich bin überzeugt, dass es so gekommen wäre, wenn Michael Hügli in der Startminute von Spiel 6 die Bieler in Führung gebracht hätte. Aber nein, Leonardo Genoni streckte sich wie der Wal am Strand im Spielfilm «Free Willy», riss sein Bein in die Höhe und lenkte den Puck zur Seite. Es war ein Moment, in dem sich Inspiration und Glück vermählten. Und so kommt es, dass der EVZ heute zum Auftakt der Final­serie in die Berner Postfinance-Arena reisen muss.

Ich erwarte einen Klassiker – zwischen den hyperkinetischen, ambitionierten Zugern und den grauhaarigen, kampferprobten Berner Routiniers. Diese wissen, was vom EVZ zu erwarten ist, und doch bin ich nicht sicher, ob sie bereit sind für den Ansturm, der auf sie zukommen wird. Wir wissen genau, wie Kari Jalonen sein Team spielen lässt. Das verändert sich nie gross. Deshalb glaube ich, dass viel davon abhängt, wie sein Gegenspieler Dan Tangnes diese Serie angeht. Ist er so furchtlos, dass er seine Spieler komplett von der Leine, die müden Berner ­während 60 Minuten schonungslos attackieren lässt?Das jedenfalls würde ich tun.

Zug darf den Berner Kreativspielern wie Arcobello, Ebbett oder Untersander keine Zeit geben, mit dem Puck etwas anzustellen – vor allem nicht im Powerplay. Jeder puck­führende SCB-Spieler sollte unter Druck gesetzt und gecheckt werden. Die Zuger müssen dafür sorgen, dass es sich für die Berner anfühlt, als würden sie durch Treibsand fahren. Ermüde sie, frustriere sie, rase ihnen um die Ohren! Das muss das Rezept der Zuger sein. Wenn sie so spielen, gewinnen sie.

Und nun zum SCB. Er hat es mit dem Rücken zur Wand doch noch geschafft, zu seinen Wurzeln zurückzufinden. In meiner letzten Kolumne fragte ich: «Wo ist Tristan Scherwey?» Er ist meinem Aufruf gefolgt. Zuletzt sahen wir wieder den guten alten Scherwey, der die Gegner nervt, etwas Bösartigkeit hineinbringt, sein Team antreibt mit seinem Speed und seiner aggressiven Spielweise. Der arme Mike Künzle weiss wohl jetzt noch nicht, wie ihm geschehen ist, als er in Spiel 6 nach einem Check Scherweys zerknüllt in einer Ecke landete. Wenn Scherwey so spielt, ist er der effektivste Spieler der Liga. Dann treibt er seine Gegner zu schlechten Entscheidungen. Wenn er hingegen denkt, er sei ein Kreativspieler oder ein Goalgetter, ist er wirkungslos. Und dann skort er auch nicht.

Nun muss auch Thomas Rüfenacht noch sein zermürbendes Körperspiel wieder entdecken. Wenn ich Coach Jalonen wäre, würde ich ihn anweisen, von Beginn weg Johann Morant unter die Haut zu gehen, mit ihm eine Fehde zu eröffnen, die die ganze Serie andauert. So kann er gleich den Tarif durchgeben und den Zuger Anstifter beschäftigen. Es wird schon viel aussagen, was heute in den ersten paar Einsätzen geschieht. Die Zuger werden versuchen, ihre Intensität ab dem Puckeinwurf durchzusetzen – die Berner werden dagegenhalten wollen. Die Serie wird in den Zweikämpfen entschieden und in den Köpfen: Wer ist bereit, den Preis zu zahlen? Die Zuger werden zu rasant spielen, als dass sie nervös werden könnten. Die Berner werden versuchen, mit Härte zu antworten. Ich erwarte kein Abtasten, sondern einen erbitterten Kampf von der ersten Sekunde an.

