Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

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JetztErstRecht
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Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von JetztErstRecht » Di 3. Mai 2016, 07:09

Glaubt ihr all den Seich, der im Moment von Kloten her kommuniziert wird?

«Verdient einer künftig 300'000 statt 500'000 Franken, macht ihn das noch nicht zum Sozialhilfe-Empfänger. Er kassiert fürs Herumkurven noch immer viel zu viel»

Wenn ein Boss so abschätzig vom Eishockey spricht ("herumkurven"), möchte ich nicht mehr dort spielen!

«Verweist der Spieler auf den Markt, muss man die Eier haben und ihm zeigen, wo die Türe ist. Doch nicht ein Spieler hat gesagt, dass er unter diesen Bedingungen nicht mehr für Kloten auflaufen wolle.»

In der Schweiz gilt doch immer noch das Arbeitsrecht und man kann doch nicht mir nichts dir nichts den Lohn um 40% kürzen. Wenn ein Spieler auf Vertragserfüllung pocht, ist doch da der Klub nicht am längeren Hebel, oder?

Habe nur ich das Gefühl, dass da jemand den Dampfhammer in den Medien auspackt um die Spieler unter Druck zu setzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass da einfach JEDER auf 40% verzichtet!

Auch die abstrusen Zahlen, die in der Luft rumfliegen gehen nicht auf. Kloten hat nach verschiedenen Medien in etwa 12.5 bis 13 Mio. für den Kader ausgegeben. Davon war ja schon mal das Milliönchen von Simpson/Mueller, also sagen wir 12, davon möchten sie 40% weghaben, dann sind wir bei max. 5 Mio Einsparungen. sie haben ja 8 Mio. rückwärts gemacht... ach ja, die 300-400k der entlassenen Geschäftsstellen-Angestellten hab ich noch vergessen, jetzt gehts auf :D

hitcher
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von hitcher » Di 3. Mai 2016, 07:14

acta non verba

obschon mich Kloten nicht interessiert verfolge ich die Soap trotzdem mit Interesse...aber ein Boss der in der
Öffentlichkeit über Zahlen und Namen von Spielern spricht.... naja

das macht der SCB übrigens mustergültig.....

gruss Hitch

JimmyP
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von JimmyP » Di 3. Mai 2016, 07:18

Ich habe die PK nicht verfolgt.

Ich masse mir auch kein Urteil darüber an, ob die Show nun funktioniert oder nicht. Wichtig für den EHC ist es nun Ruhe in den Stall zu bringen. Und mit der Umbenennung wurde in meinen Augen schon ein grosser Schritt getan.

Ich bin bei der NZZ, die heute schreibt, das dies die allerletzte Chance für Kloten ist. Wird diese nicht genützt ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

Sie werden auf Junge setzen müssen, anders wird es kaum gehen.

Paul Coffey
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von Paul Coffey » Di 3. Mai 2016, 07:42

Meine erste Reaktion war auch "hm, spezielle Kommunikation". Nur ist es in diesem trüben Tümpel vielleicht mal notwendig, genau so zu sprechen, einfach dass alle jetzt mal begreifen, was Sache ist. Gemäss vorherigen Infos wurde das Betriebsdefizit mit Abgängen etc. von 8 auf 3 Millionen gedrückt. Ich glaube, Lehmanns Massnahmen sind hier noch nicht mit dabei. Sein Ziel ist es jetzt offenbar, die drei Kisten auf Null zu drücken, in dem die Löhne gekürzt werden, Sponsoring möglichst verbessert werden soll und mehr Saisonabis verkauft werden. Das wird ein Hochseilakt. Weil Kloten am Catering in der Halle nichts verdient, ist man schon mal suboptimal aufgestellt.
Ein solcher Kurs kann nur darauf hinaus laufen, am Ende der Tabelle zu spielen und darauf zu setzen, dass man auf sportlichem Wege in der Liga bleibt. Diese Strategie kann funktionieren, wenn sie von der Region mitgetragen wird.

bondi
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von bondi » Di 3. Mai 2016, 08:19

Die Kommunikation von Lehmann ist einem "Boss" unwürdig und zeigt, dass er offensichtlich noch nicht verstanden hat, dass es sich hier nicht um ein 0815-Geschäft handelt sondern um einen Sportverein...oder Sportunternehmen.

Natürlich sind die Löhne zu hoch und natürlich sind 300' ein guter Lohn. Aber mit seiner abschätzigen Art gegenüber den Spieler wird er sich keine Freunde machen und früher oder später werden diejenigen Spieler weg sein, welche die Möglichkeit haben den Klub zu wechseln. Und meistens sind dies nicht die untalentierten Spieler.

