Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
sbangerter
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von sbangerter » Mo 8. Apr 2019, 21:40

Es geht mir hier nicht um Zaugg - der schreibt, was ihm gerade in den Sinn kommt und dreht morgen wieder alles 180 Grad um. Aber die sonderbaren Auftritte des Berner Pressechefs dürfen gerne einmal erwähnt werden.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 8. Apr 2019, 22:22

Die wenigstens Fans dürften derart auf Tuchfühlung sein mit dem Team und dem Pressechef, um das wirklich beurteilen zu können. Kann mir ungefähr vorstellen was abgeht, wenn nach einem Spiel jeder Journalist und jeder mit einem Handy herumfuchtelnde Vertreter der diversesten Privatradios noch seine Spezialstory abholen will. Und Klaus Zaugg hat ohnehin ein sehr selektives Erinnerungsvermögen, wenn es der Story dient. Wenn er den guten Antti grad wieder mal in der Mangel bzw. sich auf irgendwelche anttiautoritären Methoden eingeschossen hätte, würde die Story so lauten, dass man bei Biel nicht mal die Pressemeute im Griff habe, was ja zum Rest passen würde. Bei Klaus ist das immer sehr von der momentanen Gemütslage und der letzten Visiereinstellung abhängig.

Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Di 9. Apr 2019, 07:18

Zaugg ist ein Click-Baiter, dafür tut er absolut alles. Mit Journalismus hat das aber nichts zu tun, das hat sogar er selber bemerkt und nennt sich nicht "Journalist".

DanTheMan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DanTheMan » Di 9. Apr 2019, 07:41

Spannender Artikel über Jalonen und den SCB in der NZZ:

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Kratzer am Image des Meistertrainers Kari Jalonen.

Der SC Bern empfängt den EHC Biel zu Spiel 7 im Halbfinal – der Coach Kari Jalonen wird so hart kritisiert wie nie. Unter seiner Führung wurden viele Spieler aussortiert, die in anderen Klubs zu Führungsspielern gereift sind.

Wenn er nach einem Match zum Interview schreitet, pflegt er die wartenden Journalisten mit einem «Guten Abend» zu begrüssen. Mit seiner hochgeschossenen Erscheinung, dem prägnanten Gesicht, den ergrauten Haaren und der feinen Nickelbrille würde der SCB-Trainer Kari Jalonen in jedes Nachrichtenstudio der Welt passen. Man kann sich gut vorstellen, wie dort der 59-jährige Finne seinem Publikum mit tiefer, ruhiger Stimme die jüngsten Entwicklungen und die Zusammenhänge der Weltpolitik erklärt.
Doch Jalonens potenzielle Karriere als Nachrichtensprecher wäre wahrscheinlich allein daran gescheitert, dass er lieber schweigt als spricht. Seine Aussagen nach einem Match sind meist kurz. Fühlt er sich durch eine Frage in die Enge getrieben, legt er den Kopf schief, lächelt kurz und antwortet dann: «Das muss ich mir zuerst noch auf dem Video ansehen.» Das ist der gute Fall. Im schlechten lächelt er nur und lässt den Fragesteller in den Katakomben stehen.
Gemessen an seiner Art, war Jalonen nach dem 1:0-Sieg des SCB am Samstag im sechsten Halbfinalspiel in Biel fast euphorisch. Er lobte sein Team und auch den Gegner. Die Sätze sprudelten nur so aus ihm heraus. Das, was fast schon ein emotionaler Ausbruch war, gipfelte in den Sätzen: «Das ist der Grund, weshalb wir alle Eishockey so sehr lieben. Es war ein grossartiger Match, und ich bin unglaublich stolz auf meine Spieler.»