Als ich 1999 in mein erstes Playoff mit den ZSC Lions stieg, dachte ich, ich sei ziemlich gut und könne das Team zum Titel managen. War für ein Fehler! Wir scheiterten jämmerlich im Viertelfinal. Die beiden Finalcoaches müssen sich bewusst sein, dass sie am besten ­beraten sind, ihren Spielern den «Schlachtplan» zu erklären und ihnen dann die Bühne zu überlassen. Das ist die Ironie des Coachings – oft bist du der bessere Coach, wenn du weniger coachst.

Das sollte vor allem Dan Tangnes beherzigen, der erstmals in einem Final steht. Er hat ein junges, aggressives Team, das es liebt, zu laufen und Puckverluste zu provozieren. Die Zuger sollten nicht gross nachdenken, sondern vor allem tun. Der SCB spielt ein überlegteres Eishockey. Coach Jalonen wird seine vierte Linie öfter aufs Eis schicken müssen, aber aus welchen Gründen auch immer widerstrebt ihm das. Und seine Strategie, sich in die neutrale Zone zurückzuziehen, um einen Vorsprung zu verteidigen, wird gegen die Zuger schon gar nicht aufgehen. Wenn der SCB die rote Linie preisgibt, spielt das dem EVZ in die Karten – mehr noch als den Genfern im Viertelfinal. Was ist also mein Ratschlag an die beiden Coaches? Macht den Spielern klar, wo eure Prioritäten liegen, und tretet zur Seite!

Dies könnten für eine Weile die letzten Tage des alternden SCB an der Sonne sein. Das Transfer-Playoff hat der jüngere EVZ mit den Zuzügen von Genoni und Hofmann ja bereits gewonnen. Und ich habe das Gefühl, die Zuger sind jung und erfahren genug, um einen kleinen Vorteil zu haben in diesem Duell. Aber eben, wenn uns die letzten Wochen etwas gelehrt haben, dann dies: Schreibe den SCB nie ab!

Für mich ist es die reizvollste Finalaffiche, die möglich war. Die beiden Teams haben unterschiedliche Stärken und kontrastierende Spielstile. Es ist wie bei den Rindviechern, die jungen Zuger Bullen gegen die alten Berner Stiere, und beide wollen die Herrschaft über die Herde.

Der SCB hat ein bisschen mehr Talent, aber er muss sich auf ein frenetisches, druckvolles Spiel einstellen, das er so noch nie erlebt hat. Es wird wehtun. Die Zuger müssen ihre Nerven behalten und die Berner aus der Balance bringen – Abend für Abend, für die sieben Spiele, die es wohl brauchen wird, um die Meisterschaft zu gewinnen.

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Do 11. Apr 2019, 13:54

Noch ein paar interessante Statements aus der BLICK-Talkrunde zum Finale (Bührer, Fischer, Kessler):

Auf das "Schablonen-Klischee" angesprochen macht Kessler u.a. folgende Aussagen:

++Die defensive Struktur des SCB ist der wesentliche Grund dafür, dass Genoni mit einem so tiefen Gegengoal-Schnitt durch die Quali gekommen ist. Ansonsten wäre ein solcher Schnitt bei allem Können nicht möglich.

++Das Jalonen-System ist genau auf den SCB und die Fähigkeiten der Spieler zugeschnitten. Der SCB hat nicht mehr ganz die Qualität im Team wie auch schon, darauf hat man taktisch reagiert. Da war der Coach gefordert. Jalonen habe dem Team nicht einfach ein bestimmtes System auf's Auge gedrückt, sondern dieses auf die Stärken und Schwächen des Teams abgestimmt. Nach dem Abgang von Genoni wird man möglicherweise noch mehr justieren müssen. Und aus dieser Struktur komme man halt mehr oder weniger gut in den Angriff.

++Zug sieht im Angriff dynamischer aus, was Kessler damit begründet, dass Zug in der Breite mehr Qualität in der Offensive hat als der SCB. Bei den Topshots ist's hingegen ausgeglichen. Auch bei den Verteidigern ortet Kessler eher mehr "Raffinesse" beim EVZ hinsichtlich Angriffsauslösung, rühmt aber Untersander namentlich.