Sein "neues" Konzept wird in jedem Haushalt praktiziert....nicht mehr Geld ausgeben als man hat.....dies ist jetzt nicht Spektakulär....

Man wird sehen was passiert, wenn Kloten in den nächsten Jahren im Abstiegskampf involviert sein wird und evtl. sogar absteigen könnte....wird dann auch nicht mehr Geld investiert?

Er scheint mir ein Machtmensch zu sein und diese Sorte von Menschen verlieren sehr ungerne......vielleicht wird auf einmal doch mehr Geld eingeworfen als man es vor hatte.....

Jedenfalls bleibt es spannend.... :-)

Paul Coffey
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von Paul Coffey » Di 3. Mai 2016, 09:09

Das dürfen wir dann getrost Lehmanns Problem sein lassen, ob er dann plötzlich Lust hat ein paar Kisten einzuschiessen, einfach so aus Spass. Genügend Vermögen hätte er ja. Soll er dann halt, dann wird sich einfach die Geschichte irgendwann wieder wiederholen, wenn er dies nicht bis ans Lebensende durchziehen möchte. Die ganze Geschichte wird so oder so fast ausschliesslich davon abhängen, wie die Fans des EHC Kloten darauf reagieren, "unglückliche" Kommunikation hin oder her. Sind sie gewillt, dieses Konzept zu tragen und regelmässig Spiele zu besuchen, Saisonabos zu kaufen oder wartet man skeptisch ab, was passiert? Wird Lehmann dankbar empfangen oder nimmt man wie bei Gaydoul und den ASE-Clowns eine ablehnende Haltung ein?

Talisker
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von Talisker » Di 3. Mai 2016, 09:17

Was Lehmann da sagt hat man an zig Orten schon zigmal gehört - auch in Kloten. Auch immer wieder gleich verhält es sich damit, dass "Unternehmer" und "Macher" und "Leute aus der Wirtschaft" glauben, den "unfähigen" (bisherigen) Verantwortlichen mal zeigen zu müssen, wie man ein Sportunternehmen führt. Dabei gehen die neuen Hansdampfe stets von der irrigen Annahme aus, das Sportbusiness funktioniere gleich wie eine andere Unternehmung. Man investiert etwas und - sofern man nicht gerade einen völligen Seich ablässt - kommt auch etwas entsprechendes zurück. Ist ja logisch. Dazu muss man selbstredend die Kosten im Griff haben, d.h. man kann insgesamt nur soviel ausgeben, wie auch hereinkommt.

Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten zwischen einer Sportunternehmung und anderen, gerade was das Grundprinzip des Wirtschaftens anbelangt. Aber bei der Planbarkeit des Erfolges und der Einnahmen fängt es schon an mit den Schwierigkeiten. Man kann fast alles richtig machen, einhellig Lob von den Hockeyexperten ernten - und dann funktioniert es auf dem Eis trotzdem nicht. Niemand weiss so recht warum. Die Spieler haben gute Referenzen, sind langjährig bewährt, der Trainer ein anerkannter Fachmann - und es funktioniert trotzdem nicht. Und plötzlich wissen alle, was falsch gemacht worden ist. Die Spieler sind übersättigt oder passen nicht ins Gefüge, der Trainer hat sich abgenutzt, das Eis ist zu hart, der Assistent auch schon viel zu lange dabei - mit anderen Worten: Selbst ein Blinder mit Krückstock muss sehen, dass das nie und nimmer funktionieren kann. Spätestens dann beginnt es den erfolgsgewohnten "Unternehmern" zu verleiden. Man hat doch alles richtig gemacht, und trotzdem geht's nicht. Das allseitige Schulterklopfen weicht harscher Kritik; eine undankbare Bande diese Fans und Journalisten!! Je nach Gemütslage wollen sich die Unternehmer dann nochmal als Macher gebärden, aber spätestens nach der ersten Trainer- und Sportchefentlassung ist das Pulver für die Rettung des eigenen Egos verschossen. Die klügeren "Unternehmer" beginnen spätestens dann, an ihrem Rücktritt zu arbeiten, decken stillschweigend die die Einnahmen übersteigenden Kosten und suchen den nächsten "Unternehmer", der diesen unfähigen Sportfunktionären mal zeigen will, wie man einen Sportklub zu führen hat....