«Kari Schablonen»
Das überschwängliche Lob mag auch der gegenwärtigen Stimmung geschuldet gewesen sein. In einem Porträt der «Berner Zeitung» hatte Jalonen einst gesagt, er sei eine Persönlichkeit, die über viel Selbstvertrauen verfüge. Doch ihm ist nicht entgangen, dass Bern ihm schon mehr zu Füssen lag als im Moment. Befeuert von gewissen Online-Medien, beginnt der grösste Zuschaueranhang der Schweiz langsam zu murren. Zu unspektakulär, zu langweilig spiele der SCB, der doch nach dem Willen seines CEO Marc Lüthi eine Unterhaltungsmaschine sein will. Bereits während der Viertelfinalserie gegen Genf/Servette entbrannte im Fanforum eine wilde Trainerdiskussion. Jalonen war in dieser als Langweiler bezeichnet worden, als «Kari Schablonen». Die Parole zur ganzen Polemik: Kari raus.
Die Kritik am Trainer ist nicht neu. Schon in der Qualifikation hatte ein Teil des Publikums wiederholt Unmut über die Spielweise des Teams bekundet. Man ist anspruchsvoll geworden in Bern. Lüthi sieht die angespannte Stimmung vorerst von der humoristischen Seite. Auf der Klub-Website schrieb er in seiner Kolumne «Im Slot mit Marc Lüthi»: «Zumindest während der Qualifikation war es ja angeblich öfters langweilig, weil wir viel zu leicht gewonnen haben. Wie ihr seht, nehmen wir die Anliegen unserer Kundinnen und Kunden ernst und haben beschlossen, es in den Play-offs ein wenig spannender zu machen. (. . .) Das ist alles arrangiert, um die Kundenwünsche nach mehr Spannung zu erfüllen.»
Noch hält der CEO dem Trainer den Rücken frei, noch zeigt er sich gelassen. Doch wer Lüthi kennt, weiss, dass ihm die Entwicklung auf und vor allem neben dem Eis im Moment wenig Freude bereitet. Die Zuschauerzahlen erodieren auf hohem Niveau. Noch immer zieht der SCB europaweit am meisten Publikum an. Doch während der Qualifikation sind die Lücken auf der grossen Stehrampe unübersehbar grösser geworden. Von den bisherigen sechs Play-off-Heimspielen waren nur zwei ausverkauft. Die Tendenz akzentuiert sich, weil die YB-Fussballer auf der anderen Strassenseite ungebremst dem nächsten Titel entgegenstreben. Beliebter waren die Fussballer in der Stadt Bern schon immer. Nun aber drohen sie auch erfolgreicher zu werden.

Lüthi wollte unmittelbar vor dem siebenten Halbfinalspiel vom Dienstag weder zur Zuschauerentwicklung noch zur Position seines Headcoachs Stellung nehmen. «Zu sportlichen Fragen gebe ich keine Auskunft, schon gar nicht während der Play-offs. Und was die Zuschauerentwicklung angeht, kennen wir die Gründe. Fragen Sie mich zwei Wochen nach dem Saisonende, dann gebe ich Ihnen gerne Auskunft darüber.»
Intern aber sorgen beide Themen durchaus für rote Köpfe. Das Geschäftsmodell des SCB basiert auf einem vollen Stadion. Die Zuschauer sind die Kulisse, hinter der die Marketingmaschine brummt. Doch das funktioniert nur, solange der Klub Erfolg hat oder zumindest unterhält. Nur so können die Berner den fehlenden Mäzen mit ihren Gastronomieeinnahmen kompensieren. Die Entwicklung in der Liga läuft ohnehin gegen die Berner. Mit dem Lausanne HC und dem EV Zug sind zwei Teams auf den Markt getreten, die keine Kosten scheuen, um Erfolg zu haben. Zug hat dem SCB bereits den Torhüter Leonardo Genoni abgeworben; und im Ringen um Luganos Topskorer Gregory Hofmann machten die Berner gar nicht mit. Sein geschätztes Jahressalär von 750000 Franken sprengt ihre finanziellen Möglichkeiten. Lausanne hatte dem SCB zuvor die beiden eigenen Junioren Joël Vermin und Christoph Bertschy abgeworben, als diese aus Nordamerika zurückkehrten. Simon Bodenmann verliess den Klub auf diese Saison hin in Richtung Zürich zu den Lions.