++Kessler sieht den entscheidenden Punkt in der Angriffsauslösung. Der EVZ werde den SCB von Anfang an mit einem massiven Forechecking bedrängen.

+++

Na ja, vom Forechecking her sollte es sich der SCB mittlerweile gewöhnt sein. Genf und Biel hatten ja ebenfalls ein ziemlich aggressives Forechecking gespielt, womit der SCB seine liebe Mühe hatte. Im letzten Spiel konnte man sich davon etwas befreien, als man im eigenen Drittel mehr Scheiben gewann, und damit den Angriff ankurbeln konnte. Somit musste Biel vermehrt absichern. Da spielte aber auch der optimale Spielverlauf für den SCB eine Rolle.

Bei den restlichen Aussagen trifft es Kessler aber aus meiner Sicht in etwa, und verlässt die üblichen argumentativen "Abkürzungen" und Floskeln.

ExilBär
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von ExilBär » Do 11. Apr 2019, 14:48

Manchmal mag ich ja den Dino fast ein bitzeli :D :D

Es ist eine verkehrte Welt: Während Dan Tangnes (Bild) in Zug (nach einem Cupsieg und gewonnenen Playoff-Serien gegen angeschlagene oder überschätzte Gegner) verehrt wird wie ein Sehender unter Blinden, steht Kari Jalonen nach einem Meistertitel, einer Regular Season mit weniger als zwei Gegentoren und der zweiten Finalteilnahme in drei Jahren im Gegenwind einiger vom Leben enttäuschten Berufsnörgler.

frohesfest
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 12. Apr 2019, 07:15


Jiri Lala
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Jiri Lala » Fr 12. Apr 2019, 10:40

Blick macht Kampagne gegen Almi.... mmmm... saudoof selbst geschwächt mit Susi Boychuck wird das nichts...

Lindenstrasse 11
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Lindenstrasse 11 » Fr 12. Apr 2019, 10:50

frohesfest hat geschrieben:
> Der Klaus:
>
> https://www.watson.ch/sport/eismeister% ... ligenztest

Der KlausiMausi nervt doch nur noch!
Am meisten schadet man ihm wenn man seine Berichte nicht mehr klickt.
Abgesehen schreibt er seit Jahren den gleichen Mist!

DragonLord
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DragonLord » Fr 12. Apr 2019, 11:05

Ich finde nicht, dass der Klaus nervt. Hinter seinem Geschreibsel ist immer mind. 1 Quäntchen Wahrheit.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Fr 12. Apr 2019, 11:27

Also ich bin der Meinung, dass die letzten 1-2 Klaus Kolumnen ziemlich viel Wahrheit beinhalten.
Und aus seiner Sicht ist es halt gut, wenn er nervt. Man muss im Gespräch bleiben, provozieren und Klicks generieren.
Das gelingt ihm

Trotzdem: der aktuelle Bericht ist nicht so schlecht

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 12. Apr 2019, 15:18

Mal ein Bericht der nichts mit unserem Götterverein zu tun haben - aber trotzdem lesenswert ist :)
https://www.bernerzeitung.ch/sport/hock ... y/27177611

pancho
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von pancho » Fr 12. Apr 2019, 17:46

Ziemlich langweilig der klaus... ist der spruch nicht langsam ausgelutscht? Wieso war das bei genf kein thema? Dort wurde dann immer die Abwesenden erwähnt? Also wenn man jetzt almi wegrechnet, der durch andersson ersetzt wird, dann hat man quasi mit boychuck, rüfi und haas einen kompletten block mit zwei nati-spielern (richtige, nicht nur solche fürs grümpi) und einen ausländer als sturmreihe. Das ist so in etwa so wie wenn suri, matschini und everberg bei zug fehlen würden... mal sehe ob dann der gute tangnes eine neue 4. Linie so oft einsetzen würde..
In übertriebener klauspolemik könnte man sagen, der scb hat etwa ein kader wie die scrj lakers

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