Lehmann wird eher früher als später feststellen, dass die Einnahmen stark erfolgsabhängig sind. Das Trüpplein unentwegter Hardcorefans wird zwar stets fahnenschwingend anwesend sein, eine volle Hütte gibt's auf Dauer aber nur, wenn auch etwas geboten wird. Vor allem in Zürich, wo das Publikum zahlreiche andere Unterhaltungsmöglichkeiten hat. Kloten ist von dem her weder Langnau noch "Kult" Ambri, und ist gerade punkto Infrastruktur eher schlecht aufgestellt mit dem Schluefweg. Spätestens dann, wenn Ambri die neue Halle in Betrieb nimmt.

Die vielbeschworene Nachwuchsorganisation benötigt vorerst mal Zeit und Geld, bevor ab und zu Spieler daraus hervorgehen, welche NLA-tauglich sind. Auch hier hat man den Eindruck, dass die Erwartungen sehr optimistisch sind.

Und wie es schon gesagt wurde: Wie gross die Solidarität der Spieler auf Dauer ist, bleibt abzuwarten. Natürlich ist jetzt nicht gerade die Zeit, wo die anderen Teams noch massenhaft Spieler verpflichten. Ausser 2-3 Stars oder grosse Nachwuchstalente werden die Klotener kaum mit attraktiven Angeboten überhäuft. Das dürfte sich in der nächsten Transferperiode ändern. Lehmann sollte deshalb nicht zu sehr darauf bauen, dass ihm die Spieler zuerst mal zugehört haben, ohne gleich ihren Abgang anzukündigen.

Aber eben, neuer Versuch + neues Glück. Bei Lehman ist anzuerkennen, dass er grundsätzlich etwas ändern will, und dazu braucht's möglicherweise eine radikale Kur. Bleibt zu hoffen, dass der Patient daran nicht gleich zugrunde geht. Was Lehmann vermutlich zu wenig berücksichtigt hat ist das schwierige Umfeld in Kloten, gerade punkto Infrastruktur. Wie gross die Verwurzelung im "Dorf" noch ist, bleibt nach der xten Rettungsübung und immer wieder neuen Enttäuschungen eine offene Frage.

scb-bärner
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von scb-bärner » Di 3. Mai 2016, 09:27

In einem "geschlossenen" System - damit gemeint ist eine Liga ohne Mäzene - wäre der Lehmann'sche Ansatz zweifelsohne ein gut gangbarer Weg. Als "Überdruckventil" würden dann primär die Spielersaläre dienen, welche sich nach unten nivellieren müssten.

Die Krux für Kloten besteht darin, dass fast alle anderen Clubs eben noch immer direkt oder via indirekte Mechanismen eine Gruppe von Personen im Hintergrund haben, die am Jahresende offene Rechnungen und entstandene Löcher stopfen. Dies verhindert eine Gesundschrumpfung der Spielersaläre auf ein nachhaltiges Niveau.

Wie von Vorschreibern bereits festgehalten hängt somit fast alles davon ab, ob die Region Zürich Nord bereit ist, den Club zu unterstützen, auch wenn dieser in aller Regel auf den Plätzen 10-12 der Tabelle zu finden sein wird.

Paul Coffey
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von Paul Coffey » Di 3. Mai 2016, 09:31

Das sehe ich auch so. Die wohl "richtigere" Vorgehensweise von Lehmann wäre gewesen: "Ich übernehme, aber wir gehen runter in die Amateurliga und lassen die Firma so gesunden. Ambition ist, in vier Jahren wieder Profieishockey in Kloten zu spielen" Dann hätte sich auch gleich herauskristallisiert, wer in der Region wirklich mitzieht.
Wenn er den gnadenlosen Sparkurs wirklich so durchzieht, wird das relativ schnell zu einem sportlichen Abstieg führen, ausser man hat dermassen Schwein, wie dieses Jahr Biel und muss nicht einmal zu einer Ligaquali antreten.

JetztErstRecht
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Re: Lasst uns mal über Kloten diskutieren!

Beitrag von JetztErstRecht » Di 3. Mai 2016, 10:11

Paul Coffey hat geschrieben:
> Wenn er den gnadenlosen Sparkurs wirklich so durchzieht, wird das relativ
> schnell zu einem sportlichen Abstieg führen

Das sehe ich eben auch genau so, die Strichkampferprobten Teams wie Biel, Ambri und Langnau brauchen gefühlt wohl immer die eine oder andere Million weniger um trotzdem gegen die mit weniger Emotionen verbundenen Teams zu bestehen.

Wenn ich jetzt wieder mal im Namenskarussell ein bisschen rumspielen darf, als Matthias Bieber würd ich auf jeden Fall dieses Theater nicht mehr mitmachen.Ein Spieler, den ich übrigens seit Jahren gerne beim SCB sehen würde. Ich höre schon den Kommentar: "Justin mit Pass auf Bieber"

...ok, der war jetzt ein bisschen lahm :D

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