Schleichender Substanzverlust
Der SCB hat in den vergangenen zwei Jahren schleichend an Substanz verloren. Die Zuzüge Daniele Grassi, Gregory Sciaroni und Matthias Bieber sind kaum mehr als Ergänzungsspieler, auch wenn Grassi vor allem im Viertelfinal gegen Servette hervorragend spielte und dafür mittlerweile mit einem Platz in der zweiten Linie belohnt wird. Auf die nächste Saison hin kommt vom HCD Inti Pestoni. Der Tessiner gilt als ebenso talentiert wie unbeständig. Fünf seiner zehn Saisontreffer erzielte er in den ersten acht Meisterschaftsspielen. Nach einem hervorragenden Herbst tauchte er im Mittelmass unter. Neben Pestoni soll auch der ehemalige Klotener Vincent Praplan in Bern unterschrieben haben. Doch wenn sich dem Walliser die Gelegenheit bietet, bleibt er mindestens noch eine Saison in Nordamerika.
Umso mehr schmerzt es den erfolgsverwöhnten Berner Anhang, wenn sich ehemalige Spieler in der Fremde zu entfalten beginnen. Der Verteidiger Samuel Kreis ist beim Halbfinalgegner EHC Biel zum Schlüssel- und Nationalspieler gereift. Marco Müller wurde in Ambri vom Viertlinienspieler zum Kopf des spektakulärsten Sturms der Liga. Luca Hischier und Dario Meyer skorten nach ihrem Wechsel zum HCD regelmässig (je 17 Punkte). Sie alle verliessen den SCB, weil sie sich von Jalonen zu wenig wertgeschätzt fühlten.
Der Finne gilt als konservativer Coach, der auf seine besten Kräfte setzt und sie bis zur Erschöpfung forciert. Bei ihm gibt es keinen Vertrauensvorschuss; man muss sich die Eiszeit mit Einsatz und taktisch einwandfreiem Verhalten verdienen. Ein langjähriger enger Berater des Klubs sagt: «Mit dieser Linie kommen nicht alle zurecht. Doch die Beispiele von Yanik Burren und André Heim beweisen, dass Jalonens Weg nicht der schlechteste ist. Sie haben die Herausforderung des Coachs angenommen und sind heute Stammspieler.»
Jalonens Erfolgsausweis in Bern ist weiterhin hervorragend. In drei Jahren hat er dreimal die Qualifikation gewonnen, einen Meistertitel geholt und zweimal mindestens die Halbfinals erreicht. Derweil die ZSC Lions, Lugano oder Davos abgestürzt sind, hielt sich der SCB konstant an der nationalen Spitze. Und doch: Sollten die Berner am Dienstagabend im siebenten Spiel am EHC Biel scheitern, ist alles andere als sicher, dass der Coach im Herbst sein letztes Vertragsjahr in Bern in Angriff nehmen wird. Schon jetzt kursieren Gerüchte, dass verschiedene Teams aus der KHL Interesse an Jalonen angemeldet haben.

21 Jahre, 13 Trainer
Marc Lüthi hat einst gesagt, Kari Jalonen sei der bestmögliche Trainer, den es für den SCB gebe. «Was dä büglet (arbeitet), das isch wahnsinnig.» Doch Lüthi steht auch zu seiner Überzeugung, dass ein gelegentlicher Wechsel an der Bande der Leistungskultur auf dem Eis zuträglich ist. Kontinuität, pflegt er zu sagen, habe der SCB ganz oben an der Führungsspitze. Der umtriebige Manager hat in den 21 Jahren, in denen er den Klub führt, zwölf Trainer begrüsst und verabschiedet. Nur der Kanadier John van Boxmeer blieb wie Jalonen drei volle Saisons. Gut möglich, dass der Finne am Dienstag nicht nur um den Finaleinzug spielt, sondern auch um seinen Job.

roche77

Re: Pressemeldungen

Beitrag von roche77 » Di 9. Apr 2019, 11:43

Zitat....Lüthi wollte unmittelbar vor dem siebenten Halbfinalspiel vom Dienstag weder zur Zuschauerentwicklung noch zur Position seines Headcoachs Stellung nehmen. «Zu sportlichen Fragen gebe ich keine Auskunft, schon gar nicht während der Play-offs. Und was die Zuschauerentwicklung angeht, kennen wir die Gründe. Fragen Sie mich zwei Wochen nach dem Saisonende, dann gebe ich Ihnen gerne Auskunft darüber.»
Man wird sagen dass man gegenseitig nach Saisonanalyse zum Schluss kam sich zu trennen..beide Seiten wahren das Gesicht....das Problem des weiterlaufenden Vertrags stellt sich nicht da Kari sicherlich irgendwo anders Job bekommt und Bern wird welchen Coach verpflichten.....?
Ich bringe Don Jackson (Redbull München)..Roger Rönnberg(Frölunda) oder Arno ins Spiel!

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von ExilBär » Di 9. Apr 2019, 12:25

roche77 hat geschrieben:
> Zitat....Lüthi wollte unmittelbar vor dem siebenten Halbfinalspiel vom
> Dienstag weder zur Zuschauerentwicklung noch zur Position seines Headcoachs
> Stellung nehmen. «Zu sportlichen Fragen gebe ich keine Auskunft, schon gar
> nicht während der Play-offs. Und was die Zuschauerentwicklung angeht,
> kennen wir die Gründe. Fragen Sie mich zwei Wochen nach dem Saisonende,
> dann gebe ich Ihnen gerne Auskunft darüber.»
> Man wird sagen dass man gegenseitig nach Saisonanalyse zum Schluss kam sich
> zu trennen..beide Seiten wahren das Gesicht....das Problem des
> weiterlaufenden Vertrags stellt sich nicht da Kari sicherlich irgendwo
> anders Job bekommt und Bern wird welchen Coach verpflichten.....?
> Ich bringe Don Jackson (Redbull München)..Roger Rönnberg(Frölunda) oder
> Arno ins Spiel!

Weitere Namen: Peter "Pedro" Hunziker, Hintermuemligen Ice Grizzlies / Fritz "Blitz" Forschter, Trubschacher HC und natuerlich den legendaeren Friedrich "Stumpefriedel" Mueller, SC Schangnau

:mrgreen: :mrgreen:

Ich wuerde da jetzt nicht allzu viel hinein interpretieren. Luethi wird einen Plan haben und egal was wir davon halten umsetzen.

Wenn wir in den Final kommen sollten UND evtl. sogar gewinnen sollten (weil die Zuger vor lauter berner Muedigkeit sich selbst im Weg stehen) wuerde man einen Trainer entlassen, der in 3 Jahren IMMER die Quali und 2 Meistertitel gewonnen hat? :roll: :roll: :roll:

DragonLord
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DragonLord » Di 9. Apr 2019, 12:35

Wenn die Einnahmen weniger werden, dann schon. Schlussendlich zählen Batzeli, Meister, Vize, Qualisieger etc. hin oder her.

roche77

Re: Pressemeldungen

Beitrag von roche77 » Di 9. Apr 2019, 12:36

Keiner schreibt von entlassen....Kari hat KHL Angebote und vom russischen Verband Interesse.
Man kann sich auch im Guten trennen....meistens auch Günstiger :D
Wuerde es überraschen wenns dann so kommt?

Defendr90
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Defendr90 » Di 9. Apr 2019, 12:59

roche77 hat geschrieben:
> Keiner schreibt von entlassen....Kari hat KHL Angebote und vom russischen Verband
> Interesse.
> Man kann sich auch im Guten trennen....meistens auch Günstiger :D
> Wuerde es überraschen wenns dann so kommt?

Nicht wirklich, kann mir das sogar sehr gut vorstellen.
Denke eine Trennung würde so oder so in diese Richtung kommuniziert und nicht als Entlassung.

Wie gesagt mein Favorit bleibt der Laser, mir schon klar dass es dazu wahrscheinlich nicht kommen wird.
Von mir aus hätte er eine faire Chance mit Saisonvorbereitung verdient, auch wenn das Risiko sicher nicht wirklich ein kleines ist, ich würde es eingehen. Wahrscheinlich bin ich unter anderem deshalb nicht Sportchef :D

ExilBär
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von ExilBär » Di 9. Apr 2019, 13:10

Hypothese:

- Wir kommen in den Final, schlagen das Tram und Kari "geht" (wird entlassen, aber man sagts nicht so).
- In einem Jahr 1/4 Final-out in 4 spielen, 5:6 / 3:4 / 6:7 / 8:10 (die Resultate)

Ich bin gespannt wie oft ich dann hier lese: "ach, diese Saison war ECHT VIEL GEILER ALS DIE 2 TITEL MIT DEM KAERU" ;) ;)

Ist halt nur eine persoenliche Praeferenz, aber ich sehe den SCB lieber als MEISTER...denn als "aufopferungsvoll kaempfende offensive Schillerfalter" (das darf weiterhin Gotteron sein) :D :mrgreen:

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